REUTLINGEN. Mehrere Jahre in Folge hatte das Mountainbike-Festival seinen Standort im Reutlinger Sportpark. Immer im Frühjahr, mit hochkarätigen internationalen Teilnehmern und Lokalmatador Benedikt Last im Kampf um den Sieg im Fourcross. Zuletzt gab’s 2019 ein Event in Sichtweite der Motocross-Strecke. Unterlegt mit coolen Beats, so dass auch abseits des Kurses Stimmung angesagt war. Dann kam die Corona-Krise und die Veranstaltungen schliefen ein. Auch in Reutlingen kam die Zwangspause.
Jetzt gibt’s ein Comeback mit der fünften Auflage. Die Organisatoren um Macher Franz Schneider vom veranstaltenden 1. RMC Reutlingen haben ein Programm zusammengestellt, bei dem Reutlingen wieder der Auftakt der European Fourcross-Serie ist. Am Samstag ist Action auf der 350 Meter langen Strecke angesagt. Und auch das Aushängeschild ist mit von der Partie. Last kehrt zurück – aus dem sportlichen Ruhestand. 2021 war er noch bei der Weltmeisterschaft in Val di Sole (Italien) an den Start gegangen, ehe er sich aus dem Rennsport zurückzog.
»Diese Kurse treffen den Nerv der Zeit«
»Ich habe klammheimlich aufgehört. Die Renn-Karriere ist durch«, sagt der fünfmalige deutsche Meister, der vor Jahren bei der Fernseh-Show »Ninja Warrior Germany« mit seinem Halbfinal-Einzug einem breiteren Publikum bekannt geworden war.
Inzwischen fährt der Reutlinger Fourcross nur noch zwei, drei Mal im Jahr – um alte Bekannte zu treffen. Mehr lässt sein Job nicht zu: »Ich hab’ was Neues, in dem ich aufgehe.« Last baut inzwischen mit seiner eigenen Firma (meist asphaltierte) Rundkurse für Pumptrack – auf diesen gut 100 Meter langen Strecken wird mit dem Bike gefahren, ohne in die Pedale zu treten – oder Dirt-Anlagen, bei denen Erdhügel oder andere Hindernisse für Sprünge angelegt werden. Hier können Biker ihre Tricks zeigen. Eine solche Anlage ist der Dirtpark in Weil im Schönbuch. Im Vorjahr wurden von Last & Co. nicht weniger als 30 Strecken gebaut. Als langjähriger Top-Fahrer weiß der 29-Jährige am besten, was gefordert wird und gut ankommt. »Das trifft den Nerv der Zeit«, sagt er über diesen Bike-Trend.
An diesem Samstag (ab 11 Uhr) startet er bei seinem Reutlinger Heimspiel wieder im Fourcross-Wettbewerb. Weil Last nur wenig trainieren konnte, will er sich überraschen lassen, was im Rennen für ihn möglich ist. Auf dem Programm des Festivals stehen insgesamt acht Kategorien von der Elite Men bis zu den Youngstern in der U 11-Altersklasse. Auch die Ladies kämpfen um den Sieg. Die Finals gehen ab etwa 13 Uhr über die Bühne. Insgesamt werden an die 70 Teilnehmer erwartet. Wie in der Vergangenheit wollen auch Biker aus der Schweiz antreten.
In der Mittagspause wird eine Slope-style-Show geboten. Dabei bewerten Richter die Tricks, die die Fahrer bei akrobatischen Sprüngen über Hindernisse zeigen. Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann dies am Renn-Tag morgens direkt vor Ort nachholen. (GEA)