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Tübinger Tigers schnupperten nur am Sieg gegen Ludwigsburg

Konzentrationsschwächen der Jansson-Schützlinge besiegeln die Derby-Niederlage der Tübinger gegen Ludwigsburg. Der überragende Jackson steuert 32 Punkte bei.

Der Tübinger Jhivvan Jackson (rechts) im Duell mit Silas Melson.  FOTO: SANDER/EIBNER
Der Tübinger Jhivvan Jackson (rechts) im Duell mit Silas Melson. FOTO: SANDER/EIBNER
Der Tübinger Jhivvan Jackson (rechts) im Duell mit Silas Melson. FOTO: SANDER/EIBNER

LUDWIGSBURG. Über fünf Jahre lang hatte das Derby zwischen den Ludwigsburgern MHP Riesen und den Tigers Tübingen Pause. Am vorletzten Tag des alten Jahres trafen die beiden Basketballteams vom Neckar wieder aufeinander, und es entwickelte sich ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, bei dem erst ein starker Endspurt der Ludwigsburger im vierten Viertel zur 94:104 (48:50)-Niederlage der Tigers führte. Einen Sahnetag erwischte dabei der Tübinger Jhivvan Jackson, der 32 Punkte erzielte und seinen BBL-Rekord gegen die Rostock Seawolves einstellte. Doch ein Jackson allein reichte nicht zum Sieg.

Die 4.000 Zuschauer in der MHP-Arena trauten im ersten Viertel ihren Augen nicht: Nicht die Heimmannschaft, sondern die Gäste aus Tübingen traten auf, als wären sie hier zu Haue. Jimmy Boeheim und vor allem Jackson trafen nach Belieben. Als Daniel Keppeler in Minute sieben traf, stand es 25:15 für die Tigers und Trainer Josh King nahm die erste Auszeit, um seine Mannschaft wachzurütteln. »Das ist unglaublich, sie spielen unser Spiel«, monierte King lautstark. Viel besser wurde es bei den Barockstädtern zunächst nicht: 31:24 führten die Tigers nach dem ersten Viertel dank einer starken Verteidigung und treffsicherem Angriffsspiel.

14:2-Lauf der Riesen

Die MHP Riesen holten im zweiten Viertel auf. Nach knapp sechs Minuten nahm Tübingens Coach Danny Jansson die erste Auszeit und monierte bei seinen Spielern die Unkonzentriertheiten. Auch bei den Offensiv-Rebounds traten nun gegenüber den Ludwigsburgern deutliche Defizite zutage. Silas Melson besorgte die erste Ludwigsburger Führung (39:37). Mit Melson sowie Jonathan Bähre und Jacob Patrick setzten beim Heimteam nun die Bankspieler Akzente. Durch einen 14:2-Lauf drehten sie die Partie und führten zur Pause mit 50:48.

Wie verwandelt starteten die Ludwigsburger in die zweite Hälfte: Aggressiv in der Deckung und mit schnellem Umschaltspiel setzten sie die Tigers unter Druck. Zwei Mal holte Jansson seine Schützlinge in dieser Anfangsphase vom Parkett und die Lautstärke seiner Ansprache machte deutlich, dass er stinksauer über das Abwehrverhalten und die leichten Fehler war. Aber die Tübinger waren nicht gewillt, klein beizugeben. Sie kämpften sich zurück: Jackson erzielte aus der Distanz das 62:69 – gespielt waren 26 Minuten. Immer wieder war es der Tübinger Neuzugang, der punktete, ebenso Mateo Seric, der zurzeit auf konstant hohem Niveau spielt. King sah sich gezwungen, zweieinhalb Minuten vor Ende des dritten Abschnitts sein drittes Timeout beim Stand von 72:67 für Ludwigsburg zu nehmen. Erneut war es dann Jackson, der einen Dreier zum 72:72 versenkte. Mit 74:74 ging es ins letzte Viertel.

Großer Kampf der Tigers

Seric und Erol Ersek machten dem Tübinger Anhang Hoffnung, sorgten für die Führung. Beim Stand von 82:82 riss jedoch der Tübinger Faden und erst Seric unterband mit seinem Korb zum 84:91 den Lauf der Ludwigsburger. Auch eine letzte Auszeit beim Stand von 87:97 von Danny Jansson brachte die Tübinger nicht mehr heran. Jansson sprach hinterher von einem großen Kampf seiner Mannschaft. »Es fehlt noch ein Stück weit Konstanz und Konzentration. Wir können aber mit den Teams in der Liga mithalten. Außer gegen die Chemnitzer und die Bayern, wo wir nicht auf Augenhöhe waren. Wir müssen aus den Fehlern lernen, und es im nächsten Spiel gegen Würzburg besser machen«, sagte Jansson. (GEA)