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Deutsche Nationalmannschaft weit entfernt von der Weltklasse

Fassungslos nach dem WM-Aus: Torwart Manuel Neuer versucht Jamal Musiala zu trösten.  FOTO: GROOTHUIS/WITTERS
Fassungslos nach dem WM-Aus: Torwart Manuel Neuer versucht Jamal Musiala zu trösten. Foto: WITTERS
Fassungslos nach dem WM-Aus: Torwart Manuel Neuer versucht Jamal Musiala zu trösten.
Foto: WITTERS

Die Dinge sind einmal mehr klar. Deutschland hat nach Russland auch in Katar die Vorrunde nicht überstanden. Für eine Mannschaft, die vorher selbstbewusst vom Titel sprach, ist das nicht nur ernüchternd, sondern blamabel, desaströs. Einmal mehr. Der Zauber, der Hansi Flick angeblich innewohnt, ist innerhalb von zehn Tagen verflogen. Nichts ist geblieben als die Erkenntnis, dass Fußball-Weltklasse und Deutschland seit zwei Weltturnieren unvereinbare Begriffe sind.

Dieser Mannschaft fehlt vor allem der Glauben an sich. Die Formation startete auch gegen Costa Rica gut, aber schon im ersten Durchgang verlor sie ihre Gewissheit, ihre Überzeugung von der eigenen Stärke. Costa Rica wurde zu einem ebenbürtigen Gegner, dass der Ausgleich erst im zweiten Durchgang fiel, hatte mehr mit den Südamerikanern als mit den Germanen zu tun. Dass es am Ende wenigstens zu einem Sieg reichte, ändert nichts an der Tatsache, dass es ein Debakel ist, nach der Vorrunde erneut nach Hause zu fahren.

Umfrage (beendet)

Sollte Hansi Flick als Bundestrainer weitermachen?

Deutschland schafft es nach 2018 wieder nicht ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft.

37%
45%
18%

Nein, diese Vorstellung war eines viermaligen Weltmeisters am Ende erneut absolut unwürdig. Bei aller Qualität der einzelnen Akteure, eine funktionierende Mannschaft daraus zu machen, ist dem Bundestrainer Hansi Flick nicht gelungen. Und allein daran wird man ihn im Hinblick auf die Europameisterschaft im eigenen Lande 2024 messen müssen. Es ist und bleibt etwas grundlegend anderes, aus Superstars eine Clubmannschaft wie den FC Bayern zu formieren, die letztendlich auch unabhängig vom Trainer funktioniert, als aus vielen Einzelteilen ein funktionierendes Ganzes zu machen. Das ist diese Mannschaft gewiss nicht.

Und ob Hansi Flick perspektivisch der Richtige ist, muss sich in Richtung 2024 erst noch erweisen. Nicht mehr der Richtige ist Thomas Müller. Nach dem erneuten Debakel verabschiedete sich Müller im Fernsehinterview von den Fans. Das hatte Stil. Der Lichtblick des Abends. 

christoph.fischer@gea.de