STUTTGART. Dass der Schweizer Tennis-Topstar Roger Federer nach 2016 und 2017 auch in diesem Jahr beim Turnier im Stuttgarter Norden wieder in die Rasensaison startet, war knapp vier Wochen vor dem ersten Aufschlag auf der altehrwürdigen Anlage des TC Weissenhof, nicht die Hauptnachricht. Der 36-Jährige, der spätestens nach seinem Sieg bei den Australian Open Anfang dieses Jahres, der sein 20. Grand-Slam-Titel war, »the greatest of all time« genannt wird, hatte schon Anfang Mai den Stuttgarter Machern seine Zusage gegeben. Damit lässt der Weltranglisten-Erste wie schon im Vorjahr die komplette Sandplatzsaison aus und richtet seinen Fokus wieder ganz auf die Rasenturniere.
2017 hatte er mit seinem achten Triumph in Wimbledon auch den alleinigen Titelrekord beim wichtigsten Rasen-Turnier der Welt erobert. Auch heuer will der Mann der Rekorde, der längst noch nicht an sein Karriereende denkt, auf dem »heiligen Rasen« von London wieder triumphieren. Was Besseres, als sich in Stuttgart auf der identischen Grasnarbe wie in Wimbledon vorzubereiten, gibt es für ihn nicht. Außerdem sind aller guten Dinge drei, denn Federer hat in Stuttgart noch nie gewonnen. Das will der »Maestro« nun in diesem Jahr am 40. Geburtstag des Mercedes Cups ändern.
Ihm, aber auch allen anderen Spielern mit seinem Wissen über Stuttgart und übers Turnier hilfreich zur Seite stehen will Michael Berrer. Der Linkshänder, der seine ersten Spiele als Profi auf der Tour beim Weissenhof machte, einst die Nummer 42 der Welt war, aber seine Profikarriere Ende 2016 beendet hat, steigt jetzt in seiner Heimatstadt als eine Art Assistent des Turnierdirektors Edwin Weindorfer ein. Der 37-Jährige, der im vergangenen Sommer mit dem TV Reutlingen in die Bundesliga aufgestiegen ist und auch in diesem Sommer wieder für den TVR den Schläger schwingen wird, könnte also eine ähnliche Rolle übernehmen, wie sie Anke Huber beim Porsche Grand Prix der Tennis-Damen als Sportliche Leiterin innehat. Doch einen offiziellen Titel besitzt der studierte Sportpsychologe Michael Berrer, der auch sein eigenes Beratungs-Unternehmen – die »Michael-Berrer-Acadeny« (MB-A) gegründet hat (noch) nicht. »Das ist mir jetzt auch gar nicht wichtig, denn Tennis war mein Leben und ich möchte in der Szene drinbleiben. Das was wir hier machen, ist mit einem Start-up-Unternehmen vergleichbar«, so Berrer. (GEA)