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DFB-Präsident Keller: Zählen nicht zu Topfavoriten bei EM

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz der schweren Gruppen-Auslosung hofft DFB-Präsident Fritz Keller auf eine Final-Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM 2020.

DFB-Präsident
Fritz Keller nimmt Druck vom DFB-Team. Foto: Boris Roessler/dpa
Fritz Keller nimmt Druck vom DFB-Team. Foto: Boris Roessler/dpa

»Es wäre fantastisch, im Halbfinale, und wenn es geht gerne auch im Endspiel, nach Wembley zurückzukehren. An den Ort, an dem wir vor bald 24 Jahren durch Tore unseres heutigen Direktors Nationalmannschaften und Akademie, Oliver Bierhoff, Europameister wurden«, sagte der 62 Jahre alte Freiburger in einem Beitrag für den »Kicker«.

Bierhoff hatte im Endspiel 1996 in London gegen Tschechien das Golden Goal zum 2:1 erzielt. Der Umbruch unter Bundestrainer Joachim Löw macht Keller »Mut für die Europameisterschaft, bei der wir sicher nicht zu den Topfavoriten zählen.« Der Spitzenfunktionär betonte auch: »Aber abschreiben sollte man uns besser nicht. Denn mit den eigenen Fans im Rücken können wir die schwere Gruppenphase überstehen.« Obwohl es zuletzt heftige Kritik an der Stimmung bei Länderspielen gab, ist sich Keller sicher: »Die insgesamt vier Partien in München werden wahre Fußballfeste.«

Das Endturnier im kommenden Jahr findet in elf europäischen und einer asiatischen Stadt (Baku) statt. In der Vorrunde trifft Deutschland in München auf Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Der dritte Gegner wird über die Playoffs der Nations League ermittelt.

Keller kündigte für das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 31. März in Nürnberg gegen Italien an, dass es Stehplätze zu einem günstigen Preis gibt. »Denn Fußball ist für jeden da. Und muss für jeden erschwinglich sein«, erklärte Keller. Der Deutsche Fußball-Bund nehme das Anliegen aus Fankreisen ernst und er sei der UEFA sehr dankbar, dass sie bei einem ersten Test mit Stehplätzen zugestimmt habe.

Dabei war das EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21-Auswahl gegen Belgien im November in Freiburg ausverkauft. Stehplatz-Tickets kosteten damals nur fünf Euro. Die deutsche Nationalmannschaft verzeichnete zuletzt sinkende Zuschauerzahlen bei Heimspielen und trug diese nach dem WM-Debakel 2018 teilweise auch in kleineren Stadien aus als früher.

Kritik gibt es auch immer wieder an den späten Anstoßzeiten. »Niemals aus den Augen verlieren werden wir, dass unter unseren Zuschauern weiterhin viele Familien mit Kindern sind«, versprach Keller. »Es gab ja in der Vergangenheit schon das eine oder andere Familien-Länderspiel mit einer früheren Anstoßzeit und familiengerechten Eintrittspreisen. Ich würde mich freuen, wenn wir auch im nächsten Jahr ein solches ausrichten würden.«