REUTLINGEN. Jetzt geht's auch für den TV Reutlingen in die heiße Phase. Sowohl die Frauen- als auch das Herren-2-Team startet am Wochenende in die neue Tennis-Saison, die in den unteren Ligen bereits voll im Gange ist. Vor allem bei den Damen hat sich einiges getan. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga im Vorjahr gehen die Reutlinger künftig nur noch mit einer Damen-Mannschaft in der Württembergliga an den Start. Von einer Favoritenrolle ist man allerdings weit entfernt. »Das Ziel ist der Klassenerhalt«, wie Mannschaftsführerin Lisa-Marie Wurst betont. Ein Unterfangen, das alles andere als ein Selbstläufer werden dürfte. Denn: In der sieben Mannschaften umfassenden Liga können im schlechtesten Fall bis zu drei Teams absteigen.
Bei den TVR-Frauen gab es nach dem Regionalliga-Abstieg einen großen Umbruch. Die talentierten Ekaterina Prokopeva, Polina Humeniuk und Lara Dima haben den Verein verlassen. Unklar ist außerdem, ob die langjährige Punktelieferantin Ana Maria Linsenbolz in dieser Saison aufschlagen wird. Zudem wird Bezirksmeisterin Alessandra Traub aufgrund eines geschäftlichen Auslandsaufenthalts nur beim Auftaktspiel gegen den TC Hechingen am Sonntag (10 Uhr) dabei sein können.
Auftaktspiel mit entscheidender Bedeutung
Hoffnung macht insbesondere Youngster Emma Glaser. Sie schlägt mit gerade einmal 16 Jahren an Position eins auf. Die Genkingerin gilt als aufstrebendes Talent und überzeugte kürzlich bei einem internationalen Top-Jugend-Turnier in Holland mit einem zweiten Platz. Auch auf Mannschaftsführerin Wurst und ihr powervolles Spiel wird es in der Württembergliga ankommen. Die 23-Jährige schätzt übrigens den TA VfL Sindelfingen III als stärkste Mannschaft ein. Und die anderen Teams?
»Vieles steht und fällt mit den ausländischen Spielerinnen und ob diese dann auch wirklich auflaufen«, sagt Wurst. Beim TVR wird mit der Rumänin Silvia Costache (Jahrgang 2003) eine Import-Spielerin zum Einsatz kommen. Wann die US-Collegespielerin eingesetzt wird, wollte Wurst aber nicht verraten. Neu im Team ist außerdem das Schwestern-Duo Ayda und Ela Altuntas. Beide kamen vom TC Bernhausen. Fakt ist: Der Auftaktpartie in Hechingen am Sonntag kommt eine entscheidende Bedeutung zu, wenn der Klassenverbleib gelingen soll. Schließlich zählen die Hechinger nicht zu den Spitzenteams.
TV Reutlingen II muss mit kleinerem Etat auskommen
Ebenfalls in die neue Saison startet die zweite Herren-Mannschaft der Reutlinger, die im Endtableu der vergangenen Württembergliga-Spielzeit einen starken dritten Platz belegte. »Die Stimmung ist prächtig, die Erwartungshaltung ist aber nicht so hoch wie in den letzten Jahren«, verrät Mannschaftsführer Peter Mayer-Tischer, der auch noch im Alter von 42 Jahren munter mitmischt. Der TVR II muss in diesem Jahr mit einem kleineren Etat auskommen und »die Württemberliga ist nach wie vor sehr stark besetzt«, sagt der Routinier und ergänzt: »Der Klassenerhalt ist das oberste Ziel.«
Gleichzeitig müssen die Reutlinger den Abgang eines Leistungsträgers verkraften: Emil Rast, der in der vergangenen Saison in einigen Spielen an Position eins aufschlug, spielt künftig wieder für den TC Oberstenfeld. Auch der talentierte Youngster Noah Schlagenhauf wird dieses Jahr nicht für den TVR II spielen. Er wird nur in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommen. »Dementsprechend müssen alle Spieler eine Position aufrücken. Wir sind in der Breite nicht mehr so stark besetzt«, berichtet der Mannschaftsführer. Den Kern des Teams werden Spitzenspieler Christian Wedel, Marc Mail, Julius Hacker und Mayer-Tischer bilden.
Am Sonntag starten die Reutlinger mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Fellbach (10 Uhr) in die neue Württembergliga-Saison. »Sie haben sich extrem gut verstärkt«, weiß Mayer-Tischer. Auch deshalb ist der erneute Ligaverbleib genau wie bei den Frauen kein Selbstläufer. (GEA)