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Erst nach der Pause dominiert: Deutschland besiegt Brasilien 32:25

Gislason-Team anfangs weit entfernt von Bestform. Torhüter Späth guter Rückhalt

Der Eisenacher Marko Grgic entwischt der brasilianischen Abwehr und erzielt eines seiner vier Tore.  FOTO: VON FEHRN/EIBNER
Der Eisenacher Marko Grgic entwischt der brasilianischen Abwehr und erzielt eines seiner vier Tore. FOTO: VON FEHRN/EIBNER
Der Eisenacher Marko Grgic entwischt der brasilianischen Abwehr und erzielt eines seiner vier Tore. FOTO: VON FEHRN/EIBNER

FLENSBURG. Es begann mühsam – und endete mit einem ungefährdeten Sieg. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat am Donnerstag ihren ersten Härtetest vor der Weltmeisterschaft in Norwegen, Dänemark und Kroatien gewonnen. Vor 5.569 Zuschauern in der ausverkauften Flensburger Arena gelang ein 32:25 (13:13)-Erfolg über Brasilien. Allerdings überzeugte der Olympia-Zweite erst nach dem Seitenwechsel.

Torwart David Späth fand trotzdem, dass es sein Team »ganz gut gemacht« habe und verwies auf die Umstände: »Viele Spieler waren zu Beginn der Trainingswoche krank und schwierige Phasen werden wir auch bei der WM erleben. Deswegen bin ich froh, dass wir diese Aufgabe gelöst haben.« Beste deutsche Torschützen waren Renars Uscins, Marko Grgic und Lukas Zerbe mit jeweils vier Treffern.

Am Samstag (16.30 Uhr) bekommt es die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Hamburg erneut mit den Brasilianern zu tun, am Montag erfolgt die Abreise ins WM-Quartier im dänischen Silkeborg. Zwei Tage später (Mittwoch, 20.30 Uhr) steht der Turnierstart gegen Polen an, am Freitag (17. Januar, 20.30 Uhr) geht es gegen die Schweiz.

Stammspieler zunächst geschont

Zum Vorrundenabschluss treffen die Deutschen am Sonntag (19. Januar, 18 Uhr) noch auf Tschechien. »Das ist eine sehr ausgeglichene Gruppe«, sagte Bundestrainer Alfred Gislason, der seine Mannschaft dennoch in der Favoritenrolle sieht. Eine andere Meinung kann und darf es allerdings auch nicht geben.

Gegen Brasilien beorderte Gislason zunächst nur zwei Spieler aus der vermeintlichen Startformation aufs Feld: Julian Köster und Kapitän Johannes Golla. Im Tor startete Späth. Die vielen Umstellungen machten sich von Beginn an bemerkbar, aus dem Rückraum strahlte das DHB-Team wenig bis gar keine Torgefahr aus. Drei eigene Treffer nach 13 Minuten sprachen für sich. Und entsprechend konnte sich der Olympia-Zweite glücklich schätzen, zu diesem Zeitpunkt nur mit 3:6 (13.) zurückzuliegen. Denn auch die Brasilianer erlaubten sich in diesem Duell auf überschaubarem Niveau einige haarsträubende technische Fehler und Ballverluste.

Nach einer Auszeit von Gislason fand die deutsche Mannschaft aber etwas besser in die Partie. Vier Paraden von Späth ebneten den Weg zum 8:8 (22.), im Mittelblock deckten nun Justus Fischer und Lukas Stutzke. »Sie verstehen sich blind«, sagte Gislason mit Blick auf das Duo von der Bundesliga-Überraschungsmannschaft TSV Hannover-Burgdorf. Erst mit der Hereinnahme der Olympia-Helden Uscins und Juri Knorr kam ein wenig mehr Spielfluss auf.

Nach dem 13:13-Pausenstand sah die deutsche Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs schon mehr nach WM-Startformation aus: Lukas Mertens und Timo Kastening auf den Außenpositionen, Golla am Kreis, im Rückraum spielten Knorr, Köster und Uscins. Einzig Stammkeeper Andreas Wolff, der am Donnerstag Vater geworden ist, blieb auf der Bank. Beim 14:13 (33.) ging das DHB-Team erstmals in Führung und baute den Vorsprung danach auf 21:17 (42.) aus. Im Tor rückte anschließend Joel Birlehm zwischen die Pfosten, der in der nächsten Woche aber vermutlich nicht mit nach Dänemark reisen wird. Er ist die Nummer »1c«, wie Gislason sagte. »Joel weiß, dass er unser dritter Mann ist und hat kein Problem damit.« (GEA)