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Auf der letzten Rille aufs Podest: Peiffer lässt Fans jubeln

Über den Jahreswechsel waren bei Arnd Peiffer die Bronchien dicht. Sein Start in Oberhof wackelte. Aber er wurde rechtzeitig fit und sorgt für den krönenden Abschluss des Heim-Weltcups. Der Trend geht nach oben, aber es gibt auch Sorgenkinder bei den Biathleten.

Podestplätze
Die Ersten beim Massenstart: Sieger Martin Fourcade (M), der Dritte Simon Desthieux (l) und Arnd Peiffer. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Die Ersten beim Massenstart: Sieger Martin Fourcade (M), der Dritte Simon Desthieux (l) und Arnd Peiffer. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Oberhof (dpa) - Auf der Zielgeraden mobilisierte Arnd Peiffer angetrieben von den mehr als 20.000 Fans seinen letzten Kräfte - und wurde in der Windlotterie von Oberhof mit dem hervorragenden zweiten Platz im Massenstart belohnt.

»Mit dem einen Fehler zum Schluss war ich so ein bisschen der Einäugige unter den Blinden. Aber ich bin sehr zufrieden«, sagte Peiffer, der im Zielsprint den Franzosen Simon Desthieux um 0,2 Sekunden bezwang. Dabei war der 32-Jährige über den Jahreswechsel krank und hatte nach zwei Arztbesuchen erst am Mittwoch grünes Licht für seinen Start erhalten. Nach drei Fehlern musste er sich am Sonntag nur dem nun 75-maligen Weltcupsieger Martin Fourcade aus Frankreich geschlagen geben.

Denise Herrmann hätte es zuvor fast von der Matte geweht. Die 31-Jährige schoss sechs Fehler, am Ende aber war sie als Fünfte happy. »Ich bin voll zufrieden. Zum Podium muss alles passen, aber man kann beruhigt nach Ruhpolding fahren«, sagte Herrmann mit Blick auf den zweiten Heim-Weltcup kommende Woche. Den Sieg sicherte sich überraschend die Finnin Kaisa Mäkäräinen.

Mit insgesamt vier Podestplätzen in sechs Rennen durch Peiffer, Herrmann (2.) und Johannes Kühn (3.) im Sprint sowie Rang drei der Herren-Staffel haben die deutschen Skijäger einen vielversprechenden Start ins neue Jahr hingelegt. Vor allem für die Damen war es nach dem historisch schwachen ersten Trimester ohne Podestplatz ein Schritt in die richtige Richtung.

Doch gut einen Monat vor dem Start der WM im italienischen Antholz am 13. Februar gibt es auch einige Sorgen. Bisher haben bei den Damen nur Herrmann, Franziska Preuß und Vanessa Hinz die WM-Norm erfüllt. Podestplätze sind derzeit wohl nur durch Herrmann und vielleicht Preuß möglich. Doch die 25-Jährige, die nach Erkrankung in Oberhof fehlte, wird zu oft von ihrer labilen Gesundheit ausgebremst. Die Leistungen dahinter sind derzeit noch zu schwach.

Die routinierte Franziska Hildebrand ist völlig außer Form, ein WM-Aus ist nicht ausgeschlossen. Denn mit dem Blick auf die Zukunft stehen selbst bei nicht erfüllter WM-Norm junge Läuferinnen wie Janina Hettich bei den Trainern höher im Kurs. Die Ergebnisse in Oberhof seien zwar ein großer Schritt in die richtige Richtung, »aber es ist noch nicht alles gut. Man merkt, dass die Dichte nicht so da ist, es fehlt an Athleten, die die Lücke schließen können«, sagte Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier im ZDF-Sportstudio.

Bei den Männern sieht es mit Hochfilzen-Sprintsieger Benedikt Doll, Olympiasieger Peiffer, Kühn und Horn deutlich besser auf. Vor allem Horn, der im Massenstart unerwartet hervorragender Sechster wurde, etablierte sich als Aufsteiger der Saison im Team. Der viermalige Weltmeister Schempp hingegen stagniert. Der etatmäßige Staffelschlussläufer war nach Platz 43 im Sprint nicht fürs Team nominiert worden. Läuferisch ist er nicht konkurrenzfähig. Auch als 27. im Massenstart lief es nicht besser. Der 31-Jährige, in Bestform immer ein Podestkandidat, wirkt fast schon desillusioniert.

Der langjährige Taktgeber im deutschen Team hat wenigstens schon die halbe WM-Norm, von der der etatmäßige Staffel-Startläufer Erik Lesser immer noch weit entfernt ist. Er wurde nicht für Oberhof nominiert und hätte im zweitklassigen IBU-Cup Leistungen abliefern müssen, um wieder für Ruhpolding und Pokljuka berücksichtigt zu werden. Aber nach den Plätzen sieben und elf läuft er auch kommende Woche im IBU-Cup in der Slowakei und fehlt auch beim zweiten Heim-Weltcup.

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