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Die fünf Säulen der Metzinger Handballerinnen

Die Siegesserie der Metzinger Bundesliga-Handballerinnen gelang, weil zum Teamgeist derzeit auch fünf Spielerinnen kommen, die mit ihrer Leistung vorangehen.

Die Metzingerinnen - hier Mannschaftsführerin Julia Behnke (Mitte) - müssen sich in Zwickau auf heftige  Gegenwehr einstellen.
Die Metzingerinnen - hier Mannschaftsführerin Julia Behnke (Mitte) - gehern gerade mit guten Leistungen voran. Foto: Frank Pieth
Die Metzingerinnen - hier Mannschaftsführerin Julia Behnke (Mitte) - gehern gerade mit guten Leistungen voran.
Foto: Frank Pieth

METZINGEN. Im Kader der Metzinger Bundesliga-Handballerinnen steckt »ganz schön Potenzial«, sagt Trainerin Miriam Hirsch. Das allein erklärt neben dem Teamgeist, einer enormen Steigerung in der Abwehr und bei den Torhüterinnen aber nicht, warum die TuS einen Lauf hat und zuletzt mit drei Siegen in Folge überraschte. Während das Metzinger Team in der vergangenen Saison oft zu wenige Anführer hatte, haben sich zuletzt fünf Spielerinnen herauskristallisiert, die mit ihrer Leistung vorangehen und in kritischen Situationen Verantwortung übernehmen.

- Julia Behnke
Julia Behnke ist Mannschaftsführerin und Abwehrchefin der "TusSies". Das allein sagt schon viel über den besonderen Stellenwert der 31-Jährigen aus. "Dazu erkämpft sie in der Offensive mit ihrer Erfahrung und Durchsetzungsvermögen immer wieder Siebenmeter für ihr Team. Und leitet mit genauen Pässen Gegenstöße ein oder schließt sie gleich selbst erfolgreich ab. Dass die Verteidigung wieder zu alter Stärke gefunden hat, ist vor allem Behnkes Verdienst. Sie stellt die Lücken im Innenblock zu und bremst so die Gegenspieler aus. "Was Julia Behnke in der Abwehr alles wegmacht...", hat zuletzt Eurosport-Expertin und Ex-Nationalspielerin Isabell Klein Behnke in höchsten Tönen gelobt.

- Jana Scheib
Wenn Jana Scheib diese Top-Form beibehält, ist es keine Frage, ob, sondern höchstens wann Bundestrainer Markus Gaugisch die Linkshänderin in die Nationalmannschaft beruft. Die Rückraumspielerin kann das, was im Handball für jede Mannschaft elementar ist: Aus wenig viel machen - oder die sogenannten einfachen Tore werfen. Oft hat die Ex-Bad Wildungerin den Ball, wird sofort von der gegnerischen Deckung attackiert und findet dennoch einen Weg, sich im Eins-gegen-Eins-Duell durchzusetzen und mal knallhart oder verdeckt zum Torerfolg zu kommen. Aber auch Pässe baut sie in ihr Spiel ein, wenn sie phasenweise die Rolle der Spielmacherin übernimmt. Trainerin Miriam Hirsch : »Sie ist eine sehr talentierte Spielerin, die in wichtigen Punkten Verantwortung übernimmt.«

- Naina Klein
Die ersten Wochen der Saison waren bei der Rückraumspielerin ein Auf und Ab. Im Spielaufbau haperte es immer mal wieder. Dass sie einen wuchtigen Wurf hat, war schon vorher bekannt. Doch es fehlte die Konstanz im Abschluss. Manchmal braucht es ein Spiel, damit der Knoten platzt. Diese Partie hatte die Ex-Leverkusenerin gegen Neckarsulm, als sie das Leder zehn Mal ins Tornetz jagte. Wenngleich die 25-Jährige zuletzt in Oldenburg eher unauffällig agierte, war sie dennoch da, als das Spiel auf der Kippe stand. Klein warf die TuS kurz vor Schluss in Führung. Zudem sorgt sie mit Julia Behnke oder Svenja Hübner dafür, dass der Innenblock sich zum Bollwerk entwickelt hat. Hirsch: »Sie ist vorne wie hinten eine wichtige Stütze.«

- Nele Franz und Sandra Erlingsdottir
Handball-Erfolg ist ohne eine gute Spielsteuerung nicht möglich. In der Anfangsphase dieser Spielzeit prägten bei den Pink Ladies Ballverluste und Unsicherheit  immer wieder das Spiel. Nele Franz, die bei ihrem früheren Club HSG Blomberg-Lippe zwei Kreuzbandrisse wegstecken musste, kommt seit Dezember immer besser in Schwung. Sie fällt auch durch Tore nach Durchbrüchen auf. Sandra Erlingsdottir wurde im Juli Mutter. Erstaunlich schnell kehrte die isländische Nationalspielerin aufs Spielfeld zurück und unterstrich zuletzt in Oldenburg mit zwei verwandelten Siebenmetern ihre Torgefahr. Zusammen mit Franz oder auch abwechselnd kreieren sie mit Übersicht gefährliche Offensivaktionen. »Wir sind immer im Austausch, auch über neue Ideen. Zum Beispiel, wie wir Jana in Szene setzen können«, sagt Hirsch. (GEA)