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Metzinger Handballerinnen auf der Suche nach Stabilität

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen haben zum Ende der Englischen Woche erneut ein Heimspiel. Gegen den Tabellennachbarn Buxtehuder SV ist ein Sieg Pflicht.

Die Österreicherin Klara Schlegel hatte nach ihrer Einwechslung gegen Bensheim-Auerbach einige gute Szenen.
Die Österreicherin Klara Schlegel hatte nach ihrer Einwechslung gegen Bensheim-Auerbach einige gute Szenen. Foto: T. Baur/Eibner
Die Österreicherin Klara Schlegel hatte nach ihrer Einwechslung gegen Bensheim-Auerbach einige gute Szenen.
Foto: T. Baur/Eibner

METZINGEN. Nach der Partie war für die Metzinger Bundeliga-Handballerinnen erstmal intensives Auslaufen angesagt, ehe Trainerin Miriam Hirsch ihr Team im Kraftraum versammelte. Frische und Fokus sollten offenbar geschärft werden für die nächste Aufgabe, in der ihr Team in Zugzwang ist. Auf die Niederlage gegen die HSG Bensheim-Auerbach soll am Samstag (19.30 Uhr, Tübinger Paul-Horn-Arena) unbedingt ein Sieg zum Ende der Englischen Woche folgen. Mit dem Buxtehuder SV reist der Tabellennachbar an.

Die Nordlichter sind nach fünf Begegnungen noch ohne Sieg. Aus den letzten vier Begegnungen wurden lediglich 1:7 Punkte geholt. »Wir wollen nun schnell regenerieren, um dann am Samstag unser Punktekonto wieder ausgeglichen zu gestalten«, sagte Hirsch am Mittwochabend. Ein Sieg wäre auch aus anderem Grund enorm wichtig: Ist doch die Partie das letzte Metzinger Heimspiel vor der Frauen-Weltmeisterschaft. Erst kurz vor Weihnachten gegen den VfL Oldenburg (21. Dezmeber/14.30 Uhr) werden die »TusSies« wieder vor ihren Fans in der angestammten Paul-Horn-Arena um Punkte kämpfen. Der verrückte Spielplan sorgt in dieser Saison für solche Kapriolen.

TuS muss Niederlage aus dem Kopf bekommen

Also gilt es zunächst, die 30:37-Niederlage gegen die HSG Bensheim-Auerbach aus den Kleidern zu schütteln. »Wir müssen das aus dem Kopf bekommen«, sagt Hirsch. Den Schalter umlegen, nach vorne blicken. Den Fokus auf Samstag legen, wie Rechtsaußen Sabrina Tröster am Mittwochabend nach Spielschluss ankündigte. Vor allem in der Abwehrleistung muss eine Steigerung her. Nicht nur die 37 Gegentore an sich sind »natürlich zu viel«, wie Hirsch kritisierte. Sondern vor allem die Art und Weise muss der TuS, die wieder einen Shuttle-Bus einsetzen wird, zu denken geben. Die Gastgeberinnen machten es dem Tabellenzweiten viel zu leicht, einfache Tore zu werfen. Weil man nicht entschlossen genug attackierte oder am Kreis zu langsam war im Duell um den Ball. »Wir müssen aggressiver verteidigen, uns mehr reinhängen«, sprach Charlotte Cholevova, mit acht Toren die torgefährlichste Metzingerin am Mittwoch, das große Manko an.

Da halfen auch Wechsel im Innenblock und auf den Halb-Positionen nichts. Diese Schwäche betraf die gesamte Mannschaft. Hirsch wollte das Ergebnis aber nicht allein mit den Abwehr-Problemen erklären. Sie differenzierte: »Jede Spielerin hatte heute gute und schlechte Szenen. Das galt auch für die einzelnen Bereiche.« Mal habe es gute Phasen der Torhüterin gegeben, dann hätten die Paraden gefehlt. Mal funktionierte das Tempospiel, dann wieder nicht. Mal trafen die Pink Ladies, dann versiebten sie eine Chance nach der anderen. Oder die technischen Fehler: Anfangs ballten sie sich, dann gab es bessere Phasen.

Steigerung in der Chancenverwertung nötig

Es gab große Schwankungen: Naina Klein wirkte stellenweise zaghaft, Klara Schlegel brachte frischen Wind. Selina Lindemann blieb nach ihrer Gala in Halle an der Saale eher unauffällig, bei Gabriela Bitolo wechselten Licht und Schatten, Svenja Hübner nützte ihre Torchancen sehr effektiv. Hirsch: »Bensheim hat über 60 Minuten seine Qualität gezeigt.« Die Betonung liegt auf »über 60 Minuten«. Das muss auch der Anspruch der »TusSies« sein. Ihre Leistung innerhalb eines Spiels muss deutlich konstanter werden, der Auftritt in Verteidigung und Angriff unbedingt an Stabilität gewinnen. In der Offensive soll das Team laut Hirsch »im Tempospiel und im Positionsangriff noch eine Schippe an Kreativität und Abschlussstärke drauflegen.«

Zugleich gilt aber auch: Nicht jeder Gegner ist so abgeklärt wie die »Flames« aus Bensheim, die ihr Spiel eiskalt und beeindruckend durchzogen. Wenn die TuS weiterhin 30 oder mehr Tore pro Partie wirft, ist die Basis für einen Sieg gelegt. (GEA)