FREIBURG. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird nach den Roten Karten in der chaotischen Schlussphase des Bundesligaspieles zwischen dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt einen Strafantrag an das Sportgericht stellen.
Frankfurts Kapitän David Abraham war vom Platz gestellt worden, nachdem er SCF-Trainer Christian Streich umgerannt hatte. Der Freiburger Vincenzo Grifo sah nach Einsatz des Videobeweises Rot, weil er Abraham während der anschließenden Rudelbildung ins Gesicht gefasst hatte.
Sieht ein Fußball-Profi die Rote Karte, ist er bis zur Entscheidung über das Strafmaß durch das zuständige Sportgericht automatisch vorläufig gesperrt. Der Kontrollausschuss wird seinen Antrag zunächst auch den Beschuldigten zustellen, die diesem vorab zustimmen können. Das Sportgericht kann eine Entscheidung im Einzelrichter-Urteil oder in einer mündlichen oder schriftlichen Verhandlung führen.
Warum Abraham ihn abgeräumt hatte, wusste Streich nicht. Abraham sei so schnell auf ihn zugekommen, dass er nicht hätte ausweichen können, sagte der Freiburger Trainer über die Rempel-Attacke des Argentiniers von Eintracht Frankfurt.
»Und dann hätt' er mich halt einfach über die Hufen gerennt, heißt das auf Alemannisch«, sagte der 54-Jährige. Nachdem der Argentinier sich aber in den Katakomben des Schwarzwald-Stadions bei ihm entschuldigt hatte, konnte Streich auch schon wieder über die Aktion lachen.
»Er ist zu mir gekommen, hat sich entschuldigt. Ich habe gesagt: «David, alles okay.» Dann sagte er: «Ich habe gedacht, du bist ein bisschen stabiler.»«, scherzte Freiburgs Coach. Denn stabil war er bei dem Body-Check des Hitzkopfs kurz vor Ende des 1:0-Siegs gegen die Eintracht nicht gewesen, sondern vor der Bank des Sport-Clubs zu Boden gegangen. Anschließend stürmten Freiburgs Trainerteam sowie die Auswechselspieler auf Abraham zu. Die Folge: Rot für den Argentinier sowie für Freiburgs Vincenzo Grifo, der Abraham ins Gesicht gefasst hatte.
»Zum Schluss ist es ein bissl hektisch geworden«, sagte Frankfurts Trainer Adi Hütter mit seinem österreichischen Akzent. Der Christian habe »die Füße unter dem Boden verloren«, kommentierte Hütter mit einem Schmunzeln. Etwas später postete die Eintracht in den sozialen Netzwerken auch noch eine öffentliche Entschuldigung Abrahams. Der Sport-Club twitterte zudem ein Bild von Abraham und Grifo, die sich lachend die Hand geben. (dpa)