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Spannung pur: Tigers Tübingen vor dem großen Hauptrunden-Finale

Für die Tigers Tübingen geht es am Samstagabend um den Einzug in die Play-offs der 2. Basketball-Bundesliga. Wie die Raubkatzen die Meisterrunde erreichen und warum der Tabellen-13. aus Bayreuth ein denkbar schwieriger Gegner in dieser Situation ist.

Will, dass die Saison um noch mindestens drei Spiele weitergeht: Tigers-Kapitän Till Jönke.
Will, dass die Saison um noch mindestens drei Spiele weitergeht: Tigers-Kapitän Till Jönke. Foto: Wiegand/Eibner
Will, dass die Saison um noch mindestens drei Spiele weitergeht: Tigers-Kapitän Till Jönke.
Foto: Wiegand/Eibner

TÜBINGEN. Es ist eine komische Situation. Gewinnen die Tigers Tübingen am Samstagabend beim großen Hauptrunden-Finale in der 2. Basketball-Bundesliga ihr Heimspiel gegen Bayreuth (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv), geht die Reise der charakterstarken Mannschaft in den Play-offs weiter. Verlieren die Raubkatzen jedoch diese Begegnung, kann es gut sein, dass es das letzte Mal gewesen ist, dass die Mannschaft in dieser Besetzung zusammengespielt hat. »Da sind einige Jungs schon wehmütig, weil sie gerade einfach sehr viel Spaß haben«, betont Tigers-Coach Eric Detlev. »Sie wollen nicht, dass die Saison am Samstag vorbei ist.« Das Gute: Die Tübinger haben ihr Schicksal in der eigenen Hand. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

- Die Ausgangslage
Im Vergleich zur Vorwoche herrscht nun ein klareres Bild mit Blick auf die Play-offs. Kapitän Till Jönke kennt die verschiedenen Szenarien mit Blick auf die achtplatzierten Neckarstädter ganz genau. Die Club-Identifikationsfigur erklärte auf der Pressekonferenz am Donnerstag: »Wenn wir gewinnen, sind wir sicher drin. Wenn wir gewinnen und Kirchheim verliert in Dresden, dann sind wir Siebter. Und wenn Bochum verliert, sind wir unabhängig vom Ausgang unserer Partie mindestens Achter.« Kirchheim, Tübingen und Bochum liegen vor dem letzten Spieltag jeweils bei 19 Siegen. Für die Tigers ist die Saison am Samstag nur dann endgültig beendet, wenn das Duell gegen Bayreuth verloren geht und die Konkurrenten gewinnen. Es könnte sogar am Ende zu einer ganz verrückten, aber nicht ganz unwahrscheinlichen Konstellation kommen. Gewinnen Tübingen, Kirchheim und Bochum und Hagen (20 Siege) verliert bei Spitzenreiter Jena, würde es - weil alle Teams in diesem Fall bei 20 Siegen stehen - sogar zu einem Vierer-Vergleich kommen. In diesem Fall würde Kirchheim als Siebter dumm aus der Wäsche gucken und aus den Play-off-Rängen fliegen.

Young Tigers müssen gewinnen

Auch für das U 16-Team der Young Tigers Tübingen steht am Wochenende viel auf dem Spiel. Im dritten Spiel der zweiten Playdown-Runde in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) treffen die jungen Raubkatzen am Sonntag um 13.30 Uhr in der Uhlandhalle auf das Team Südhessen. Die Tübinger Mannschaft wird unter anderem von Zweitliga-Kapitän Till Jönke gecoacht. Beide Kontrahenten konnten bisher eine Partie gewinnen. Der Sieger bleibt in der Liga, der Verlierer muss im Sommer in die Qualifikation für die neue JBBL-Saison 2025/26. (GEA)

- Erschwerte Planungen
Nach dem letzten Heimspiel der Saison gibt es traditionell eine Autogrammstunde auf dem Parkett der Paul-Horn-Arena. Das ist auch - unabhängig vom Ausgang des Spiels - für Samstag geplant. Und was wird aus dem Freibier für die Fans? Das wird zunächst vertragt. »Das würde vielleicht nicht ganz passen, wenn die Saison weitergeht. Es wird nach dem Saisonende, wann immer das dann ist, ein Fanfest an der Panzerhalle im französischen Viertel geben. Bei diesem werden auch die Spieler vor Ort sein«, berichtet Tübingens Pressesprecher und Organisationsbeaufragter Tobias Fischer und ergänzt: »Wir sind jetzt aber alle erstmal beim Spiel am Samstag. Und da werden wir eine sehr gut besuchte Halle haben.«

- Ein trügerischer Gegner
Für nur fünf Mannschaften geht es am letzten Zweitliga-Spieltag nur noch um die Goldene Ananas. Zu diesen Teams zählt auch der kommende Tigers-Gegner Bayreuth (13.). Da stellt sich schon die Frage: Ist das nicht der perfekte Gegner für ein solch wegweisendes Duell? »Nein, ganz im Gegenteil. Das ist gerade die Mannschaft gegen die du mit am wenigsten spielen willst«, betont Trainer Detlev. Wenn es bei einem Club um nichts mehr gehen würde, so der 49-Jährig, gebee es zwei Möglichkeiten: Entweder zerbrösele ein Team in sich zusammen oder hat jedoch einfach Spaß am spielen und am zocken. »Und genau das passiert bei Bayreuth gerade.«

Warnt vor dem kommenden Gegner: Trainer Eric Detlev.
Warnt vor dem kommenden Gegner: Trainer Eric Detlev. Foto: Wiegand/Eibner
Warnt vor dem kommenden Gegner: Trainer Eric Detlev.
Foto: Wiegand/Eibner

Dass des Coaches Warnungen keine Sätze für das Phrasenschwein sind, zeigt ein Blick auf den Spielplan. Bayreuth hat fünf der letzten sieben Duelle für sich entschieden. Darunter ein Sieg gegen den Tabellendritten aus Gießen, an dem sich die Tübinger letzten Samstag die Zähne ausbissen. Zudem setzte es nur eine knappe Niederlage gegen den Vierten Crailsheim. »Das ist eine Mannschaft, die nicht sehr planbar spielt. Sie haben drei, vier Amerikaner, die alles machen und jeden Ball draufschmeißen sowie mit wahnsinnig viel Energie spielen«, meint Detlev. Besonders Flügelspieler Demarcus Demonia gilt es aufzuhalten. Der 25-Jährige ist mit seinen 19 Punkte pro Partie (Platz vier ligaweit) ein brandgefährlicher Spieler, der sicherlich auch bereits in den Notizblöcken der Bundesliga-Clubs steht. Ein Blick auf das Duell in der Hinrunde (102:98-Erfolg für die Tigers) zeigt: Das könnte eine spektakuläre Angelegenheit werden. Spannend wird es in jedem Fall. (GEA)