TÜBINGEN. Seit dem 3:1 über den VCO Berlin am 19. Januar haben die Fans des TV Rottenburg keinen Heimsieg mehr in der Tübinger Paul-Horn-Arena bejubeln dürfen. Gegen die WWK Volleys Herrsching sah es beim Stand von 2:0 danach aus, als ob die 1100 Zuschauer zehn Monate später wieder in den Genuss kommen würden. Doch die wie die sicheren Sieger aussehenden Rottenburger brachen aus unerklärlichen Gründen ein und gaben das Spiel noch aus der Hand und müssen sich wie schon gegen die SVG Lüneburg mit einem Punkt begnügen.
Dabei legten die Gastgeber zu Beginn des ersten Satz mit einem 5:0-Lauf los wie die Feuerwehr. Die Gäste konnten zwar zwischendurch ausgleichen (9:9) und lagen in der Folge auch mehrmals vorne. Aber die Rottenburger ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Dann schlug Karl Apfelbach zweimal zu und brachte die Hausherren beim 18:17 wieder in Führung. Mitteblocker James Weir machte dann den Sack mit zwei Blocks zu. Der Australier war bis Mitte der vergangenen Woche noch mit dem Nationalteam beim Worldcup in Japan unterwegs und stand gleich in der Start-Elf. Weir aber war die Belastung nicht anzumerken. Im Gegenteil: Er war gleich eine Verstärkung.
Auch im zweiten Durchgang legte Rottenburg einen Blitzstart (5:1) hin. Aber anders als zuvor ließ die Mannschaft nicht nach und demontierte die überforderten Gäste aus Herrsching förmlich mit 25:14. Im dritten Satz dann genau das gegensätzliche Bild: Beim TVR ließ die Angriffswucht deutlich nach, Fehler schlichen sich ein, dazu kamen zwei umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen gegen den TVR. So konnte Herrsching zwischenzeitlich auf sieben Punkte (21:14) davonziehen. Zwar kämpften sich die Rottenburger kurz vor Schluss noch einmal bis auf zwei Punkte (21:23) heran, doch die Aufholjagd wurde zu spät gestartet.
Im vierten Satz schien der TVR beim Stand von 9:8 auf einem guten Weg, den Sieg klar zu machen. Doch dann brach die Mannschaft unerklärlicherweise ein. Nichts klappte mehr, die Spieler ließen die Köpfe hängen. Herrsching leichtes Spiel. So musste der Tie-Break die Entscheidung bringen. In diesen starten die Rottenburger selbstbewusst und lagen bis zum 10:8 auf Siegkurs. Doch dann folgte der nächste Einbruch. Drei eigene Fehler besiegelten die Niederlage. (GEA)