BURNLEY. Das ist irre. Man könnte meinen, die Fußball-Apps auf dem Smartphone wären gehackt oder manipuliert worden. Man traut seinen Augen kaum. Doch es stimmt tatsächlich, was sich derzeit in der zweiten englischen Liga, der Championship, abspielt. Es ist eine Serie gegen jede Wahrscheinlichkeit. Es ist die Definition von »Den Bus vor dem eigenen Tor parken«. Es ist einfach nur verrückt.
Der Tabellendritte FC Burnley hat seit sage und schreibe zwölf (!) Partien kein Gegentor mehr bekommen. Das letzte Mal, als der Gegner jubeln durfte, war Heiligabend 2024 noch drei Tage entfernt. Seit 66 Tagen hält Burnley-Keeper James Trafford seinen Kasten sauber. Das sind 18 Stunden und zehn Minuten an reiner Spielzeit. Unglaublich. Damit liegt der Premier-League-Absteiger, der in den vergangenen beiden Spielzeiten von Bayern-Coach Vincent Kompany trainiert wurde, auf Rekordkurs. Nur Manchester United blickt in der Geschichte des englischen Profi-Fußballs auf eine noch längere Nicht-Gegentor-Phase. 2008/09 blieben die Red Devils in 14 Premier-League-Partien in Serie ohne Gegentreffer. Doch nicht nur das.
Erst neun Gegentore in 34 Spielen
Insgesamt steht Burnley bei nur neun Gegentoren in 34 Spielen. Der Rekord für die wenigsten Gegentreffer in Englands zweiter Liga liegt bei 28. Bereits in 25 Begegnungen stand am Ende hinten die Null. Bei noch zwölf ausstehenden Ligaduellen in dieser Saison könnte deshalb sogar die über 70 Jahre alte Rekordmarke des Drittligisten Port Vale aus der Saison 1953/54 (30 Mal zu Null) geknackt werden.
Spätestens am 25. Januar war der Tag gekommen, als diese Serie eigentlich hätte reißen müssen. Das Duell gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten AFC Sunderland endete mit einem 0:0. Es war bereits das elfte torlose Remis von Burnley in dieser Saison. Torwart Trafford kratzte allerdings kurz vor Schluss (86. und 90+7. Minute) zwei Elfmeter von der Linie. Das macht das Ganze noch absurder. Einfach irre. (GEA)