TÜBINGEN. Für die Tigers Tübingen geht es am Samstag (17 Uhr/sportdeutschland.tv) ins Burg Wächter Castello zu den ART Giants Düsseldorf. Während die Rheinländer um den Klassenerhalt kämpfen, haben die Schwaben noch weiterhin alle Chancen auf die Play-offs. Das Hinspiel ist bei den Tübingern durchaus noch gut in Erinnerung. Düsseldorfs Ajare Sanni kam Mitte Oktober auf sagenhafte 41 Zähler und erzielte damit beim 84:92 in der Paul-Horn-Arena fast die Hälfte der Punkte für die unterlegenen Gäste.
Nicht nur deshalb kann es für die Raubkatzen ein ganz gefährliches Spiel werden. »Düsseldorf ist ein sehr gefährlicher Gegner«, warnte Interimstrainer Eric Detlev davor, den Tabellendrittletzten zu unterschätzen und stellte klar: »Von der individuellen Qualität der einzelnen Spieler her gehören sie nicht dorthin, wo sie im Moment stehen.« Personell kann der Tigers-Coach aus dem Vollen schöpfen. Alle 13 im Kader befindenden Spieler sind einsatzfähig.
Knapp ein halbes Jahr nach dem ersten Aufeinandertreffen haben sich die personellen Voraussetzungen inzwischen auf beiden Seiten massiv verändert. Beide Kontrahenten gehen mit einem neuen Trainer an der Seitenlinie in die Partie. Achmadschah »Cha Cha« Zazai löste Mitte November 2024 den glücklosen Andaç Yapicier ab, der nach einem komplett verkorksten Saisonstart mit neun Niederlagen in Folge freigestellt wurde. Mit Zazai gelang den Rheinländern dann tatsächlich die Wende. So musste man sich unter anderem vor einigen Wochen bei Science City Jena »nur« mit 70:78 geschlagen geben. Ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der Spitzenreiter aus Thüringen inklusive des 99:73 Ende Januar in Tübingen zwölf seiner 20 Siege mit mehr als 20 Zählern Differenz eingefahren hat.
Zwei Siege
"Wir müssen unsere beste Leistung abrufen, um in Düsseldorf bestehen zu können", warnt Detlev. Der 49-Jährige kann seit der Übernahme der Mannschaft vom freigestellten Tigers-Coach Domenik Reinboth auf eine makellose Bilanz von zwei Siegen zurückblicken. Co-Trainer Dhnesch Kubendrarajah spricht wie folgt über den kommenden Gegner: "Düsseldorf ist eine Mannschaft, die man nicht unterschätzen sollte – vor allem nach dem Sieg in Crailsheim." Der neuerliche, mehr als überraschende 85:75-Auswärtssieg unterstreicht nochmals deutlich die Gefährlichkeit der Zazai-Truppe. "Das Team hat viele Spiele nur knapp verloren und wird besonders auswärts eine große Herausforderung für uns sein", prophezeit Kubendrarajah weiter und stellt klar: "Düsseldorf benötigt jeden Sieg für den Klassenverbleib.
Besonders Isaiah Hart und Alexander Richardson befinden sich in bestechender Form. Hart ist mit 16,4 Zählern pro Spiel Topscorer beim Gastgeber und steuert zudem 5,7 Assists bei. Der Point Guard aus den USA steht mit 30:14 Minuten auch am längsten auf dem Feld. Richardson ist nicht nur aktuell im Leistungshoch, sondern auch zahlentechnisch der beste deutsche Akteur der Giants. 10,1 Punkte und 7,4 Rebounds stehen für dem 21-Jährigen zu Buche.
Der Blick auf die Statistik zeigt die beiden Konkurrenten quasi auf Augenhöhe. Fakt ist jedoch, dass sich das Detlev-Truppe aus der Distanz (30,9 Prozent) deutlich steigern muss, um in den Begegnungen eine bessere Ausgangslage zu bekommen. Mit diesem Wert liegen die Tübinger nur knapp vor Tabellen-Kellerkind Koblenz (30,1 %) auf dem vorletzten Platz. Düsseldorf hingegen kommt auf eine Dreierquote von 33,8 %, was Rang zehn im ligainternen Vergleich bedeutet.
Den Schwaben steht nicht nur wegen des sportlichen Wettstreits mit den Rheinländern ein intensives Wochenende bevor. Die Mannschaft macht sich nämlich am Samstagmorgen in Richtung Düsseldorf auf und fährt nach Spielschluss auch direkt wieder nach Hause. (GEA)