NECKARSULM. Das Tief ist überwunden, Frauenhandball-Bundesligist TuS Metzingen meldete sich nach der Niederlagen-Serie mit einem überlegenen 35:24 (16:9)-Sieg beim Abstiegskandidaten Sport-Union Neckarsulm zurück. Aufatmen war danach im Lager der »TusSies« angesagt. »Die Erleichterung ist riesengroß. Wir hatten gar keine gute Performance in den letzten Spielen«, sagte Trainer Werner Bösch, dessen Mannschaft zuvor drei Begegnungen in Folge verloren hatte und nach dem verpassten Europapokal-Platz nun zumindest am Saisonende Rang sechs belegen will.
»Die Erleichterung ist riesengroß. Wir hatten zuletzt gar keine gute Performance«
»Jetzt müssen wir kämpfen«, hatte der Coach vor dem Derby gesagt. Diese Worte verfehlten ihre Wirkung beim Team um die Mannschaftsführerinnen Julia Behnke und Maren Weigel nicht. Von Beginn an ging die TuS-Abwehr vor 1.006 Zuschauern aggressiv zur Sache und provozierte so immer wieder Ballverluste bei den Neckarsulmerinnen, während die Pink Ladies ihrerseits ihre Lektion aus dem desolaten Auftritt in Buxtehude gelernt hatten. 19 Ballverluste waren damals der Anfang vom Ende gewesen. Nun blieb die Metzinger Fehler-Quote weit darunter – ein entscheidender Faktor für den souveränen Sieg.
Sport-Unions Coach Mart Aalderink sprach das aus, was die zahlreich angereisten Metzinger Anhänger (Bösch über die Fan-Unterstützung: »Ein gutes Zeichen«), von Anfang an in der Ballei-Halle zu sehen bekamen: »Die TuS hat mehr Wille gezeigt, das Spiel zu gewinnen.«
Ermstälerinnen gaben den Ton an
Die Ermstälerinnen gaben von der ersten Minute an den Ton an und zogen ab dem 2:2 davon, obwohl die Gegenstoß-Quote nicht die Beste war. Torhüterin Rebecca Nilsson vereitelte einige SU-Chancen, profitierte aber auch davon, dass die bissige Verteidigung Neckarsulm immer wieder zu schwierigen, unplatzierten Würfen zwang. Wichtig war auch das Comeback von Maren Weigel, die in den vergangenen beiden Partien erkrankt gefehlt hatte. Die Linkshänderin kam auf fünf Treffer. Am torgefährlichsten zeigte sich erneut Katarina Pandza, die zwölf Mal den Ball ins Netz jagte.
7:3 (13.) und 20:10 (36.) waren weitere Stationen beim ungefährdeten Sieg der Gäste. Bösch: »Das haben wir gut auf die Platte gebracht. Die aggressive Deckung hat uns sehr geholfen und wir haben viel weniger Fehler gemacht als zuletzt.« So konnte der Coach durchwechseln und alle Spielerinnen zum Einsatz bringen – auch die Youngster Marie Weiss im Tor und Ida Petzold am Kreis, die in der Schlussminute den Endstand herstellte. An Stelle von Dagmara Nocun und Magda Balsam, den Stammspielerinnen auf Außen, erhielten früh Laura Godard und Sabrina Tröster Einsatzzeiten. Die Französin Godard beeindruckte mit guten Abschlüssen. Sie kam auf fünf Treffer.
Nächsten Samstag (19.30 Uhr, Öschhalle) empfängt die TuS mit Zwickau einen weiteren Abstiegskandidaten. »Auf der Leistung in Neckarsulm lässt sich absolut aufbauen«, sagte Bösch. (GEA)