METZINGEN. Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen kämpfen mit großen Leistungsschwankungen. Nach enttäuschendem Saisonstart schien sich das Team mit zwei Heimsiegen gefangen zu haben, um dann anschließend wieder in eine Niederlagen-Serie abzurutschen. Dass man bisher vorrangig gegen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte Spiele verlor, mag als Erklärung dafür dienen, warum das Team nun als Tabellenneunter in die Europameisterschafts-Pause geht - und damit auf einem Platz, der am Ende der Hauptrunde die Teilnahme an der Abstiegsrunde bedeuten würde.
Kaum erklärbar ist indes das gravierende Auf und Ab innerhalb der einzelnen Spiele. Die Zuschauer in der Öschhalle trauten am Samstag ihren Augen kaum, als die Pink Ladies sich in der ersten Halbzeit von der HSG Blomberg-Lippe in einer Form überrollen und auseinandernehmen ließen, wie es gegen einen Bundesliga-Konkurrenten noch nie der Fall gewesen war. Nur um dann nach dem Seitenwechsel eine nicht weniger erstaunliche Wendung um 180 Grad zu vollziehen und die zuvor verschütteten eigenen Fähigkeiten wieder auszuspielen und zumindest diese Hälfte für sich zu entscheiden.
Auffällig ist, dass nach dem Abgang von Marte Juuhl Svensson auf der Spielmacher-Position die Abgeklärtheit und Ruhe fehlt, die das Team in schwierigen Spielphasen braucht. Ganz offensichtlich ist der Mangel an Selbstvertrauen, der aufgrund der Niederlagen nicht verwunderlich ist. Letztlich scheint es, wie auch die Sportliche Leiterin Edina Rott vermutet, ein mentales Problem zu sein. Insofern kommt die Spielpause genau zum richtigen Zeitpunkt, um an den Schwächen zu arbeiten und den Glauben an die eigenen Stärken wieder aufzubauen.
Die zweite Halbzeit gegen Blomberg könnte ein Mutmacher gewesen sein, um sich zu sagen: Wir können doch Handball spielen, müssen es nur viel öfter abrufen. Dass nun das Kapitel Europapokal bereits wieder beendet ist, muss kein Nachteil sein. Ohne die Doppel-Belastung gilt die ganze Konzentration nun der Bundesliga. Das dürfte am Ende entscheidend sein, um das anvisierte Ziel Play-off-Runde zu erreichen anstatt gegen den Abstieg kämpfen zu müssen .