TÜBINGEN. Der letzte Sieg liegt schon wieder vier Wochen zurück, die Tübinger Bundesliga-Basketballer rutschten auf den letzten Tabellenplatz ab. In dieser Situation wäre am Samstag (18.30 Uhr, live bei Dyn) alles andere als eine Niederlage beim Tabellenzweiten Niners Chemnitz eine Überraschung. Vielleicht kann die Rückkehr vonJimmy Boeheim dem Team neuen Schwung verleihen. Der US-Flügelspieler, der durch eine Blockade im Nacken außer Gefecht gesetzt wurde, steht vor seinem Comeback, während Kaodirichi Akobundu-Ehiogu nach seiner Hand-Operation allerdings vielleicht gar nicht mehr in dieser Saison um Punkte kämpfen kann.
Bei den Tübingern müssen vor allem Kampf- und Teamgeist sowie Abwehrstärke wiederentdeckt werden. Bei den vergangenen vier Niederlagen ließen die Schützlinge von Trainer Danny Jansson jeweils über 90 Punkte des Gegners zu. So lässt sich nur in Ausnahmefällen ein Spiel gewinnen. »Unter Druck finden wir nicht zu unserem Spiel«, beschreibt Tigers-Pressesprecher Tobias Fischer das große Problem. Insofern müsste dem Aufsteiger die Partie bei der sächsischen Überraschungs-Mannschaft gelegen kommen. Dort haben die Raubkatzen nichts zu verlieren, können sich also wieder als Team neu finden. Um dann in der Saison-Endphase wieder konkurrenzfähig zu sein, wenn bis auf die Partie in München alle anderen Begegnungen deutlich offener sein dürften.
Chemnitz auch im Europapokal top
Chemnitz, das auf Rang zwei hinter Spitzenreiter Bayern steht, hat von 27 Spielen nur fünf verloren - die Tigers gerade mal sechs gewonnen. Zuletzt wiesen die Ostdeutschen den Europapokal-Champion Telekom Baskets Bonn mit 80:66 in die Schranken. Bemerkenswert: Erst vor vier Jahren ist das Team in die Beletage aufgestiegen und bereits in dieser kurzen Zeit zur Top-Mannschaft gereift. Daneben setzen die Niners auch international Akzente: Im Europe Cup wurde das Finale erreicht, nachdem sie im Halbfinale auch die spanische Hürde Bilbao genommen haben.
Die Stärke der Ostdeutschen ist ihr sehr ausgeglichen besetztes Team. Neben Distanzschütze Kevin Yebo können die unterschiedlichsten Spieler zweistellig punkten. Für die Tübinger heißt das: »Die Chemnitzer spielen extrem physisch und bewegen den Ball sehr gut. Wir müssen im Vergleich zum Hinspiel bessere Lösungen finden und als Team auftreten«, sagt Co-Trainer Tom Walther. (GEA)