METZINGEN. Noch reichlich müde dürften sie sein, die Metzinger Handballerinnen, die im Länderspiel-Einsatz waren. Vor allem für Julia Behnke, Maren Weigel und Anna Frankova, deren Nationalteams in zweieinhalb Wochen gleich sechs Spiele bestritten , war die anschließende kurze Pause nötig, um wieder etwas zu regenerieren. Seit Mittwoch ist für sie aber wieder Training bei den »TusSies« angesagt. Am Samstag (19.30 Uhr, Öschhalle, live bei Dyn und sportdeutschland.tv) geht's in der Bundesliga weiter. Die TuS-Partie gegen Abstiegskandidat HSG Bad Wildungen macht den Auftakt zu einem Heimspiel-Dreierpack, in dem der Pokalsieger sich viel vorgenommen hat.
Obwohl auf die HSG zwei Gegner aus der Spitzengruppe folgen - Blomberg-Lippe (am 27. April) und Thüringer HC (30. April) -, sagt Rückraumspielerin Viktoria Woth: »Wir wollen so spielen, dass wir alle Punkte holen. Das Team ist nach der Pause heiß darauf, wieder Siege zu feiern.« Werner Bösch erwartet, dass mindestens zwei der drei Spiele gewonnen werden. »Sechs Punkte wären perfekt, vier wären okay«, meint der Coach.
Daumenprellung bei Klein
Während die Nationalspielerinnen die intensive Phase gut überstanden haben, sind zwei Metzingerinnen angeschlagen, die während dieser Zeit mit dem restlichen Bundesliga-Team im Ermstal trainierten. Rebecca Rott hat aufgrund von Rückenproblemen ein reduziertes Training absolviert, Rückraumkollegin Naina Klein zog sich eine Daumenprellung an der linken Hand zu, die aber ihren Einsatz gegen Bad Wildungen nicht beeinträchtigen dürfte.
Nicht jede Spielerin kehrte vom Nationalteam im Hochgefühl des Erfolges zurück. Während Julia Behnke und Maren Weigel die EM-Qualifikation und vor allem das anschließend gelöste Olympia-Ticket feierten, Linksaußen Dagmara Nocun mit Polen ebenfalls auf den EM-Zug aufsprang, war das Stimmungsbild bei Anna Frankova differenzierter. Ihre tschechische Auswahl qualifizierte sich zwar ebenfalls für die Europameisterschaft, die Ende des Jahres in Ungarn, Österreich und der Schweiz ausgetragen wird. Aber zugleich musste die Rechtsaußen auch die Enttäuschung wegstecken, dass es mit der Olympia-Teilnahme nichts wird.
Frankova verpasst Olympia
In der starken Gruppe mit Ex-Weltmeister Niederlande und dem WM-13. Spanien blieb den Tschechinnen nur der Sieg gegen Argentinien und damit Rang drei. Das reichte nicht für den Paris-Start. »Man merkt ihr an, dass ihre Stimmung etwas gedrückt ist, weil es mit Olympia nicht geklappt hat«, stellt Bösch fest. Da kommt die Bundesliga als Kontrastprogramm gerade recht. Die Pink Ladies wollen an die letzte Partie vor der Länderspiel-Pause anknüpfen, als in der Neuauflage des Pokal-Halbfinales Oldenburg klar mit 34:28 bezwungen wurde.
Gegen den Tabellenvorletzten Bad Wildungen, bei dem Anika Hampel und Norma Goldmann laut Bösch mit »teilweise verrückten Anspielen an den Kreis« aufwarten, ist ein Sieg Pflicht. »Ich hab' Vertrauen in die Mannschaft«, sagt Bösch. Anita Polackova trifft dabei auf ihr künftiges Team. Die Tschechin, die im Februar von der TuS verpflichtet wurde, als mit Lea Schüpbach und Kamilla Kantor zwei Torhüterinnen ausfielen, wird zur neuen Saison nach Bad Wildungen wechseln. Die 20-Jährige kam bisher sowohl in der Bundesliga-Mannschaft wie auch im Drittliga-Team zum Einsatz. (GEA)