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Bombastischer Schlusspunkt für die Tübinger Turnerin Kim Bui

Die 33-Jährige hat ihre Karriere nun beendet - und wurde bei ihrem letzten Wettkampf emotional verabschiedet.

Überwältigt: Kim Bui. FOTO: HORKY/WITTERS
Überwältigt: Kim Bui. Foto: HORKY/WITTERS
Überwältigt: Kim Bui.
Foto: HORKY/WITTERS

MÜNCHEN. Einen ebenfalls bombastischen Schlusspunkt – fast wie die beiden neuen und erstmaligen Europameisterinnen Elisabeth Seitz und Emma Leonie Malewski – erlebte in deren Windschatten die gebürtige Tübingerin Kim Bui. In ihrem wirklich letzten Wettkampf am Stufenbarren kam die 33-Jährige auf Rang fünf – und war mindestens so glücklich wie ihre siegreiche Vereinskollegin Seitz.

»Es war eine wunderschöne Woche. Meine Übung war Konzentration pur, danach gab es nur noch Emotionen. Ich könnte eigentlich nur noch heulen«, sagte Bui, die nach 17 Jahren in der Nationalriege tschüss sagte. Sie tat es mit einer tiefen Verbeugung vor den rund 10 000 Zuschauern und einem Griff ans Herz. Die längste Karriere in der bisherigen Historie des deutschen Frauenturnens ist gestern endgültig zu Ende gegangen.

Mit Tränen in den Augen winkte Kim Bui lange immer wieder den Zuschauern zu, von denen viele die langjährige Nationalturnerin mit Standing Ovations ehrten. Auch die anderen Turnerinnen aller Nationen beklatschen Kim Bui immer wieder. »Mir ist schlecht, ich habe Bauchweh von all diesen Gefühlen. Das Turnen wird mir definitiv fehlen. Aber es war toll, so einen Schlusspunkt mit dem Team und mit der sensationellen Eli und Emma erleben zu dürfen.« Kim Bui erklärte sichtlich ergriffen weiter: »Erst durch den Hallensprecher ist mir bewusst geworden, dass ich die Übungen hier wirklich zum letzten Mal zeige. Aber ich war im Tunnel, denn es gilt jetzt und hier zu liefern, egal, ob es das erste oder das letzte Mal ist.« Ihre Teamkollegin Elisabeth Seitz sagte schluchzend über den Abschied ihrer langjährigen Trainingspartnerin in Stuttgart: »Ich will noch gar nicht daran denken, wie es ohne Kimi wird. Wie es ist, wenn ich in die Halle komme und sie fehlt.«

Dagegen äußerte der neue Bundestrainer Gerben Wiersma, dass alle Turnerinnen seine Erwartungen übertroffen hätten. »Die Top Five waren eigentlich unser Ziel«, sagte der Niederländer. Nun sind es einmalig zwei Goldmedaillen und einmal Team-Bronze. Damit sind nun die deutschen Männer fast schon unter Zugzwang, die nach drei Turn-Ruhetagen am Donnerstag ins Geschehen eingreifen werden. (GEA)