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Tigers Tübingen vor Mammutaufgabe in Thüringen

Die Tigers Tübingen gastieren am Samstagabend bei Science City Jena. Es ist das Duell Erster gegen Vierter. Beide Mannschaften stehen jeweils bei fünf Siegen aus den ersten sechs Spielen. Mit anderen Worten: Es ist ein absolutes Zweitliga-Topspiel.

Trifft auf sein Ex-Verein: Tübingens Headcoach Domenik Reinboth.
Trifft auf sein Ex-Verein: Tübingens Headcoach Domenik Reinboth. Foto: Woern/Eibner
Trifft auf sein Ex-Verein: Tübingens Headcoach Domenik Reinboth.
Foto: Woern/Eibner

TÜBINGEN. »Es ist die wahrscheinlich spannendste Pro A aller Zeiten. Es gibt etliche Clubs, die nach oben wollen.« Das sagte Jenas Routinier Robin Christen kürzlich in einem Interview mit dem Basketball-Magazin BIG. Vor allem letztere Worte treffen wohl auf wenige Teams in der 2. Bundesliga so gut zu wie auf Science City Jena, dem kommenden Gegner der Tigers Tübingen. Am Samstagabend gastieren die Raubkatzen bei den ambitionierten Thüringern (18.30 Uhr/sportdeutschland.tv). Es ist das Duell Erster gegen Vierter. Beide Mannschaften stehen jeweils bei fünf Siegen aus den ersten sechs Spielen. Mit anderen Worten: Es ist ein absolutes Topspiel.

Zurück zu Christen, mit dessen Verpflichtung im Sommer Jena seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll untermauerte. Schließlich lief der 33-Jährige in den vergangenen beiden Jahren als Co-Kapitän für Bundesliga-Topclub ratiopharm Ulm auf und holte mit den Donaustädtern 2023 sensationell die deutsche Meisterschaft. Allgemein gilt in der Basketball-Szene der Konsens, wonach die Thüringer über den besten Kader im Unterhaus verfügen. Einen noch klangvolleren Namen wissen die Jenaer derweil mit Raymar Morgan in ihren Reihen. Der inzwischen 36 Jahre alte Center wurde in der Saison 2016/17 - ebenfalls bei Ulm - zum wertvollsten Spieler der Bundesliga (BBL) ausgezeichnet. Nicht zu vergessen: Der 32-jährige Chris Carter, der in den vergangenen beiden Spielzeiten in 63 BBL-Partien für die Rostock Seawolves auf dem Parkett stand. Es wird klar: Der derzeitige Zweitliga-Spitzenreiter verfügt nicht nur über viele Qualitätsspieler, sondern vor allem über Akteure mit einer großen Erfahrung.

Jena mit Etat über drei Millionen Euro

Von einer solchen Luxus-Situation können die Tübinger nur träumen. Zwar scheint Headcoach Domenik Reinboth, der beim kommenden Gegner bis Dezember 2022 insgesamt eineinhalb Jahre als Trainer in der Verantwortung stand, im Sommer auch einen Kader mit gehobenen Qualitäten zusammengestellt zu haben, doch die Neckarstädter fischen in deutlich kleineren Gewässern als der kommende Gegner. Das beweist auch ein Blick auf die Zahlen. Auf knapp über drei Millionen Euro beziffert Jenas Geschäftsleiter und Prokurist Thomas Fleddermann den Etat des Clubs in dieser Saison. »Selbst zu unseren Erstligazeiten lag dieser kaum höher«, sagte er zu BIG. Sphären, in denen sich die Tigers im Jahr eins nach dem Abstieg aus der Bundesliga noch nicht bewegen. »Es gibt einige Mannschaften in der Liga, die in Sachen Etat deutlich vor uns stehen, darunter Jena. Aber wir sind dennoch im vorderen Drittel in diesem Ranking vertreten«, betont Tübingens General Manager Philipp Reinhart gegenüber dem GEA.

Dass die im Sommer komplett neu zusammengestellte Tübinger Mannschaft jedoch bereits zu diesem frühen Zeitpunkt gegen die absoluten Top-Teams bestehen kann, stellte sie erst vergangenen Samstag beim Heimerfolg gegen die stark eingeschätzten Hagener und vor allem beim Auftaktspiel und dem 77:69-Auswärtssieg gegen den letztjährigen Hauptrundenmeister Trier unter Beweis. Der Trend stimmt bei den Raubkatzen. Doch nun wartet auf die Reinboth-Schützlinge das vermutlich bislang schwierigste Spiel und eine echte Mammutaufgabe in Thüringen. (GEA)