Logo
Aktuell Volleyball

TV Rottenburg: Die 2. Liga rückt immer näher

Der TV Rottenburg gewinnt auch das zweite Spiel der Aufstiegsrunde. Happy End nach 15:19-Rückstand.

Bundesligagestählt, Teamsenior und jetzt auch Vater: Dirk Mehlberg.
Bundesligagestählt, Teamsenior und jetzt auch Vater: Dirk Mehlberg. Foto: Jürgen Meyer
Bundesligagestählt, Teamsenior und jetzt auch Vater: Dirk Mehlberg.
Foto: Jürgen Meyer

ROTTENBURG. Der TV Rottenburg lebt. Im wahrsten Wortsinn. Zuerst feierte Außenangreifer Dirk Mehlberg mit der erneut erfolgreichen Drittliga-Truppe den glatten 3:0 (25:17, 25:22, 25:21)-Sieg gegen die TSG Blankenloch und damit die Verteidigung der Tabellenspitze in der Aufstiegsrunde, dann kehrte der 36 Jahre alte Teamsenior und bundesligagestählte Volleyball-Routinier mit seinem am 2. Januar geborenen Nachwuchs aufs Spielfeld zurück. Seine Tochter trug ein maßgeschneidertes TVR-Trikot und zierte gleich das Mannschaftsfoto nach dem Sieg.

Die rührende Szene passte vortrefflich zur guten Stimmung von Spielern, Trainern und den 400 Zuschauern in der Volksbank-Arena – und sie weckte Erinnerungen. »Der Volleyballsport in Rottenburg wird nicht sterben«, hatte Philipp Vollmer vor knapp zwei Jahren prophezeit, nachdem sich der TV Rottenburg mit Ausbruch der Corona-Pandemie aus der Bundesliga zurückzog, weil dem Club die finanzielle Perspektive abhanden gekommen war.

Auf bestem Weg 

Die Worte des ehemaligen Volleyball-GmbH-Geschäftsführers klingen nach und könnten aktueller nicht sein. Denn der Verein befindet sich auf dem besten Weg, den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd zu realisieren. Mit dem Sieg gegen Blankenloch liegen die Rottenburger im Fernduell mit dem MTV Ludwigsburg drei Punkte vor dem stärksten Widersacher. Noch vier Spiele sind zu absolvieren, der TVR hat also alle Trümpfe in der Hand. Und auch finanziell könnte der Verein den Aufstieg stemmen. »Das ist machbar. Wir sind in einer komfortablen Situation«, beschrieb Gesamtvereinsgeschäftsführer Norbert Vollmer die Ausgangslage.

Von nun an mutiert jede Partie zu einem Endspiel. Am 12. März muss der TVR bei der TG Rüsselsheim antreten, eine Woche darauf findet der aufgrund von Corona-Fällen bei den Hessen vor zwei Wochen verschobene Heimauftritt gegen die Rüsselsheimer statt, das sechstplatzierte von sieben Teams in der Aufstiegsrunde.

Rottenburg oder Ludwigsburg? »Hoffentlich sind am Ende wir vorne«, sagte TVR-Libero Hannes Elsäßer nach dem Erfolg gegen die Badener aus Blankenloch. Die Hausherren hatten den ersten Satz deutlich für sich entschieden, gerieten dann aber im zweiten Durchgang kurz ins Wanken, als die Gäste einen 4:7-Rückstand aufgeholt hatten und sich nicht abschütteln ließen. Beim Stand von 23:22 behielt der TVR jedoch die Nerven und machte den Sack zu.

Blankenloch kämpfte

Gar kritisch wurde es im dritten Satz. Die Gastgeber lagen zwar wieder vorne (7:5), aber das ersatzgeschwächte Blankenloch gab nicht klein bei. Und dann kochten die Gemüter hoch. TVR-Trainer Jan Scheuermann monierte beim Schiedsrichter einen Aufstellungsfehler bei den Gästen.

Es kam zu heftigen Diskussionen am Netz und Dirk Mehlberg kassierte die Rote Karte. »Ich bin da hochemotional«, sagte Scheuermann. Sein Team geriet mit 15:19 in Rückstand. »Wir sind trotzdem zurückgekommen«, freute sich der starke Zuspieler Oliver Knobelspieß nach dem Happy End. Auch Mehlberg hatte die Rote Karte rasch verkraftet – und strahlte, seine Tochter in den Armen haltend. (GEA)