Logo
Aktuell Handball

Lehrgeld bezahlt: TuS Metzingen verliert 23:31 gegen Thüringer HC

Die junge Mannschaft der TuS Metzingen kontrolliert nur 15 Minuten das Spiel beim Erzrivalen Thüringer HC, um dann eine empfindliche 23:31-Niederlage zu kassieren

Wird von Thüringens Josefine Huber (links) hart angegangen: Metzingens Torjägerin Katarina Pandza. FOTO: SIPPEL/EIBNER
Wird von Thüringens Josefine Huber (links) hart angegangen: Metzingens Torjägerin Katarina Pandza. FOTO: SIPPEL/EIBNER
Wird von Thüringens Josefine Huber (links) hart angegangen: Metzingens Torjägerin Katarina Pandza. FOTO: SIPPEL/EIBNER

BAD LANGENSALZA. Die hoch motivierten jungen Spielerinnen der TuS Metzingen kassierten am Freitagabend im Top-Duell der Handball-Bundesliga der Frauen beim Thüringer HC eine empfindliche 23:31 (10:13)-Pleite. Dabei waren die Gäste aus dem Ermstal so gut gegen den Erzrivalen vor 1 200 Zuschauern in der Salza-Halle gestartet. Dynamisch, kreativ, selbstbewusst, frei und mutig legten die TuS-Frauen übers 3:1 und 4:2 vor und präsentierten auch eine stabile Abwehr, während der Gastgeber zunächst verblüffend fehlerhaft agierte.

Mit hohem Tempo und cleveren Spielzügen kamen die Spielerinnen von TuS-Cheftrainerin Edina Rott zu einfachen Toren. Sie hatte vor dem Spiel als Losung ausgegeben: »Wir müssen sie unter Druck setzen, dann können wir sie ärgern.« Bis zum 7:4 in der 13. Minute sprach denn auch alles für die Metzingerinnen. Doch als Marlene Kalf dann einen Siebenmeter und damit die Chance auf einen Vier-Tore-Vorsprung vergab, drehte sich das Spiel.

Bei den Pink Ladies, die gegen Thüringen ganz in Schwarz spielten, schlichen sich plötzlich immer mehr leichte Fehler ein. Außerdem erwies sich in der Folge, dass der TuS-Mittelblock in der Abwehr – gleichgültig in welcher Zusammensetzung auch immer – noch nicht so richtig sattelfest eingespielt ist und zu löchrig war. So glichen die Hausherrinnen bis zur 19. Minute zum 7:7 aus und nahmen fortan das Heft des Handelns in die Hand. Immer mehr spielten sich die Frauen des Thüringer HC, die in der Abwehr extrem zweikampfstark waren und fast Beton angerührt zu haben schienen, offensiv in eine Art Rausch.

Der Härte Tribut gezollt

Viele leichte Tore sollten ihnen gegen die Ermstälerinnen, die in dieser Phase technische und taktische Defizite offenbarten, möglich sein. Auch wenn es brutal schwer war, gegen das schnelle Umschaltspiel der Thüringerinnen mitzuhalten, steckten die TuS-Frauen nie auf.

Allerdings fanden die Metzingerinnen gegen die extrem harte und stabile THC-Abwehr kaum mehr ein Mittel, um selbst erfolgreich zum Torabschluss zu kommen. Auch war dann im zweiten Durchgang auffällig, dass die TuS-Handballerinnen in ihrer eigenen Abwehrarbeit zu passiv wirkten, um den gegnerischen Sturmlauf auch nur ansatzweise stoppen zu können. So kam es, dass man nach Wiederanpfiff binnen sechs Minuten fünf Tore kassierte und mit 11:18 (37.) vorentscheidend zurücklag. Später hieß es gar 27:16 (49.) für Thüringen.

Damit verbuchte der THC im 21. Aufeinandertreffen der beiden Vereine – noch nie haben die Metzingerinnen auswärts beim THC gewonnen – den 16. Sieg und unterstrichen ihre Ambitionen im oberen Tabellendrittel ein wichtiges Wörtchen mitzureden.

Gefasst bilanzierte Edina Rott nach der Niederlage: »Wir haben gut angefangen, doch dann viel zu viele Fehler gemacht, die von so einer erfahrenen Mannschaft wie dem THC bestraft werden. 31:23 ist natürlich ein sehr deutliches Ergebnis. Das zeigt uns, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben.« Sofort blickte sie aber nach vorne und sagte: »Nächste Woche gegen Neckarsulm wollen wir wieder auf der Siegerseite stehen. Doch dazu braucht es eine Leistungssteigerung von jeder einzelnen Spielerin.« (GEA)