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Aktuell Einzelkritik

Die DFB-Spieler gegen Ungarn in der GEA-Einzelkritik

Kapitän Ilkay Gündogan zeigt beim 2:0-Sieg gegen Ungarn seine Schokoladenseite. Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt im zweiten EM-Spiel wieder 16 Spieler ein.

Deutschlands Jamal Musiala (r) feiert neben Vorbereiter Ilkay Gündogan (l) sein Tor zum 1:0.
Deutschlands Jamal Musiala (r) feiert neben Vorbereiter Ilkay Gündogan (l) sein Tor zum 1:0. Foto: Tom Weller/dpa
Deutschlands Jamal Musiala (r) feiert neben Vorbereiter Ilkay Gündogan (l) sein Tor zum 1:0.
Foto: Tom Weller/dpa

Manuel Neuer: Hatte gleich nach Spielbeginn seine erste Bewährungsprobe. Bestand sie mit Fußbabwehr, als die Abwehr noch unsortiert war. Auch Mitte der ersten Halbzeit beim Effet-Freistoß von Dominik Szoboszlai auf dem Posten und mit Parade wie in alten Zeiten. Beim Abseitstor des Gegners ebenfalls reaktionsschnell. Eine Unsicherheit kurz vor Schluss. Note: 2

Joshua Kimmich: In der ersten Szene noch schläfrig, so dass Neuer retten musste. In der Verteidigung mit viel Einsatz, aber auch einiger Mühe, in den Zweikämpfen die Oberhand zu behalten. Der Wille, mehr zum Spiel beizutragen, war unübersehbar. Manchmal löste er eine Situation gut, um dann den Pass nicht anzubringen. Offensiv für seine Möglichkeiten eher unauffällig, auch weil Wirtz immer wieder auf der rechten Außenbahn auftauchte und ihm so wenig Raum ließ. Rettete kurz vor Schluss auf der Linie. Note: 2-3

Antonio Rüdiger: Nach der ungarischen Anfangs-Offensive stand die Abwehr besser. Im Zentrum gab es anschließend kaum ein Durchkommen für Szoboszlai & Co., weil Rüdiger und vor allem Tah Herr der Situation waren. Kassierte eine unnötige gelbe Karte, als er mit einer Entscheidung von Referee Makkelie nicht einverstanden war. Den Real-Recken hielt es nicht hinten. Immer wieder im Spielaufbau zu finden. Note: 2-3

Jonathan Tah: Hellwach, verhinderte mit langem Bein Gegentreffer durch Szoboszlai. Strahlte Ruhe und Selbstvertrauen aus, wirkte stellenweise wie der Abwehrchef, obwohl diese Rolle eigentlich Rüdiger vorbehalten ist. Immer zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Bisher meist ohne große Szenen , diesmal immer auf der Höhe. Eines seiner besten Länderspiele. Note: 2

Maximilian Mittelstädt: Anfangs brannte es in der Abwehr vor allem auf seiner Seite, so dass Andrich & Co. aushelfen mussten. Fand dann im Heim-Stadion besser ins Spiel und warf im Gegensatz zur Schottland-Partie deutlich öfter seine Offensiv-Fähigkeiten in die Waagschale. Hier setzte der 27-Jährige mit Flankenläufen Impulse, spielte sich frei, agierte so, wie man ihn vom VfB und seinen ersten Länderspielen kennt. Bereitete das 2:0 von Gündogan mustergültig vor. Note: 2-3

Robert Andrich: Blockte die erste ungarische Chance zur Ecke. Kurz darauf wieder Ausputzer. Überall zu finden. Suchte auch den Abschluss, doch sein Schuss wurde zur Ecke geklärt. Sehr zweikampfstark, aber auch mit guten Laufwegen. Wirkte immer so, als könne ihn nichts in Verlegenheit bringen. An ihm merkt man, wie viel Selbstvertrauen die Mannschaft inzwischen getankt hat. Note: 2

Toni Kroos: Nach 101 angekommenen Zuspielen im Schottland-Spiel dürften es diesmal nicht viel weniger bei der deutschen Pass-Maschine gewesen sein. Stellenweise bekam er den Ball innerhalb weniger Sekunden gleich mehrmals zu(rück)gespielt. In der zweiten Halbzeit offensiver, zwang mit einem abgefälschten Schuss Gulacsi zur Parade. Note: 2

Jamal Musiala: Die Ungarn attackierten ihn früh. Kam nach Anfangs-Schwierigkeiten mit Power in die Partie. An der Führung doppelt beteiligt: Erst legte er Gündogan vor, der zurückpasste. Beim Abschluss zu seinem zweiten Turniertreffer eiskalt. Fällt auch mit exzellenter Schusstechnik auf. Die Euro könnte sein Turnier werden. Note: 1-2

Ilkay Gündogan: Das Schottland-Spiel hat ihm sichtlich viel Auftrieb gegeben. Stellenweise agierte der Kapitän als zweite Spitze. Reaktionsschnell, als beim Führungstor die Szene nicht abgepfiffen wurde, und er Musiala perfekt auflegte. Hatte sich sein Tor verdient. Note: 1-2

Florian Wirtz: Dem Leverkusener wurde es durch besser organisierte Ungarn viel schwerer als gegen Schottland gemacht. An einigen Aktionen beteiligt, ohne zum Abschluss zu kommen. Ging weite Wege, um sich Räume zu verschaffen und half auch in der Defensive aus. Sehr mannschaftsdienlich. Man kann nicht immer glänzen. Note: 3

Kai Havertz: Startete mit viel Dynamik in die Partie. Stark, wie er sich in der zehnten Minuten gegen den mit allen Wassern gewaschenen Leipziger Bundesliga-Profi Willi Orban durchsetzte und gefährlich abschloss, doch Peter Gulacsis Reflex verhinderte die deutsche Führung. Danach weniger effektiv. Note: 2-3

Leroy Sané: Wenn er nur immer so viel Gas geben würde. Gleich nach der Einwechslung prüfte er Gulacsi mit einem Flachschuss. Note: 2-3

Emre Can: An ihm weiß man was man hat - und was nicht. Löste seine Aufgabe als Andrich-Ersatz solide. Note: 3

Niclas Füllkrug: Der Goalgetter braucht Flanken und Vorlagen. Wurde nicht richtig ins Spiel eingebunden. Strahlte daher auch keine Torgefahr aus. Note: 3-4

Chris Führich: Bei seinem Heimspiel sehr engagiert, wollte den Ball, hatte einige Szenen, auch einen Abschluss, den er aber verzog. Note: 3

Deniz Undav: Dritter Stuttgarter, den Nagelsmann an der Heimstätte auflaufen ließ. Kampfstark, bekam aber zu wenig Zeit, um sich nachdrücklicher präsentieren zu können. Keine Benotung möglich