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Koblenz hält Tigers-Spielmacher Cooper in Schach

Warum es für die in der Crunchtime so starken Tübinger in Koblenz gar nicht erst zu einer spannenden Schlussphase kam.

Kenny Cooper wurde von Koblenz erfolgreich aus dem Spiel genommen.
Kenny Cooper wurde von Koblenz erfolgreich aus dem Spiel genommen. Foto: Dennis Duddek/ Eibner
Kenny Cooper wurde von Koblenz erfolgreich aus dem Spiel genommen.
Foto: Dennis Duddek/ Eibner

KOBLENZ. Kein Geburtstagsgeschenk für Dhnesch Kubendrarajah. Zum 33. Wiegenfest am 1. Dezember mussten der Tigers-Co-Trainer und die Tübinger Zweitliga-Basketballer beim Gastspiel gegen die EPG Guardians Koblenz eine 73:80 (37:43)-Niederlage hinnehmen. Vier Mal hatte sich die Mannschaft von Chefcoach Domenik Reinboth zuletzt in der Crunchtime durchgesetzt. Doch zu einer solchen engen Schlussphase kam es für den letztjährigen Bundesligisten und Play-off-Anwärter beim Tabellen-Zwölften gar nicht erst. »Wir konnten mit der Koblenzer Energie nicht so gut umgehen, wie wir uns das vorgenommen hatten«, konstatierte Reinboth und ergänzte: »Immer, wenn wir die Momente hatten um ranzukommen, hatten wir Unkonzentriertheiten und die haben wichtige, schwere Würfe getroffen.«

Nach dem liga-spielfreien Länderspielwochenende erlebten die 2.880 Zuschauer in der CMG-Arena einen nervösen Start auf beiden Seiten mit jeweils sechs Ballverlusten im ersten Viertel. Bis zum Ende der Partie wuchs die Zahl der Tübinger Turnovers gar auf erschreckende 19 an. »Natürlich ist die Niederlage sehr frustrierend«, gestand Marvin Heckel bei seiner Rückkehr nach Koblenz. »Wir sind unsere einfachen Automatismen nicht gelaufen und haben deshalb auch unseren Rhythmus nie gefunden.«

» «Natürlich ist die Niederlage sehr frustrierend.»«

Wie im bisherigen Saisonverlauf überzeugten beide Mannschaften auch im direkten Vergleich durch großen Kampfgeist. Daraus resultierte eine zu diesem Zeitpunkt überraschend völlig ausgeglichene erste Halbzeit - sogar mit einer deutlichen Steigerung der Hausherren im zweiten Viertel, das sie mit 27:18 für sich entschieden. Die im bisherigen Saisonverlauf vor allem in der Offensive reboundschwachen Gäste wirkten an der Mosel hektisch unter dem gegnerischen Korb. Schon in der Halbzeit attestierte der Koblenzer Co-Trainer Venelin Berov, der auch schon in Tübingen Assistenzcoach und Jugendtrainer war, seinem Team einen guten Auftritt: »Unser Plan geht bislang voll auf. In der Defensive machen wir einen guten Job.«

Und der war es, den Tübinger Spielmacher Kenny Cooper aus dem Spiel zu nehmen. Das Duell der mit einer jeweiligen Ausbeute von 19,9 punktgleichen Spielmacher ging deshalb auch nicht an Cooper (6), sondern an seinen US-amerikanischen Landsmann Ty Cockfield. Der Schlüsselspieler der Tigers erwischte wie gegen Hagen zum zweiten Mal keinen guten Tag im Trikot der Raubkatzen. Anders als beim 83:71-Sieg Ende Oktober konnten die Mitspieler um Kapitän Till Jönke dies am Sonntagnachmittag nicht kompensieren.

»«Wir konnten mit der Koblenzer Energie nicht so gut umgehen, wie wir uns das vorgenommen hatten.»«

Auch eine reinboth'sche Kabinenpredigt konnte die Gäste nicht wachrütteln; von einem Plan B war nichts zu sehen. Koblenz kam nach wie vor zu einfachen Punkten, weil vor allem die langen Kerls der Gastgeber mit viel zu wenig schwäbischer Gegenwehr konfrontiert wurden. Miles Tention hielt den bisherigen Tabellendritten zunächst noch mit den letzten sechs seiner insgesamt elf Punkte im Spiel. Doch Koblenz entschied auch das dritten Spielabschnitt - wenn auch nur knapp mit 20:18 - für sich.

Fünf Minuten vor Schluss lagen die Gäste dann sogar mit zwölf Punkten im Hintertreffen. Topscorer Samuel Idowu (25) verwandelte nach drei erfolgreichen Dreiern bei drei Versuchen in den ersten vier Spielminuten und dann folgenden vier Fahrkarten seinen achten Distanzwurf zum 71:62 (36.). Heckel ließ einen weiteren erfolgreichen Distanzwurf folgen, doch die Van-den-Berg-Schützlinge konterten. Das 76:65 (39.) war die Vorentscheidung. Auch wenn Tübingen nochmals alles versuchte, durften die Guardians dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung die beste Saisonleistung und damit einen Überraschungssieg feiern. Es war die Belohnung für vier Rebounds mehr und zwei Ballverluste weniger. (GEA)