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Metzinger Bundesliga-Handballerinnen kehren nach langer Spielpause mit 38:33-Sieg zurück

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen haben die sechswöchige Spielpause gut überstanden. Bei Schlusslicht Union Halle-Neustadt setzen sich die »TusSies« souverän mit 38:33 durch.

Erwischt in Sachsen-Anhalt einen Sahnetag: Metzingens Linksaußen Selina Lindemann (beim Wurf) erzielt in Halle an der Saale 13 T
Erwischt in Sachsen-Anhalt einen Sahnetag: Metzingens Linksaußen Selina Lindemann (beim Wurf) erzielt in Halle an der Saale 13 Tore, davon sieben Siebenmeter. Foto: Roemer/Eibner
Erwischt in Sachsen-Anhalt einen Sahnetag: Metzingens Linksaußen Selina Lindemann (beim Wurf) erzielt in Halle an der Saale 13 Tore, davon sieben Siebenmeter.
Foto: Roemer/Eibner

HALLE. Als hätte es zuvor keine sechswöchige Spielpause gegeben, spielten die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen in Halle an der Saale überlegen auf. Das 38:33 (18:13) beim Schlusslicht war das Ergebnis eines überzeugenden Auftritts, bei dem die Gäste keine einzige Sekunde in Rückstand lagen. »Ich freu' mich natürlich über die zwei Punkte, auch wenn wir in der Abwehr und im Abschluss das ganze Spiel nicht souverän genug gestaltet haben«, kommentierte Trainerin Miriam Hirsch den zweiten Sieg in Folge. Nach dem 41:34-Erfolg gegen Zwickau musste das Team eineinhalb Monate ohne Erstliga-Partie auskommen, wirkte aber in keiner Phase des Spiels eingerostet.

Die Gäste fanden vor 768 Zuschauern bei Union Halle-Neustadt von Beginn an in ihr Spiel. Die kompakte Abwehr ließ den Gastgeberinnen in der SWH-Arena von Beginn an kaum Raum für zwingende Aktionen. Die »Wildcats«, wie sich der Tabellenelfte selbst nennt, wurden auf diese Weise schnell gezähmt. Carolin Hübner - sie stellte zusammen mit Mannschaftsführerin Svenja Hübner und später Ida Petzold einen sehr kompakten Innenblock, der zunächst außer Siebenmetern kaum etwas zuließ - sorgte für den Führungstreffer. Naina Klein baute den Vorsprung gegen eine wenig sortierte Union-Abwehr mit drei frühen Treffern aus. Ehe Halle-Neustadt richtig im Spiel war, führten die »TusSies« bereits 5:2 (5.).

Suba vereitelt gegen ihr Ex-Team einige Chancen

»Wir bekommen es nicht hin, zuzupacken. So kommen die Metzingerinnen zu freien Würfen«, beschrieb Union-Linksaußen Lilli Röpcke diese Phase. Zwar verkürzte ihr Team auf einen Treffer (4:5), doch danach baute die TuS ihren Vorsprung Tor um Tor aus, weil sich die Gastgeberinnen immer wieder durch technische Fehler und auch Latten- und Pfosten-Treffer bei Strafwürfen selbst im Weg standen. Zudem vereitelte Metzingens Torhüterin Sara Suba gegen ihre ehemaligen Mitspielerinnen einige Chancen.

Auch Überzahl-Tore sorgten dafür, dass die Pink Ladies nach 22 Minuten bereits mit 15:8 vorn lagen. Ida Petzold markierte diesen Treffer nach einem Gegenstoß. Die 19-jährige Kreisläuferin feierte ihr Comeback nach einem Kreuzbandriss, der sie zehn Monate außer Gefecht gesetzt hatte. »Da sind uns fast schon die Tränen in den Augen gestanden«, schilderte Trainerin Hirsch den bewegenden Moment. Als bei ihrem Team die Konsequenz im Abschluss nachließ und das Team in der Abwehr wie Schwester Leichtfuß agierte, kam Halle auf vier Treffer heran (15:11/26.). Hirsch forderte in der folgenden Auszeit mehr Ruhe im Tempospiel. Zur Pause betrug der Abstand fünf Tore.

Großes Lob für Lindemann

Zu diesem Zeitpunkt war Selina Lindemann bereits sechs Mal erfolgreich, am Ende der 60 Minuten sollten es gar 13 Tore sein. Was das Ganze noch herausragender macht: Die 27-Jährige hatte eine maximale Quote. 13 Mal nahm sie Maß, nicht ein einziger Fehlwurf war darunter. Das galt für sechs Würfe aus ihrer Linksaußen-Position genauso wie für die sieben Siebenmeter, zu denen sie antrat. Ob flach in die Ecken oder auch mal hoch unter die Latte platziert- Lindemann erwischte in der SWH-Arena einen Sahnetag und wurde zu »Miss 100 Prozent«. Hirsch war »richtig stolz auf sie. Das hat sie sau-gut gemacht. Wir brauchen es auch, dass sie als eine der ältesten Spielerinnen Verantwortung übernimmt.«

Nach dem Seitenwechsel, als bei der TuS Sabrina Tröster eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, und Halle defensiv deutlich besser stand, kam das Team aus Sachsen-Anhalt bis auf drei Treffer heran (20:17/35.). Dann parierte Suba direkt hintereinander zwei »Freie« und die Pink Ladies begannen, die Führung wieder auszubauen. Beim Stand von 30:22, das wiederum Lindemann per Siebenmeter markierte, hatte das Hirsch-Team endgültig für klare Verhälntnisse gesorgt. Der Rest war Formsache, Hirsch wechselte in der Schlussphase mehrfach. Kräfte schonen war angesagt, denn die Begegnung war der Auftakt in die Englische Woche, in der nun Heimspiele am Mittwoch gegen die HSG Bensheim-Auerbach und am Samstag gegen den Buxtehuder SV (jeweils 19.30 Uhr) folgen. (GEA)