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Immense Verunsicherung der TuS Metzingen bei Niederlage im Europapokal

Die Metzinger Frauen brauchen ein Handball-Wunder, um im Europapokal noch in die Gruppenphase einzuziehen. Im Hinspiel der European League in Blomberg machen die »TusSies« massenhaft Fehler und verlieren klar mit 21:30

Geknickt: Die Metzinger Handballerinnen - im Bild Sandra Erlingsdottir - wissen, dass nach der klaren Niederlage in Blomberg die
Geknickt: Die Metzinger Handballerinnen - im Bild Sandra Erlingsdottir - wissen, dass nach der klaren Niederlage in Blomberg die Chance aufs Weiterkommen in die Gruppenphase äußerst gering ist. Foto: Rollinger/Eibner
Geknickt: Die Metzinger Handballerinnen - im Bild Sandra Erlingsdottir - wissen, dass nach der klaren Niederlage in Blomberg die Chance aufs Weiterkommen in die Gruppenphase äußerst gering ist.
Foto: Rollinger/Eibner

BLOMBERG. Bei der Rückkehr aufs internationale Parkett erleben die Metzinger Handballerinnen eine schmerzhafte Bauchlandung. In dieser Verfassung kann nur noch ein Handball-Wunder im Rückspiel am Samstag (19.30 Uhr) den »TusSies« das Weiterkommen möglich machen. Im Hinspiel der European League beim Bundesliga-Rivalen HSG Blomberg-Lippe, für den Kreisläuferin Laura Rüffieux neun Mal traf, ging das Team als 21:30 (9:14)-Verlierer vom Feld. »Die Ausgangslage für das Rückspiel ist äußerst schwer, aber wir werden alles geben und bauen auf die Unterstützung unserer Fans in der Öschhalle«, sagte die Sportliche Leiterin Edina Rott am Sonntagabend.

Die TuS kam in der Halle an der Ulmenallee gut ins Spiel, führte durch Tore von Sabrina Tröster, Verena Oßwald und zwei Mal Nele Franz 4:1 nach acht Minuten. Aber dann kam eine dieser Phasen, die zuletzt bereits das Metzinger Spiel bei der Niederlage im DHB-Pokal in Bensheim gekennzeichnet hatten. Phasen, in denen die Mannschaft von der Rolle ist. In Bensheim gab's einen 0:6- und später einen 1:9-Tore-Lauf, in Blomberg folgte ein 2:9-Lauf, so dass aus einem 4:1 ein 6:10 wurde (22.).

22 Chancen vergeben

Rott: »Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, jedoch haben wir es nach der Führung verpasst, nachzulegen und unsere Torchancen konsequent zu nutzen.« Die Abschluss-Schwäche war gravierend: Insgesamt 22 Möglichkeiten ließen die Gäste aus. Blombergs Torhüterin Melanie Veith vereitelte allein 18 TuS-Chancen, während Metzingens Schlussfrauen Lea Schüpbach und Marie Weiss zusammen lediglich auf acht Paraden kamen. Auch zwei Siebenmeter durch Nele Franz und Lois van Vliet blieben ungenutzt. Um unter diesen Voraussetzungen noch eine Chance auf ein knappes Ergebnis zu haben, hätte der Spielaufbau sich möglichst wenig Fehler erlauben dürfen. Doch auch das klappte nur in der Theorie.

Der Spielaufbau der Pink Ladies war katastrophal. Insgesamt 22 technische Fehler sind ein Beleg für die immense Verunsicherung im Team, die allem Anschein nach durch den enttäuschenden Saisonstart und zuletzt zwei klare Auswärts-Niederlagen ausgelöst wurde. Die Gäste-Spielerinnen präsentierten sich als Nervenbündel. Reihenweise wurden die Bälle verloren, kamen die Abspiele nicht an, verpuffte so ein Angriff nach dem anderen, ohne dass man überhaupt zum Abschluss gekommen wäre. »Es waren zu viele technische Fehler, die Blomberg mit Tempo-Gegenstößen genutzt hat«, kritisierte Rott.

Gewaltige Hypothek für das Rückspiel

Zwar verkürzte die TuS den Vier-Tore-Rückstand auf zwei Treffer (8:10/23.), aber zur Pause war man wieder fünf Treffer hinten. Nach dem Seitenwechsel blieb der Abstand zunächst gleich, ehe der Tabellenvierte Blomberg seine Führung Tor um Tor ausbaute. Aus Metzinger Sicht bedeutete das: Vier Minuten vor Schluss lagen die Gäste, bei denen die Rückraumspielerinnen Verena Oßwald und Naina Klein jeweils fünf Mal erfolgreich waren, mit elf Treffern zurück (18:29/56.). Rott: »In der zweiten Hälfte sind wir in der Abwehr nicht stabil genug gestanden.« Als alles längst entschieden war, verkürzte ihr Team durch drei Klein-Treffer den Abstand noch auf neun Tore. Eine gewaltige Hypothek für das Rückspiel. Nur wenn sich die Pink Ladies in allen Bereichen um 100 Prozent steigern, können sie überhaupt daran denken, noch in die Gruppenphase einzuziehen. (GEA)