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Metzinger Handballerinnen verpassen mit klarer Niederlage das Halbfinale

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen haben im Play-off-Entscheidungsspiel einen schwachen Tag. Nach der 21:31-Niederlage in Dortmund muss die TuS in der Platzierungsrunde in Oldenburg antreten.

TuS-Torjägerin Jana Scheib (Mitte) reibt sich im Play-off-Entscheidungsspiel an der Dortmunder Abwehr auf und muss sich mit zwei
TuS-Torjägerin Jana Scheib (Mitte) reibt sich im Play-off-Entscheidungsspiel an der Dortmunder Abwehr auf und muss sich mit zwei Treffern begnügen. Foto: Stummbillig/Eibner
TuS-Torjägerin Jana Scheib (Mitte) reibt sich im Play-off-Entscheidungsspiel an der Dortmunder Abwehr auf und muss sich mit zwei Treffern begnügen.
Foto: Stummbillig/Eibner

DORTMUND. Was zuletzt beim Heimsieg gegen Borussia Dortmund noch funktionierte, klappte im Entscheidungsspiel nicht mehr. In ihrem bisher mit Abstand schwächsten Play-off-Spiel kassierten die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen in Dortmund eine deutliche 21:31 (11:16)-Niederlage. Statt des erhofften Einzugs ins Halbfinale geht's für die TuS nun in Oldenburg - am Sonntag um 15 Uhr - in die Platzierungsrunde. Sollten die Pink Ladies diese Partie gewinnen, würde ein weiteres Spiel folgen. Wer abschließend Fünfter wird, kann sich im nächsten deutschen Pokal-Wettbewerb über eine vorteilhafte Ausgangsposition freuen.

»Dortmund war über 60 Minuten die bessere Mannschaft und hat konstant und konsequent gespielt. Das haben wir heute auf keiner Position geschafft«, kommentierte TuS-Trainerin Miriam Hirsch das klare Ergebnis. Es fing für die Metzingerinnen schon vor der Partie schlecht an. Durch eine Vollsperrung vor Köln hingen sie bei der Anreise im Stau fest und trafen erst 40 Minuten vor angesetztem Spielbeginn in der Halle Wellinghofen ein. Um den »TusSies« eine einstündige Vorbereitung zu ermöglichen, wurde das Anspiel um eine halbe Stunde nach hinten verlegt, so dass das Entscheidungsspiel statt um 19 Uhr um 19.30 Uhr begann.

Viel zu wenige Paraden

Als dann gespielt wurde, ging es schlecht los. Obwohl bei Dortmund Leistungsträgerin Alicia Langer (Fingerbruch) und die Ex-Metzingerin Lena Degenhardt (Knieprobleme) fehlten, lagen die Gäste vor lediglich 501 Zuschauern gleich in Rückstand. Das große Problem im Angriff waren nicht die Ballverluste, sondern die eklatante Abschluss-Schwäche. Nach nicht einmal einer Viertelstunde hatte das Team von Coach Hirsch schon fünf Torchancen vergeben. Wie bereits im ersten Play-off-Spiel lief bei Dortmund Tess Lieder zu großer Form auf. Am Ende hatte die 31 Jahre alte niederländische Nationaltorhüterin, die am Saisonende ihre Karriere beenden wird, 15 Paraden zu Buche stehen, während die Metzinger Torfrauen Lea Schüpbach und Marie Weiss insgesamt lediglich fünf BVB-Möglichkeiten vereitelten. In der gesamten ersten Halbzeit hielt das TuS-Duo nur einen Wurf.

Da half es auch nicht, dass Hirsch mit einer offensiven 5:1-Abwehr agieren ließ. Bis zum 6:6 (13.) durfte die TuS auf einen Auswärtssieg hoffen, doch nach einem 0:6-Tore-Lauf waren beim 6:12 (20.) die Chancen auf den Halbfinal-Einzug schon stark gesunken. Dortmunds Langer-Vertreterin Alieke van Maurik hatte zu dieser Zeit vier Mal getroffen, weil die Lücken in der TuS-Verteidigung zu groß waren. Im Angriff ging bis auf Spielmacherin Sandra Erlingsdottir (6/4), die wie im Heimspiel ihre Siebenmeter sicher verwandelte, und Rechtsaußen Sabrina Tröster (6) vom restlichen Gäste-Team sehr wenig Torgefahr aus. Torjägerin Jana Scheib rieb sich an der Borussen-Abwehr auf und musste sich mit zwei Treffern begnügen.

Knapp 100 TuS-Fans sorgen für Stimmung

Zur Pause betrug der Rückstand fünf Treffer. Aber auch nach dem Seitenwechsel setzte sich bei der TuS die Tor-Magerkost fort. In den nächsten elf Minuten gelang lediglich ein Treffer, den Erlingsdottir per Strafwurf markierte (12:20/43.). Das war die Vorentscheidung, weil die »TusSies« am Samstagabend überhaupt nicht ihre Stärke, das Tempospiel, initiieren konnten. Beim 18:27 trug sich auch Torhüterin Lieder in die Dortmunder Torschützenliste ein (54.). Trotz des Rückstands feuerten die annähernd 100 mitgereisten Metzinger Fans ihre Mannschaft lautstark bis zum Schluss an. Hirsch sprach von einer »wahnsinnigen Stimmung« in der Halle.

In der Schlussphase ließ Hirsch offensiv mit zwei vorgezogenen Spielerinnen decken. An der Tor-Differenz änderte sich dadurch wenig. Von einem Zwölf-Tore-Rückstand verkürzten die Pink Ladies noch auf zehn Treffer. Erlingsdottir und Tröster trafen noch einmal. Das war's dann auch. Besonderheit am Rande: Bei Dortmund gab in der zweiten Halbzeit Clara Woltering ein Kurz-Comeback. Die 42 Jahre alte frühere Nationaltorhüterin, die inzwischen die Dortmunder Torfrauen trainiert, kam zwischen die Pfosten, als Tess Lieder eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Meckerns absitzen musste. (GEA)