REUTLINGEN. Das Prunkstück des mit Superstars gespickten Kaders der SG BBM Bietigheim, die heute zum Bundesligaspitzenspiel (20 Uhr) bei der TuS Metzingen in der Öschhalle aufkreuzt, ist der Rückraum. In dem wirbelt seit sieben Monaten auch erfolgreich die langjährige Metzinger Regisseurin Anna Loerper.
Die 33-Jährige, 246-fache Nationalspielerin war nach dreieinhalb Jahren Ende Januar 2018 mit sofortiger Wirkung von der TuS zum deutschen Meister des Jahres 2017 gewechselt. Dort erhielt sie sofort einen Kontrakt bis Ende Juni 2019, als ihr ursprünglich bei den TuS-Frauen ebenfalls bis 2019 datierter Vertrag aufgrund einer entsprechenden Option unerwartet auf Juni 2018 verkürzt worden war. Mit Bietigheim wurde Anna Loerper dann deutscher Vizemeister, während die TuS nur mit Mühe Platz fünf erreichte.
In diesem Jahr zählt ihr neuer Club neben dem Thüringer HC in der Handball-Bundesliga der Frauen als der Titelanwärter schlechthin – und ein deutscher Meistertitel fehlt Anna Loerper noch in ihrer Karriere. »In Bietigheim fühle ich mich richtig wohl. Hier passt alles für mich, ich bin fit und ich kann der Mannschaft bei der Verwirklichung ihrer hohen Zielen helfen. Darauf habe ich richtig Lust.«
»In Bietigheim fühle ich mich richtig wohl. Hier passt alles für mich«
Außerdem sagte sie vor dem Spiel an ihrer alten Wirkungsstätte euphorisch: »Ich freue mich ganz klar auf dieses Spiel, denn das ist für uns das erste Topspiel, in dem wir genau sehen werden, wo wir stehen. Das extra Kribbeln eines solch spannenden Spiels ist es doch, warum wir Handball spielen.«
Ebenfalls glasklar sei aber, dass sie mit Bietigheim unbedingt zwei Punkte aus dem württembergischen Top-Derby mit dem Erzrivalen Metzingen mitnehmen wolle. »Die laufstarken TusSies werden versuchen, uns mit ihrem Tempospiel zu ärgern. Das ist ja die Philosophie von Trainer Fuhr. Doch dafür brauchen sie eine gute, kompakte Abwehr. Wir haben uns gut darauf vorbereitet«, zeigte sich Anna Loerper zuversichtlich und sagte auch warum: »Wir sind gut mit dem 30:23 gegen Leverkusen in die Saison gestartet und haben uns auch schon souverän gegen den polnischen und spanischen Meister für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert.«
Außerdem habe Bietigheim eine gute und ausgeglichen besetzte Mannschaft. »Wir sind auf allen Positionen doppelt gut besetzt.« Auch Bietigheims Sportdirektor Gerit Winnen sagte: »Wir verfügen über den stärksten Kader, den Bietigheim je hatte.«
So kam National-Torhüterin Dinah Eckerle vom Meister Thüringer HC ebenso zur SG wie die niederländische National-Halbrechte Laura van der Heijden und die schwedische Rechtsaußen Daniela Gustin. Dazu kehrten die Nationalmannschafts-Spielmacherin Kim Naidzinavicius nach ihrem Kreuzbandriss sowie Maura Visser nach ihrer Schwangerschaft als Rückraumspielerinnen zurück. (GEA)