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Metzinger 30:37-Niederlage - TuS werden die Grenzen aufgezeigt

Partie der Metzinger Erstliga-Handballerinnen schon kurz nach der Pause entschieden . Charlotte Cholevova erzielt bei der 30:37-Heim-Niederlage acht Tore.

Acht Tore von Metzingens Rückraumspielerin Charlotte Cholevova reichen gegen den Tabellenzweiten nicht.
Acht Tore von Metzingens Rückraumspielerin Charlotte Cholevova reichen gegen den Tabellenzweiten nicht. Foto: T. Baur/Eibner
Acht Tore von Metzingens Rückraumspielerin Charlotte Cholevova reichen gegen den Tabellenzweiten nicht.
Foto: T. Baur/Eibner

TÜBINGEN. Aus der Hoffnung auf sechs Punkte in der Englischen Woche wurde nichts. Nach dem Sieg in Halle an der Saale vor vier Tagen und der klaren 30:37 (13:18)-Heim-Niederlage gegen die HSG Bensheim-Auerbach am Mittwochabend können die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen noch auf maximal vier Zähler kommen. Dazu müssen sie sich aber am Samstag (19.30 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen den Buxtehuder SV deutlich steigern.

»Diese Niederlage tut weh«, sagte TuS-Rechtsaußen Sabrina Tröster. Sie kritisierte die »vielen Fehlwürfe und vielen technischen Fehler« ihrer Mannschaft. Trainerin Miriam Hirsch kommentierte die Höhe des Ergebnisses mit den Worten: »37 Gegentore sind ein Brett.«

Haarsträubende Fehlabspiele

Die TuS begann vor 1.272 Zuschauern bis auf die Torhüter-Position mit der gleichen Aufstellung wie in Halle an der Saale, als das Team mit 38:33 die Oberhand behielt. Statt Sara Suba stand Marie Weiss zwischen den Pfosten. Die Nationalspielerin begann in der Paul-Horn-Arena auch gleich mit einigen Paraden und verhinderte so einen Fehlstart der Gastgeberinnen. Denn das Hirsch-Team wirkte anfangs sehr fahrig und unkonzentriert, leistete sich teilweise haarsträubende Fehlabspiele, die unerreichbar für die Mitspielerin ins Aus flogen. Auch die Anzahl dieser Ballverluste frappierte: Nach nicht einmal einer Viertelstunde hatten die »TusSies« bereits sechs Mal den Ball hergegeben.

Das hätte einen Rückstand bedeuten müssen, doch die Bensheimerinnen hatten Abschlussprobleme und scheiterten in der ersten Halbzeit bei sehr guten Gelegenheiten mehrfach am Pfosten oder an Weiss. Zudem leisteten sich die nur mit neun Feldspielerinnen angereisten Gäste auch einige technische Fehler. So ging die TuS mit 5:1 in Führung (8.), was zu diesem Zeitpunkt überraschte. Hirsch: »Das war glücklich.« Weil die Metzinger Abwehr gegen den Tabellenzweiten oft nur zweiter Sieger war, glich Bensheim bald aus (6:6/ (12.). Auch die Abstimmung in der Defensive stimmte nicht. Bis zum 16:16 durch Svenja Hübner hielt Metzingen die Partie offen (28.), aber zur Pause betrug der Rückstand zwei Treffer.

Cholevova torgefährlich

Neben der Mannschaftsführerin fiel offensiv bei den Gastgeberinnen lediglich die bis zur Pause vier Mal erfolgreiche Charlotte Cholevova auf. Die torgefährliche Tschechin kam am Ende auf acht Treffer. Die Spielmacherin meinte: »Ich bin nicht enttäuscht über unsere Leistung. Der Gegner war besser als wir.«

Der Start in die zweite Halbzeit verlief für das Hirsch-Team katastrophal. Ein 1:5-Tore-Lauf innerhalb von fünf Minuten warf das Team auf 17:23 zurück. Vor allem über den Kreis durch Isabell Hurst (5 Tore) und die nicht zu stoppende BSV-Nationalspielerin Nina Engel (9/2) kassierten die Pink Ladies viel zu leichte Gegentore. Das Hirsch-Team wirkte in der Verteidigung so schwerfällig, als hätte es Blei in den Schuhen. Daran änderte auch eine Auszeit der Trainerin nach dem 22:28 wenig (42.). Bensheim war wacher, handlungs- und gedankenschneller. »Dadurch, dass wir schon so lange mit den wenigen Spielerinnen spielen, sind wir ganz gut eingespielt. Hinzu kommt, dass wir unheimlich rennen können. Das reicht in der Regel, um ein Spiel zu gewinnen«, beschrieb HSG-Nationalspielerin Meike Schmelzer die Stärken des Tabellenzweiten.

Reihenweise Chancen versiebt

Den meisten Applaus der unverdrossen die »TusSies« anfeuernden Fans gab es in dieser Phase für die wieder eingewechselte Marie Weiss, die einige Male bei Bensheimer »Freien« mit Paraden glänzte. Doch das trug kaum zur Ergebnisverbesserung bei, weil vorne nun reihenweise Chancen versiebt wurden. Fast schon symptomatisch für diesen Abend war, wie Cholevova einen Siebenmeter weit über das Tor jagte (47.). Man kann der TuS nicht vorwerfen, dass sie aufgegeben und resigniert hätte. Aber es war schlicht in jeder Hinsicht zu wenig an diesem Mittwochabend, um gegen Bensheim eine Chance zu haben. Der TuS wurden von einem abgeklärt agierenden die Grenzen aufgezeigt. (GEA)