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Comeback mit Corona-Regeln: DFB-Team trifft auf Spanien

Erst die Bundesliga, dann die Champions League und jetzt auch die Nationalmannschaft. Als letztes Glied in der Fußball-Kette kann auch Joachim Löw mit der DFB-Elf die quälende Corona-Zwangspause beenden. In der Nations League muss der Bundestrainer aber Kompromisse machen.

Sane und Löw
Kann wieder auf Leroy Sané (l) zurückgreifen: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Christian Charisius/dpa
Kann wieder auf Leroy Sané (l) zurückgreifen: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Christian Charisius/dpa

STUTTGART. Nach 289 Tagen Pause bestreitet die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wieder ein Länderspiel. Gegner in der ersten Partie der Nations League ist am Donnerstag (20.45 Uhr/ZDF) in Stuttgart Spanien.

»Es fühlt sich für uns gut an, das Spiel wieder aufzunehmen«, sagte Joachim Löw. »Alle, die hier sind, haben sich wirklich gefreut. Es ist, als wäre es gestern gewesen«, meinte der Bundestrainer. Löw steht in seinem 15. Jahr als Bundestrainer vor besonderen Herausforderungen. Das große Ziel ist die EM im Sommer.

PERSONAL: Joachim Löw muss in dieser Saison viel Rücksicht nehmen. Der pickepackevolle Terminkalender zwingt ihn, Einsätze gut zu dosieren. Das ist auch gleich zum Auftakt gegen Spanien so. In Abwesenheit der geschonten Münchner Champions-League-Sieger Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry sowie der Leipziger Königsklasse-Halbfinalisten Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann setzt der Bundestrainer in der Startelf unter anderem auf die Rückkehrer Leroy Sané und Niklas Süle, die nach ihren Kreuzbandrissen ihre Comebacks feiern. Robin Gosens wird zum nächsten Löw-Debütanten. Im Tor steht der Frankfurter Kevin Trapp.

CORONA: Toni Kroos hat sich - so komisch das klingt - an die Beschränkungen durch die Pandemie »beinahe schon gewöhnt«. Auch in Stuttgart gelten für die Nationalspieler klare Regeln. Am Mittwoch wurde der von der UEFA verlangte zweite Corona-Test bei allen Spielern und Betreuern vorgenommen. Die Sehnsucht nach Zuschauern als Zeichen der Normalität wird in der Mercedes-Benz-Arena noch nicht erfüllt. Der DFB wollte 500 Plätze für Pflegekräfte und Krisenhelfer vergeben. Die UEFA wollte aber eine einheitliche Regelung für alle ihre 55 Verbände, was die Good-Will-Aktion verhinderte.

WETTBEWERB: Das Fremdeln ist noch nicht vorbei. Die Nations League wirkt noch wie ein merkwürdiges Turnier-Konstrukt. Doch Löw begreift sie längst als pragmatische Gelegenheit für hochwertige Tests. Auch Toni Kroos will sich nicht lange mit Modusfragen aufhalten. »Jedes Spiel kann wichtig sein Richtung Europameisterschaft«, setzt der Ersatz-Kapitän Prioritäten. Doch ein Debakel wie bei der Premiere 2018 wollen alle vermeiden. In je zwei Partien gegen Frankreich und die Niederlande gelang kein Sieg. Nun geht es bis November in Hin- und Rückspielen gegen Spanien, die Schweiz und die Ukraine. Der Gruppenerste nimmt im Juni 2021 kurz vor der EM am Finalturnier teil.

GEGNER: Spanien verkörpert für Löw eine große Tradition. Seit Jahren pflege man den gleichen Stil. Das macht La Roja für den Bundestrainer auch nach der Abkehr vom Tiki-Taka gefährlich. Trainer Luis Enrique wagt personell den größten Umbruch seit der WM 2006, dem Jahr als Löw die DFB-Elf als Chefcoach übernahm. Vom Weltmeister-Team von 2010 sind nur noch Kapitän Sergio Ramos (34), Sergi Busquets (32) und Jesús Navas (34) dabei. Dafür aber gleich sieben Neulinge. Darunter zwei Teenager: Das erst 17 Jahre Sturmtalent des FC Barcelona, Ansu Fati, und Manchester-City-Abwehrmann Eric Garcia (19). (dpa)