METZINGEN. Am Samstag (19.30 Uhr, Öschhalle), wenn die Metzinger Handballerinnen den BSV Sachsen Zwickau empfangen, sind es auf den Tag genau fast zwei Monate, seitdem Miriam Hirsch bei den »TusSies« auf der Kommandobrücke steht. Den Sprung aus der 3. Liga ins Oberhaus hat sie mit beeindruckenden Zahlen gemeistert. Neun Spiele, davon fünf Siege, ein Unentschieden, und das mit einer Mannschaft, die sich seither deutlich im Aufwind befindet. Zuletzt gab's 11:3 Punkte. »Es ist erstmal schön, solche Zahlen zu hören«, sagt die Trainerin und spricht von einer intensiven Zeit, die »super-schnell« vergangen sei, auch von Fortschritten bei der Abwehrarbeit und im Tempospiel. Ihr Gesamteindruck: »Ich bin nicht unzufrieden, aber wir sind noch nicht am Ende des Weges.«
Das im Herbst noch verunsicherte Team ist mit Hirsch wieder gefestigt, wie man gerade in den vergangenen Wochen feststellen konnte. Dass Verträge zahlreicher Spielerinnen auslaufen, Gespräche über die Zukunft geführt wurden, Entscheidungen für Vertrags-Verlängerungen oder einen Wechsel zu einem anderen Club fielen, lief hinter den Kulissen ab. Auf dem Spielfeld war davon nichts zu merken. Hirsch bezeichnet diese Phase der Weichenstellungen für die neue Saison als »ganz natürlichen Prozess, mit dem man sich natürlich beschäftigt, mit dem die Mädels aber super-professionell umgehen«.
Dankbar für Zusammenarbeit mit Behnke
In diesem Zusammenhang freut sie sich für Julia Behnke, dass sie die Entscheidung, nach dieser Saison aufzuhören, selbst getroffen hat, solange sie noch in Best-Form ist. Und Hirsch ist zugleich dankbar, dass sie noch ein paar Monate mit der so erfahrenen Mannschaftsführerin zusammenarbeiten kann: »Denn für junge Trainer wie mich ist das extrem wertvoll.«
Durch die Punkte-Aufholjagd liegt die Rang sieben einnehmende TuS nur noch zwei Zähler hinter dem Tabellenfünften HSG Bensheim-Auerbach. Viel scheint inzwischen möglich in einer Liga, in der bis auf Meister HB Ludwigsburg alle anderen Mannschaften schwer einzuschätzen sind. Überraschende Ergebnisse sind fast an der Tagesordnung, konstante Leistungen eher die Ausnahme. »Ich rechne nicht«, sagt Hirsch, die nach eigener Aussage nur selten auf die Tabelle schaut. Der derzeitige Platz im Mittelfeld ist für die TuS, die zu Beginn der Saison noch auf Rang elf gelegen hatte, eine gute Ausgangsbasis, um sich weiter nach oben zu arbeiten.
Punkte-Puffer ausbauen
Die Chance dazu bietet sich im bevorstehenden Spiele-Doppelpack, in denen es um die »Big Points« geht, wie Hirsch unterstreicht. Trifft man doch auf Mannschaften auf Rang zehn (Zwickau) und zwölf (Bayer Leverkusen/ 23. Februar,16 Uhr), die bereits mit dem Rücken zur Wand stehen. Durch Siege in diesen zwei Begegnungen würde die TuS den Abstand auf die Play-down-Zone (ab Platz neun) weiter ausbauen. Solange der Punkte-Puffer noch nicht groß genug ist, blickt Hirsch in der Tabelle »eher nach hinten«. Die »TusSies« wissen, dass dies richtungsweisende Spiele sind. Gegen Zwickau will sich die TuS für die 22:28-Vorrunden-Niederlage revanchieren. Dann könnten die Pink Ladies auch »mit breiter Brust nach Leverkusen fahren«, wie Geschäftsführer Ferenc Rott sagt. (GEA)