METZINGEN. Viel besser hätte der Samstagabend für die Metzinger Handballerinnen nicht laufen können. Erst wurde der klare 29:21 (13:10)-Sieg in der Bundesliga gegen den unerschrockenen Tabellenvorletzten HSG Bad Wildungen gefeiert. Dann kam noch als Stimmungs-Bonus die Pokal-Auslosung hinzu. Im Viertelfinale erhielt die TuS erst ein Heimspiel und schließlich als Gegner den Tabellenachten HSG Bensheim-Auerbach zugelost.
Von einem Glückslos wollten die »TusSies« anschließend aber nicht direkt sprechen, obwohl auch ein Duell gegen eines der Top-Teams Bietigheim, Thüringer HC oder Dortmund möglich gewesen wäre. »Es hätte schlimmer ausgehen können«, war der allgemeine Tenor nach der Auslosung. Kreisläuferin Cara Hartstock, die gegen Bad Wildungen ein starkes Spiel machte, drückte die Erfolgs-Chancen am diplomatischsten aus, als sie sagte: »Erstmal bin ich froh, dass wir ein Heimspiel haben und mit Bensheim einen machbaren Gegner. Das kann ein guter Weg sein, ins Final Four zu kommen.«
Rückraumspielerin Anika Niederwieser meinte: »Ein gutes Los. Das passt. Ich glaube schon, dass wir Favorit sind. Wir werden alles geben.« Spieltermin ist der 11./12. Januar. Sollten die Pink Ladies gegen Bensheim gewinnen, würden sie zum vierten Mal in Folge in der Pokal-Endrunde stehen. Mit der Partie Borussia Dortmund – SG BBM Bietigheim gibt es im Viertelfinale ein echtes Spitzenspiel. In einem weiteren Bundesliga-Vergleich treffen Neckarsulm und Frisch Auf Göppingen aufeinander. Zudem empfängt Zweitligist TSV Nord Harrislee den Titelverteidiger Thüringer HC. Unterschätzen werden die Metzingerinnen Bensheim mit Sicherheit nicht.
Gegen den krassen Außenseiter Bad Wildungen hatten sie sich lange schwer getan. Was allerdings nicht an der offensiven 4:2-Abwehrvariante der Hessinnen lag, sondern an der eigenen Chancenverwertung. Von den ersten acht Möglichkeiten versiebten die Gastgeberinnen gleich fünf (3:3/7.). »Wir müssen im Abschluss schlauer sein bei einer Torhüterin wie Manuela Brütsch, die immer springt. Automatische Würfe gehen da nicht«, kritisierte Delaila Amega. »Wir haben ein bisschen mehr Fehler als gedacht gemacht«, bilanzierte Edina Rott. Kein Wunder, dass die TuS-Trainerin die Partie als »besonders anstrengend« empfand und am Ende auch ihre Stimme von den Zurufen aufs Feld mitgenommen war. Ein Vorkommnis zu Beginn der zweiten Halbzeit sprach Bände, als innerhalb von fünf Minuten aus einer Metzinger 13:10-Führung ein 13:14-Rückstand wurde: In der folgenden Auszeit hatte sie zunächst »auf Ungarisch geschimpft«, berichtete die Ungarin mit einem Lächeln. Wie auch immer: Rott fand die richtigen Worte.
Fortan ging die TuS gegen die inzwischen mit einer 6:0-Abwehr aufwartenden Gäste konzentrierter zu Werke. Mit dem Rückhalt der Torhüterinnen Dorina Korsos und Nicole Roth, die in dieser Phase einen Siebenmeter parierte, mit effektivem Überzahlspiel und Konter-Treffern sorgte die TuS für klare Verhältnisse. Einige Tore fielen unter die Rubrik »besonders sehenswert«: Dazu zählte der Treffer von Dorina Korsos zum 19:16, den Marlene Zapf mit einem überraschenden Pass quer über den Kreis vorbereitet hatte, sowie der frech verwandelte Siebenmeter von Simone Petersen, die Anne Bocka im HSG-Tor mit einem ansatzlosen Heber zum 25:18 überwand (52.). »Wir haben nicht nachgelassen«, sagte Maren Weigel. (GEA)