Logo
Aktuell Handball

Rückschlag für Metzingerinnen im Kampf um Play-off-Platz: »Wir waren gelähmt«

Nach zuvor zwei Siegen müssen die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen wieder eine Niederlage hinnehmen. Beim 22:28 in Zwickau entscheidet ein 1:8-Tore-Lauf die Partie.

Tief enttäuschte Metzingerinnen nach Spiel-Ende: Rechts Verena Oßwald, daneben Svenja Hübner.
Tief enttäuschte Metzingerinnen nach Spiel-Ende: Rechts Verena Oßwald, daneben Svenja Hübner. Foto: Frank Kruczynski
Tief enttäuschte Metzingerinnen nach Spiel-Ende: Rechts Verena Oßwald, daneben Svenja Hübner.
Foto: Frank Kruczynski

ZWICKAU. Sachsen war schon in der Vergangenheit kein gutes Pflaster für die Metzinger Handballerinnen. Vor Jahren gab es hier reihenweise Niederlagen gegen den HC Leipzig und SC Markranstädt, dann setzte sich das Ganze in Zwickau fort. Das 22:28 (12:14) beim Ballsportverein war im dritten Jahr in Folge das dritte verlorene Spiel in der Stadthalle. Es beendete auch jäh den Aufwärtstrend der siebtplatzierten »TusSies«, die nach den Siegen gegen Göppingen und Leverkusen nun einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um einen Play-off-Platz hinnehmen mussten.

»Ich bin sehr enttäuscht«, sagte Edina Rott nach der Partie, ihre Spielerinnen waren nicht weniger konsterniert. In der Stadthalle scheint es wie verhext für die Metzingerinnen zu sein. Zum wiederholten Mal blieb hier das Team deutlich unter seinen Möglichkeiten. »Wir hätten noch fünf Stunden spielen können und trotzdem verloren«, beschrieb die Sportliche Leiterin den verkrampften Auftritt ihrer Mannschaft. Jana Scheib, mit sechs Treffern wie Nele Franz die torgefährlichste TuS-Akteurin, wurde noch deutlicher. »Es hat heute an allen Ecken und Enden gefehlt. Viel zu viele Fehler. Das war von uns einfach viel zu wenig«, sagte die Rückraumspielerin selbstkritisch.

Kalmbach angeschlagen

Die TuS startete vor 1.055 Zuschauern schon schlecht in die Partie. Schnell lagen die Gäste 1:4 zurück, ehe sie auch dank vier Paraden von Torhüterin Lea Schüpbach in der Anfangsphase besser ins Spiel kamen. Dennoch liefen die Gäste fast die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterher. Kämpferisch kann man ihnen keinen Vorwurf machen, aber das Spielerische fehlte. Nur selten kamen die Rott-Schützlinge ins Tempospiel. Auf den Außen-Positionen ging nur von Sabrina Tröster Torgefahr aus. Linksaußen Selina Kalmbach (Magen-Darm-Beschwerden) wurde früh durch Lois van Vliet ersetzt. Der linke Rückraum, wo sich Naina Klein und die gegen Leverkusen noch so starke Verena Oßwald abmühten, war kein Faktor.

Rott sah die Anfangsphase mit den verpassten Chancen als ausschlaggebend für den Verlauf der weiteren Partie an: »Das hat vielleicht etwas im Kopf ausgelöst. Wir waren gelähmt und haben es nicht hinbekommen, an unsere Chance zu glauben.« Vielleicht seien die Spielerinnen vier Tage nach dem Leverkusen-Spiel müde gewesen. »Ich weiß es nicht«, rätselte die Sportliche Leiterin darüber, wie eine Mannschaft, die am vergangenen Samstag noch so befreit aufgespielt hatte, nun so gehemmt und ohne Selbstvertrauen agieren konnte.

Offensive Abwehr

Die Abwehr kam ebenfalls nicht in Tritt. Immer wieder taten sich Lücken auf, die von den Zwickauerinnen um die starke ungarische Spielmacherin Blanka Kajdon (6/3) genutzt wurden. Zunächst hielten Scheib und Franz mit ihren Toren die TuS im Spiel (12:13/29.). Die beste Phase hatten die Pink Ladies nach dem Seitenwechsel. Rott ließ die Verteidigung sehr variabel agieren, wechselte wiederholt von einer 6:0- auf eine offensive 4:2-Variante, in der dann Julia Behnke, Viktoria Woth oder Svenja Hübner, die diesmal nach ihren bisherigen Kurzeinsätzen lange Spielanteile erhielt, vorgezogen den BSV-Spielaufbau zu stören versuchten.

Mit Erfolg. Ab dem 16:19 (42.) leistete sich Zwickau mehrere technische Fehler, Behnke & Co. erkämpften sich immer wieder den Ball und mit einem 5:1-Tore-Lauf die erste und einzige Führung - das 21:20 markierte Tröster (46.). Obwohl sich die BSV-Abwehr nun auf Scheib eingestellt hatte und die Linkshänderin kaum noch gefährlich zum Wurf kommen ließ, schien die TuS die Wende geschafft zu haben.

Zwei bittere Zeitstrafen

Aber dann kassierte Metzingen kurz hintereinander zwei Zeitstrafen für van Vliet (50.) und Behnke (53.), im Angriff fehlte nun die Durchschlagskraft, auch auf der Torhüter-Position konnte man nicht genügend Paroli bieten. Bis zum Spielschluss gelang der TuS nur noch ein Tor, so dass der Tabellenachte Zwickau keine Mühe hatte, mit einem 8:1-Lauf noch einen klaren Sieg herauszuwerfen. »Aus dieser Phase sind wir ganz schlecht herausgekommen«, sagte Rott. Vielleicht ist es ja ein Vorteil, dass man den Blick sofort wieder nach vorn richten muss, denn am Mittwoch ist ihre Mannschaft bereits wieder gefordert. Im Viertelfinale (19 Uhr) beim Bundesliga-Sechsten HSG Bensheim-Auerbach geht es um den erneuten Sprung in die Pokal-Endrunde. (GEA)