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Tigers Tübingen: Siegen oder (wahrscheinlich) fliegen

Zwei Spieltage vor Schluss belegen die Tübinger Zweitliga-Basketballer den siebten Rang und wären damit sicher in der Meisterrunde dabei. Dennoch könnte eine Niederlage in Gießen bereits am Samstag die Play-offs für die Tigers in weite Ferne rücken lassen.

Tigers-Center Vincent Neugebauer (gelbes Trikot) lässt es beim Heimspiel gegen die Artland Dragons kräftig scheppern.
Tigers-Center Vincent Neugebauer (gelbes Trikot) lässt es beim Heimspiel gegen die Artland Dragons kräftig scheppern. Foto: Woern/Eibner
Tigers-Center Vincent Neugebauer (gelbes Trikot) lässt es beim Heimspiel gegen die Artland Dragons kräftig scheppern.
Foto: Woern/Eibner

TÜBINGEN. »Ich habe gar kein Bock auf diese Rechnereien«, betont Tübingens Center Vincent Neugebauer vor den letzten beiden Hauptrunden-Spielen der 2. Basketball-Bundesliga im Gespräch mit dem GEA. Damit macht der Youngster deutlich: Die Tigers schauen nur auf sich. Klar ist aber auch: Verlieren die Raubkatzen am Samstagabend (19.00 Uhr, sportdeutschland.tv) ihre Auswärtspartie bei den drittplatzierten Gießen 46ers, dann müssen die Tübinger vor dem letzten Saisonspiel womöglich doch die Taschenrechner rausholen. Deshalb titelt auch der Club aus der Neckarstadt auf seiner Homepage: »Brisantes Duell in Gießen.«

Aktuell belegen die Tigers den siebten Rang und wären damit sicher in der Meisterrunde dabei. Doch der Tabellenplatz trügt. Denn eine nicht ganz unwahrscheinliche Niederlage gegen die formstarken Hessen (sieben Siege aus den letzten zehn Partien) würde dazu führen, dass die Tigers aller Voraussicht nach aus den Play-off-Rängen rutschen. Wenn man davon ausgeht, dass die Mitkonkurrenten Kirchheim und Bochum ihre Heimspiele gegen das bereits als Absteiger feststehende Schlusslicht Vechta II (zehn Niederlagen in Serie) und den drittletzten Koblenz (nur ein Sieg aus den vergangenen zehn Begegnungen) für sich entscheiden. Dann wäre man am letzten Spieltag, Heimspiel gegen Bayreuth, auf Patzer der Konkurrenz angewiesen.

Bei zwei Siegen steht die Mannschaft von Trainer Eric Detlev sicher in der Meisterrunde. Gewinnen die Tigers jedoch nur eines ihrer zwei Duelle und Kirchheim sowie Bochum siegen je zweimal, dann war's das mit den Play-offs. Für alle anderen Eventualitäten müsste man in der kommenden Woche nochmal den Taschenrechner zücken. Oder - kleiner Tipp - man schaut als Fan schon vorher, was der interaktive Tabellenrechner auf der offiziellen Website der zweiten Liga für Endresultate mit Blick auf die verschiedenen Szenarios ausspuckt. Einer, der das sicher nicht machen wird, ist Neugebauer. »Wir wollen zwei Siege holen. Dann haben wir es in der eigenen Hand. Auf das konzentrieren wir uns.«

Neugebauer erlebt ein Déjà-vu

Gleichzeitig stellt sich die Frage, was die am Dienstag bekanntgegebene Entscheidung des Clubs mit den Köpfen der Spieler macht. Da teilten die Tigers mit, dass man auf einen Lizenzantrag für die kommende Saison in der Basketball-Bundesliga (BBL) verzichtet. Was für den Extremfall bedeutet: Ziehen die Raubkatzen in die Play-offs ein und würden eine atemberaubende Siegesserie hinlegen, die am Ende zum sportlichen Aufstieg führt, dann würden die Tübinger auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga auf Körbejagd gehen. Das ist natürlich ein sehr unrealistisches Szenario.

Interessant ist, dass »ich letztes Jahr in einer ähnlichen Situation in Hagen war«, wie Neugebauer berichtet. Der Traditionsclub verzichtete in der vergangenen Saison ebenfalls auf einen BBL-Lizenzantrag. Es gab jedoch einen Unterschied. »In Hagen machte die Entscheidung damals ein bisschen betroffener, weil wir Dritter nach der Hauptrunde waren. Jetzt kämpfen wir als Siebter überhaupt um den Einzug in die Meisterrunde. Wir wissen, dass es einige Team gibt, die sportlich besser sind und auch weitaus mehr Geld und Ressourcen reinstecken, um unbedingt aufzusteigen«, so der 2,10 Meter große Big Man. Deshalb habe er auch nicht das Gefühl, dass es ein Downer für das Team gewesen sei. »Es war gefühlt nicht mal wirklich ein Thema innerhalb der Mannschaft. Wir machen einfach weiter«, betont Neugebauer abschließend. (GEA)