TÜBINGEN. Eine Dreiviertelstunde lang sah es nicht annähernd nach einem so klaren Sieg aus. Dann aber stellten die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen gegen den Buxtehuder SV mit einem 7:0-Tore-Lauf die Weichen. Am Ende feierten die »TusSies« einen 36:28 (20:19)-Erfolg, durch den sie erstmals in dieser Saison ein ausgeglichenes Punktekonto aufweisen.
»Damit sind wir voll im Soll«, kommentierte Miriam Hirsch die 6:6 Punkte, mit denen Metzingen nach sechs Begegnungen in der Tabelle Rang sieben einnimmt. Nach dem schwer erkämpften Sieg ballte die TuS-Trainerin beide Fäuste und strahlte. »Wir haben wenig Fehler gemacht in der entscheidenden Phase. Das macht mich stolz«, lobte die 34-Jährige ihre Mannschaft.
»Die Spritzigkeit hat in der ersten Halbzeit in der Abwehr gefehlt. Wir mussten das Zentrum verdichten«
Diese spielentscheidenden Minuten spielten sich nach einer guten Dreiviertelstunde ab. Zu diesem Zeitpunkt stand es 26:26 und die TuS hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht von den Gästen absetzen können. In der ersten Halbzeit, in der beide Defensiv-Reihen große Lücken aufwiesen, lag mal Buxehude mit einem Tor vorn (2:3/15:16) oder die Pink Ladies mit maximal zwei Treffern (7:5/18:16). Nach der Pause stand die Metzinger Abwehr deutlich besser als zuvor, als die TuS-Fans unter den 1.150 Zuschauern in der Paul-Horn-Arena befürchten mussten, dass die Gastgeberinnen wie in den Saisonspielen zuvor wieder über 30 Gegentore kassieren würden. Hirsch: »Die Spritzigkeit hat in der ersten Halbzeit gefehlt. Wir mussten das Zentrum verdichten«.
Kreisläuferin Svenja Hübner verwies auf die letzte Partie gegen Bensheim-Auerbach, als die TuS das Spiel in den Minuten nach dem Seitenwechsel verloren hatte. »Wir hatten uns vorgenommen, besser aus der Halbzeit zu kommen und umso mehr den Fokus darauf zu legen. Wir wollten Vollgas, Vollgas geben.« Über die Dauer des Spiels habe man das dann gemacht. Hirsch wechselte im Innenblock, ließ in der entscheidenden Phase abwechselnd die beiden Hübners - Svenja und Carolin - sowie Ida Petzold verteidigen. Zudem riegelte Svenja Demmel die rechte Halbposition im Defensivverbund ab. Alle Vier erhielten ein Lob von Hirsch: »Sie haben ein gutes Spielgemacht.« Diese Maßnahmen zeigten Wirkung. Buxtehude, das nicht so viel wechseln konnte wie die TuS und nun nicht mehr so frisch wirkte, musste nun großen Aufwand treiben, um zum Abschluss und zu Toren zu kommen.

Die beiden Metzinger Mannschaftsführerinnen wurden zu den Matchwinnerinnen. Torhüterin Marie Weiss, die in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gefunden hatte und nach einer Viertelstunde Sara Suba Platz machen musste, kam nach dem Seitenwechsel wieder zwischen die Pfosten. Und parierte nun eine »Freie« nach der anderen. »Marie und die Abwehr haben super funktioniert«, betonte Svenja Hübner. Weiss selbst hob auf das Zusammenspiel mit der Verteidigung ab, als sie sagte: »Die Abwehr hat mir auch die Würfe gegeben, die ich haben wollte.« Die 21-Jährige vereitelte nach dem 26:26 drei Chancen der Gäste, die auch noch zwei Mal am Torgebälk scheiterten und immer wieder technische Fehler machten. Klara Schlegel warf die TuS in Führung, ehe Svenja Hübner mit vier Treffern in Folge auf 31:26 stellte (53.). Konter, zweite Welle - die TuS zog jetzt das angestrebte Tempospiel auf. Carolin Hübner, die auf vier Tore kam, erhöhte und Charlotte Cholevova markierte das 33:26 (55.) - damit war die Entscheidung gefallen.
In der Endphase trafen Cholevova und Carolin Hübner noch ins leere Buxtehuder Tor. »Auf der zweiten Halbzeit und dem Sieg können wir aufbauen«, fasste Weiss die 60 Minuten zusammen. Nun ist wieder eine Spielpause, da die Nationalmannschaft im Einsatz ist, ehe die Pink Ladies am 15. November (18 Uhr) beim Tabellenfünften Thüringer HC ihre Visitenkarte abgeben. (GEA)

