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TuS Metzingen verliert nach einer rassigen Partie mit 30:32

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen verlieren nach einem tollen Kampf gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Eine Leistungsträgerin der TuS verletzt sich.

Metzingens Kreisläuferin Svenja Hübner (mit Ball) setzt sich gegen die Dortmunderin Deborah Lassource durch.
Metzingens Kreisläuferin Svenja Hübner (mit Ball) setzt sich gegen die Dortmunderin Deborah Lassource durch. Foto: T.Baur/Eibner
Metzingens Kreisläuferin Svenja Hübner (mit Ball) setzt sich gegen die Dortmunderin Deborah Lassource durch.
Foto: T.Baur/Eibner

METZINGEN. In einer mit 1.050 Zuschauern ausverkauften Metzinger Öschhalle mussten sich die Bundesliga-Handballerinnen der TuS Metzingen der Borussia aus Dortmund nach einem sehr intensiven Spiel mit 30:32 (16:18) geschlagen geben. Zudem müssen die Pink Ladies eine Verletzung von Jana Scheib wegstecken.

Die Schlussphase war an Dramatik nicht zu überbieten. Die Öschhalle glich zu diesem Zeitpunkt einem Tollhaus und mutierte längst zur berühmt berüchtigten Öschhölle. 55 Minuten waren gespielt, als Verena Oßwald zum 30:28 für die »TusSies« einnetzen konnte. Bitter aus Metzinger Sicht: Es war ihr letztes Tor in dieser Partie. Dem BVB gelang es, in den letzten fünf Minuten das Spiel noch zu drehen und so ging die Borussia letztlich als glücklicher Sieger vom Feld.

Zu Beginn dominierten die Offensivreihen der beiden Teams. Metzingen legte vor und konnte sich in der Anfangsphase bereits leicht absetzen, ehe es beim 5:5 zum Ausgleich kam. Doch die Schützlinge von Trainerin Miriam Hirsch ließen sich davon nicht beeindrucken und zogen mit drei Treffern in Folge davon (9. Minute). Dann folgte ein schwerer Schlag für die TuS: Jana Scheib - für die bis dahin bereits drei Treffer zu Buche standen – verletzte sich und konnte anschließend nicht mehr eingesetzt werden. Scheib erlitt eine Verletzung am Finger der Wurfhand und wird voraussichtlich einige Wochen ausfallen.

Die Metzinger Führung hatte bis zur Mitte der ersten Halbzeit Bestand, ehe Dortmund während einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe für Elinore Johansson wieder herankam und das Ergebnis zu seinen Gunsten drehte. Über die Zwischenresultate von 11:13 (20.) und 15:16 (26.) kam es zum Halbzeitstand von 16:18.

Dem BVB gehörte der erste Ball und das erste Tor nach dem Wechsel. Doch die Pink Ladies behielten auch weiterhin kühlen Kopf und nach einer Zeitstrafe gegen Alicia Langer kam Metzingen zum Anschluss durch Elinore Johansson und wenig später durch Svenja Hübner zum 21:21 Ausgleich. Damit nicht genug: Hübner, der insgesamt fünf Treffer gelangen und die nach der Partie zur »TusSie des Spiels« gewählt wurde, schnürte den Doppelpack und brachte Metzingen nach 39 Zeigerumdrehungen wieder in Front. Es hatte den Anschein, als ob die Pink Ladies nun das Momentum auf ihre Seite ziehen können. Nach 46 Minuten setzte Selina Kalmbach einen Siebenmeter zum 26:23 in den Kasten und das Publikum in der Öschhölle lief heiß!

Gästecoach Henk Groener sah sich zu einer Auszeit gezwungen, was zunächst jedoch nicht den gewünschten Effekt brachte. Metzingen konnte im Anschluss sogar auf vier Treffer davonziehen, ehe Dortmund, die nun immer wieder mit einer siebten Feldspielerin agierten, sich erneut Tor um Tor heranarbeiten konnte. Beim 28:28 (53.) nahm TuS-Trainerin Miriam Hirsch eine Auszeit, um ihr Team nochmals neu einzustellen – mit Wirkung. Die Ermstälerinnen warfen erneut einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus - 30:28.

Ein Siebenmeter von Carmen Campos Costa und der siebte Treffer von Alicia Langer sorgten für den 30:30-Ausgleich. Es folgte ein weiterer Treffer von Campos Costa und so lagen die Gäste 80 Sekunden vor Ende wieder in Führung. Erneut griff Hirsch mit einem Time-Out ein und Metzingen kam danach im Angriff nochmals zum Abschluss, doch Tess Lieder wehrte einen Wurf von Selina Kalmbach ab. Schlussendlich machte Lois Abbingh mit dem 30:32 den Deckel auf eine über 60 Minuten hart umkämpfte Partie.

Hirsch meinte anschließend: »Natürlich sind wir nun kurz nach dem Spiel geknickt und trotzdem danke ich meiner Mannschaft für den Kampf, den sie heute geboten hat. Es war ein tolles Spiel vor einer tollen Kulisse und wir hätten uns gerne mindestens einen Punkt erarbeitet, um aus eigener Kraft heute endgültig in die Play-Offs zu kommen.« Svenja Hübner, die ihren Vertrag in Metzingen zuletzt verlängert hat, sagte: »Wir waren sehr nah dran und haben sehr viel Positives gezeigt. Daran wollen wir uns weiter entlanghangeln. Zuletzt arbeiteten wir daran, auch mit zwei Kreisläufern im Tempo nach vorne zu gehen und das hat heute ganz gut geklappt.« (GEA)