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BVB gewinnt Transferpoker um Sturm-Talent Haaland

Die intensive Suche des BVB nach einer Soforthilfe im zentralen Angriff ist abgeschlossen. Im Werben um Sturm-Talent Erling Haaland gaben die Dortmunder gleich mehreren Clubs das Nachsehen. Mit dem Norweger will die Borussia ihren Saisonzielen wieder näher kommen.

Erling Haaland
Borussia Dortmund hat das Rennen um Erling Haaland gewonnen. Foto: -/APA/dpa
Borussia Dortmund hat das Rennen um Erling Haaland gewonnen. Foto: -/APA/dpa

Dortmund (dpa) - Nicht Juve, nicht Man United und auch nicht Leipzig - Borussia Dortmund ist mit der Verpflichtung von Erling Haaland der erhoffte Transfercoup gelungen.

Im Poker mehrerer Konkurrenten um den Torjäger setzte sich der Revierclub durch. Der 19 Jahre alte Norweger wechselt mit sofortiger Wirkung von Red Bull Salzburg zum BVB und unterschreibt bis zum 30. Juni 2024. Clubchef Hans-Joachim Watzke machte aus seinem Stolz keinen Hehl: »Trotz vieler Angebote absoluter Topclubs aus ganz Europa hat sich Erling Haaland für die sportliche Aufgabe beim BVB und die Perspektive, die wir ihm aufgezeigt haben, entschieden. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt.«

Die durch eine Ausstiegssklausel festgelegte Transfersumme in Höhe von 20 Millionen Euro erscheint vergleichsweise gering. Schließlich gilt Haaland als Versprechen für die Zukunft. In 14 Liga-Partien für Salzburg erzielte er in dieser Saison 16 Tore und bereitete sechs weitere vor. Ähnlich imposant ist seine Ausbeute in der Champions League, in der er in sechs Partien acht Mal traf. Damit versetzte Haaland den europäischen Transfermarkt binnen kurzer Zeit in Wallung. Zudem wurde er in Österreich zum Fußballer des Jahres gewählt - noch vor den Bundesliga-Legionären Marcel Sabitzer (Leipzig) und David Alaba (München.)

»Wir alle dürfen uns auf einen ehrgeizigen, athletischen und physisch starken Mittelstürmer mit ausgeprägtem Torinstinkt und beeindruckendem Tempo freuen, den wir in Dortmund weiterentwickeln möchten. Mit 19 Jahren steht Erling selbstverständlich noch am Anfang einer hoffentlich großen Karriere«, kommentierte Michael Zorc. Der Sportdirektor hofft, dass mit Hilfe von Haaland der auf satte sieben Punkte angewachsene Rückstand auf Tabellenführer Leipzig noch aufgeholt werden kann.

Nicht nur die Leipziger, sondern auch Manchester United und Juventus Turin hatten sich ebenfalls um eine Verpflichtung von Haaland bemüht. Mit ein Grund für die Entscheidung zugunsten der Borussia dürften die guten Einsatzchancen für den Norweger im zentralen Dortmunder Angriff sein. So hatte es Geschäftsführer Watzke noch auf der Mitgliederversammlung des Clubs Ende November als Fehler bezeichnet, im vergangenen Sommer keinen echten Mittelstürmer verpflichtet zu haben. Die zuletzt auf dieser Position eingesetzten Profis Mario Götze und Paco Alcácer gelten mittlerweile als Wechselkandidaten.

Der große Handlungsbedarf dürfte die Borussia dazu veranlasst haben, sich beim Gehalt für Haaland der Schmerzgrenze anzunähern. Gleichwohl dürfte es für den bulligen, 1,94 Meter große Offensivakteur in Dortmund nicht einfach werden. Denn Trainer Lucien Favre favorisiert auf dieser Position eigentlich seit Jahren mehr spielerisch und technisch veranlagte Profis. Das kann die Vorfreude von Haaland auf seinen neuen Arbeitgeber jedoch nicht trüben. »Ich hatte intensive Gespräche mit der Clubführung und der sportlichen Leitung, insbesondere mit Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Trainer Lucien Favre. Da war von Anfang an das Gefühl, dass ich unbedingt zu diesem Club wechseln, diesen Weg gehen und in dieser unglaublichen Dortmunder Atmosphäre vor mehr als 80.000 Zuschauern Fußball spielen will. Ich brenne schon darauf«, schwärmte er.

Der Wegang ihre Torjägers bezeichneten die Salzburger als Verlust. »Es ist unglaublich, wie sich Erling bei uns entwickelt und welche herausragenden Leistungen er gemeinsam mit unserer Mannschaft erbracht hat. Wir sind stolz, dass wir einen weiteren jungen Spieler auf dieses Leistungslevel bringen konnten. Ohne Ausstiegsklausel wäre seine Verpflichtung im Sommer 2018 für den FC Red Bull Salzburg niemals möglich gewesen«, sagte Sportdirektor Christoph Freund.

Vereinsmitteilung