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Diese Youngster überraschen bei der WM

Vor der WM hatten nur wenige Gakpo, Fernández, Souttar, Kudus und Musah auf dem Zettel

Yunus Musah (vorne)ist nicht nur in dieser Situation wie gegen Englands Harry Kane vor seinem Gegenspieler am Ball.  FOTO: GROO
Yunus Musah (vorne) ist nicht nur in dieser Situation wie gegen Englands Harry Kane vor seinem Gegenspieler am Ball. FOTO: GROOTHIUS/WITTERS
Yunus Musah (vorne) ist nicht nur in dieser Situation wie gegen Englands Harry Kane vor seinem Gegenspieler am Ball. FOTO: GROOTHIUS/WITTERS

DOHA. Es gibt sie bei jeder Weltmeisterschaft. Spieler, die vor dem Turnier bei nur wenigen auf dem Zettel stehen und die sich dann überraschend in den Fokus der ganzen Fußball-Welt spielen. So auch in Katar. Der GEA stellt fünf »Shooting Stars« der Gruppenphase vor.

- Cody Gakpo (Niederlande)

Cody Gakpo.  FOTO: VAN STEEN/WITTERS
Cody Gakpo. FOTO: VAN STEEN/WITTERS
Cody Gakpo. FOTO: VAN STEEN/WITTERS

Purer Wahnsinn, was der 23 Jahre alte Angreifer von der PSV Eindhoven bei dieser WM bislang abreißt. Gakpo ist der Shooting Star schlechthin und zudem die holländische Lebensversicherung. Drei von fünf Treffern gehen auf sein Konto. Ist Gakpo am Ball, merkt jeder Zuschauer direkt, dass es sich um einen ganz besonderen Fußballer handelt. Trotz seiner 1,89 Meter präsentiert er sich in seinem Spiel enorm leichtfüßig, lässt schwierige Dinge einfach aussehen, sucht immer den direkten Weg zum Tor und hat einen überragenden Abschluss. Bestes Beispiel: sein Weitschusstor beim 1:1 gegen Ecuador. Bereits im Sommer wurde er mit einem Wechsel in die englische Premier League in Verbindung gebracht. Leeds United, aktuell mittendrin im Abstiegskampf, soll damals fast das Rennen gemacht haben. Doch Clubs dieser Sorte ist Gakpo mittlerweile entwachsen. Er greift nun in das allerhöchste Regal. Bei fast allen Topclubs steht er auf dem Zettel. Die besten Chancen werden Manchester United zugeschrieben. Ihn zu verpflichten, dürfte aber ein kostspieliges Unterfangen werden. Denn Gakpo besitzt keine Ausstiegsklausel und hat noch einen laufenden Vertrag bis Sommer 2026 beim niederländischen Traditionsclub, der keinerlei Druck verspürt, ihn bereits zum jetzigen Zeitpunkt verkaufen zu müssen. Steht am Ende eine Ablöse zwischen 80 und 100 Millionen Euro für Gakpo in den Büchern, sollte das bei diesem mittlerweile wahnwitzigen und zum Teil auch unverschämten Transfermarkt wirklich niemanden mehr überraschen.

- Enzo Fernández (Argentinien)

Enzo Fernández.  FOTO: WELLER/DPA
Enzo Fernández. FOTO: WELLER/DPA
Enzo Fernández. FOTO: WELLER/DPA

Der 21-Jährige von Benfica Lissabon fiel nicht nur wegen seines Treffers beim 2:0 gegen Mexico auf. Kam Fernández in den ersten beiden Spielen noch von der Bank, so setzte Nationalcoach Lionel Scaloni im letzten Gruppenspiel gegen Polen von Beginn an auf den zentralen Mittelfeldspieler. Dabei wird es im weiteren Turnierverlauf bleiben. Fernández ist ein Mittelfeldspieler moderner Prägung, mit einem starken Offensivdrang und viel Dynamik in seinem Spiel. In der laufenden Saison spielen in den europäischen Top-Fünf-Ligen bislang nur Kyle Walker (Manchester City) und Toni Kroos (Real Madrid) mehr Pässe ins vordere Drittel als der Benfica-Profi. Gleichzeitig ist der 1,78 Meter große Fernandez extrem zweikampfstark und kann auf der Sechs, auf der Acht als auch auf der Zehn agieren. Benfica verpflichtete das Supertalent im Sommer für lächerliche zehn Millionen Euro vom argentinischen Spitzenclub River Plate. Es war vermutlich der Deal des Sommers. Denn bereits jetzt klopfen bei ihm die ganz großen Clubs an. Der FC Liverpool scheint ein heißer Kandidat zu sein. Preis-Verhandlungen können sich Liverpool & Co. allerdings sparen. Fernández besitzt eine Ausstiegsklausel. Kostenpunkt? Schlappe 120 Millionen Euro.

