KARLSRUHE. Dem Reutlinger Tennisprofi Tim Handel steht eine spannende Woche bevor. Der 26-Jährige aus Ohmenhausen steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Hauptfeld eines ATP Challenger-Turniers. Dabei hätte Handel am Montagmittag, 03. Juli, beim Turnier in Karlsruhe im Finale der Qualifikation gegen den Deutschen Peter Gojowczyk, der ehemaligen Nummer 39 der Welt, antreten müssen. Gojowczyk hatte jedoch mit Magenproblemen zu kämpfen und zog kurzfristig zurück. Handel qualifizierte sich damit automatisch fürs Hauptfeld.
In der ersten Runde am Dienstag, 04. Juli, (ab 12.30 Uhr/kostenfrei via Internet-Livestream empfangbar) trifft der 26-Jährige auf den 20 Jahre alten US-Amerikaner Dali Blanch, der sich ebenfalls über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hat. Die Teilnahme bei einem Challenger Turnier ist für Handel aus gleich zwei Gesichtspunkten interessant. Neben dem größeren Preisgeld (rund 73.000 US-Dollar) werden auf dieser Turnier-Ebene deutlich mehr Weltranglistenpunkte vergeben, als bei ITF-Future-Events, auf denen der Reutlinger Profi ansonsten primär unterwegs ist.
»Spieler in einem Turnier, die man ansonsten nur aus dem Fernsehen kennt«
»Es fühlt sich gar nicht so anders an. Der einzige Unterschied liegt darin, dass man jetzt mit Spielern in einem Turnier steht, die man ansonsten nur aus dem Fernsehen kennt«, berichtet Handel dem GEA. Angesprochen auf die Frage, was für ihn beim Challenger Turnier in Karlsruhe möglich ist, antwortet er: »In der ersten Runde treffe ich auf einen Qualifikanten. Das wird ein ausgeglichenes Spiel. Falls ich die erste Runde überstehe, würde es fast ausschließlich gegen Top 100-Spieler gehen. Das ist dann nochmal eine andere Kragenweite. Jetzt muss ich aber erstmal die Auftakthürde meistern.«
Der Ohmenhäuser selbst, der in den nächsten Wochen für den TV Reutlingen in der 2. Bundesliga aufschlagen wird, hat sich zu Beginn des Jahres für einen neuen Schritt entschieden. Handel trainiert nicht mehr auf der Anlage des TC Markwasen unter Marek Kimla, der seit 2008 stets an Handels Seite war, sondern in Offenbach an der Tennis-University des deutschen Ex-Profis Alexander Waske. Wenn Handel gerade einmal in der Heimat weilt, trainiert er allerdings nach wie vor mit seinem alten Coach, der als Mentor weiter eng an seiner Seite ist und ihn nun auch in Karlsruhe vor Ort unterstützt. »Tim spielt aktuell sehr gut. Er ist in einer richtig guten Form«, betont Kimla und ergänzt mit Blick auf die anstehende Turnierwoche: »Ein Challenger ist natürlich nochmal ein anderes Level. Aber man kann auf jeden Fall deutlich schneller Punkte für die Weltrangliste sammeln. Das ist das Wichtigste.«
Sprung nach vorne gemacht
In das Jahr 2023 gestartet ist Handel als 634. der Welt. Nach starken Ergebnissen in den vergangenen Wochen bei Future Turnieren auf der ITF-Ebene wird er seit dem gestrigen Montag auf Position 512 der Weltrangliste geführt. Es ist seine bislang höchste Karriere-Platzierung. Aufgrund der verzögerten Anrechnung der Ranglistenpunkte wird Handel in der kommenden Woche nochmals einen Sprung nach vorne machen. Damit ist er bereits zur Jahreshälfte seinem gesteckten Jahresziel sehr nahe. »Ich möchte es dieses Jahr unter die Top 500 schaffen«, sagte Handel im März dem GEA. Mit einem guten Ergebnis beim Challenger Turnier in dieser Woche, könnte Handel noch schneller einen noch deutlich größeren Sprung in der Weltrangliste machen. (GEA)