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Tigers Tübingen siegen in Münster - Samuel Idowu setzt dabei Glanzlicht

Die Tigers Tübingen überstehen nicht nur eine Durststrecke und wahren durch den Erfolg in Münster ihre Play-off-Chancen.

Samuel Idowu bringt seine Tübinger mit einem Gala-Auftritt zum hart umkämpften Erfolg beim Mit-Play-off-Aspiranten Münster.
Samuel Idowu bringt seine Tübinger mit einem Gala-Auftritt zum hart umkämpften Erfolg beim Mit-Play-off-Aspiranten Münster. Foto: Francesco Gianni Consentino/Eibner
Samuel Idowu bringt seine Tübinger mit einem Gala-Auftritt zum hart umkämpften Erfolg beim Mit-Play-off-Aspiranten Münster.
Foto: Francesco Gianni Consentino/Eibner

MÜNSTER. Das war spannend! Die Tigers haben die Vorlage der Gießen 46ers genutzt. Durch einen überraschend deutlichen Sieg der hessischen Zweitliga-Basketballer gegen den direkten Tübinger Play-off-Rivalen Kirchheim Knights waren die Raubkatzen als Tabellenachter ins Spiel bei den Uni Baskets Münster gegangen. Mit einem hart umkämpften 87:80 (45:40)-Erfolg gegen einen weiteren unmittelbaren Konkurrenten um die Teilnahme an der Meisterrunde wahrt die Mannschaft von Interimstrainer Eric Detlev ihre Chance auf ein versöhnliches Saisonende. Durch den 18. Sieg sowie den gewonnenen direkten Vergleich gegen Bochum kletterten die Raubkatzen nun sogar wieder auf Tabellenrang sieben.

»Münster hat toll gespielt und uns sehr stark unter Druck gesetzt«, zollte Detlev der Vorstellung des Gegners seinen vollen Respekt. »Ich hatte deshalb auch nie dass Gefühl, dass wir so richtig im Spiel sind.« Bis es die Gäste dann in den letzten paar Minuten nach einem zwischenzeitlichen Neun-Punkte-Rückstand (64:73/33.) »endlich geschafft haben, die wichtigen Dinger zu treffen«. Die Tigers sind durch Einzelaktionen vor allem von Samuel Idowu zurück ins Spiel gekommen. »Wir sind weiter im Business. Das ist das einzige, was zählt«, stellte der Tübinger Trainer vor den letzten drei Hauptrunden-Begegnungen fest.

»Samuel hat die wichtigen Dreier getroffen. Er zeigt immer wieder, dass es eine richtige Investition war, ihn zu holen«

Idowu und nicht wie im Normalfall Kenny Cooper (14), der die ersten zwei sowie die letzten vier Punkte der Partie erzielt hat, avancierte zum Matchwinner. Diesmal durfte sich der Engländer Idowu für seinen Gala-Auftritt feiern lassen. Seine Zähler acht und neun sowie vier ergatterte Korbabpraller hatte der 28-Jährige bereits zum Tübinger 35:30 beigesteuert (12.). Mit 13 Punkten und zehn Rebounds hatte der bullige Forward ein Double-Double eingetütet (36.). Der ergatterte Rebound war die Vorlage für den verwandelten Dreier von Philip Hecker zum 69:73. Sage und schreibe drei verwandelte Distanzwürfe und einen krachenden streute Idowu noch »kurz« ein. Mit 80:78 (38.) übernahmen die Gäste in der mit 2.875 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle Berg Fidel die Führung und gaben diese nun nicht mehr her. Als Mann des Abends verbuchte Idowu am Ende 24 Punkte und elf Rebounds.

Ein 10:1-Lauf im Schlussviertel hatte den Weg zum dritten Sieg im vierten Spiel unter der Leitung von Detlev geebnet. »Samuel hat die wichtigen Dreier getroffen. Er zeigt immer wieder, dass es eine richtige Investition war, ihn zu holen«, lobte Hecker die Leistung seines Teamkollegen. Nach dem packenden 89:88-Erfolg gegen Dresden vor zwei Wochen war dies die nächste bärenstarke Performance von Idowu. Zuvor unter dem Mitte März freigestellten Tigers-Cheftrainer Domenik Reinboth musste auch er eine Durststrecke durchlaufen. »In den entscheidenden Momenten ist er da und gibt uns mit seiner Erfahrung sowie seinem Können, was wir dann brauchen«, beschrieb Hecker die Vorzüge des 1,98 m großen und 106 kg schweren Musterathleten.

»Wir verspüren schon irgendwie Druck. Es ist aber eher die Freude, dass es noch um etwas geht beim Spielen«

"Wir sind immer noch im Rennen, um nach der Hauptrunde weiterspielen zu dürfen", berichtete der 23 Jahre alte Deutsche vom aktuellen Antrieb. Natürlich verspüre man auch ein wenig Angst vor der Enttäuschung nach Niederlagen wie eine Woche zuvor in Düsseldorf. »Wir verspüren schon irgendwie Druck. Es ist aber eher die Freude, dass es noch um etwas geht beim Spielen«, hatte Detlev unmittelbar vor der Partie erklärt. Alle freuten sich aufs Spiel und waren heiß. Cooper hatte mit einem schwierigem Mitteldistanzwurf (2.) das muntere Punktesammeln im ersten Viertel eröffnet. Es entwickelte sich ein wildes Dreier-Geballere mit 50-Prozent-Quoten bei beiden Teams. Nachdem Tübingen mit 16:9 (6.) und 26:20 (9.) vorne gelegen hatte, endete eine Münsteraner Aufholjagd mit dem 28:28-Ausgleich (11.). Die Uni Baskets hatten in der Folge offensiv mit großen Problemen zu kämpfen, doch die Raubkatzen konnten dies nur bedingt zum zwischenzeitlichen 41:33 (18.) ausnutzen.

Tübingen verpasste es auch nach dem Seitenwechsel mehrere Male, deutlicher als mit nur acht Punkten davonzuziehen und hielt damit die Münsteraner Chancen am Leben. Die Strafe folgte auf den Fuß: Jonas Weitzel sorgte mit seinem dritten verwandelten Distanzwurf bei drei Versuchen für die lautstark von den Zuschauern gefeierte zweite Führung der Hausherren (56:55/28.) seit dem 3:2 (2.) und zog im Schlussabschnitt davon, bis Idowu das Heft in die Hand nahm und ein Glanzlicht setzte. Der Rest ist bekannt. (GEA)