- Harry Souttar (Australien)

Harry Souttar.  FOTO: GROOTHUIS/WITTERS
Harry Souttar. FOTO: GROOTHUIS/WITTERS
Harry Souttar. FOTO: GROOTHUIS/WITTERS

Diese Zeilen wären auch dann entstanden, wenn die »Soceroos« die große Sensation verpasst hätten und nicht ins Achtelfinale eingezogen wären. Denn die Leistungen des Innenverteidigers vom englischen Zweitligisten Stoke City waren schlichtweg zu gut, um sie zu ignorieren. Der 24-Jährige sticht in einem Team voller »Nobodys« nicht nur wegen seinen 1,98 Meter heraus. Es ist kein Zufall, dass Australien gegen die favorisierten Tunesier und Dänen gleich zweimal ohne Gegentor blieb. Der Halb-Schotte ist ein kompromissloser und knochenharter Verteidiger mit Schwächen im Spielaufbau und in der Endgeschwindigkeit. Doch das kaschiert er mit einem guten Stellungsspiel. In Katar gewann Souttar bislang bärenstarke 77 Prozent seiner Zweikämpfe (Platz fünf). Gut möglich, dass es für ihn bald eine Etage höher geht und er zu einem Club in der Premier League wechselt.

- Mohammed Kudus (Ghana)

Mohammed Kudus.  FOTO: NOROOZI/DPA
Mohammed Kudus. FOTO: NOROOZI/DPA
Mohammed Kudus. FOTO: NOROOZI/DPA

In jeder Sekunde des Spiels merkt man, wie sehr der 21-Jährige den Fußball liebt. Der Profi von Ajax Amsterdam spielt förmlich mit dem Ball und seinen Gegnern. Seine Technik ist brillant, der Ball scheint an seinem starken linken Fuß zu kleben. Seine schnellen Drehungen auf engem Raum sind beeindruckend. Zudem ist der Ghanaer sehr effizient. Der pfeilschnelle Flügelstürmer erzielte für Ajax in 21 Pflichtspielen schon zehn Treffer. Darunter ein Traumtor in der Champions League gegen den FC Liverpool. Auch wenn Ghana die große Überraschung mit dem Achtelfinal-Einzug am Ende gegen Uruguay knapp verpasste, an Kudus lag es gewiss nicht. Er traf zweimal und holte im letzten Spiel einen Elfmeter raus. In den kommenden Transferperioden dürfte Kudus eine der ganz heißen Aktien auf dem Transfermarkt sein. Borussia Dortmund hat seine Fühler bereits ausgestreckt. Im Werben um den 21-Jährigen dürfte der BVB aber spätestens nach dieser WM namhafte Mitstreiter bekommen.

- Yunus Musah (USA)

Yunus Musah (vorne)ist nicht nur in dieser Situation wie gegen Englands Harry Kane vor seinem Gegenspieler am Ball.  FOTO: GROO
Yunus Musah (vorne) ist nicht nur in dieser Situation wie gegen Englands Harry Kane vor seinem Gegenspieler am Ball. FOTO: GROOTHIUS/WITTERS
Yunus Musah (vorne) ist nicht nur in dieser Situation wie gegen Englands Harry Kane vor seinem Gegenspieler am Ball. FOTO: GROOTHIUS/WITTERS

Trotz seinen erst frischen 20 Jahren ist der Profi vom FC Valencia unersetzbar im zentralen Mittelfeld der USA. Bereits mit gerade einmal 17 Jahren gab er sein Debüt für die A-Nationalmannschaft. Bei der WM in Katar überzeugte er bislang in allen drei Spielen. Trotz seines großen Offensivdrangs besticht er auch durch eine resolute Zweikampfführung. Musahs größte Stärke sind seine unfassbare Dynamik und seine Fähigkeiten im Dribbling. Verbesserungsbedarf hingegen besteht noch im Torabschluss, dort agiert er bislang zu ineffizient. (GEA)