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Woche der Wahrheit für den SSV Reutlingen

SSV-Trainer Alexander Strehmel geht mit seiner Mannschaft »hart ins Gericht« und fordert eine Reaktion seiner Reutlinger Oberliga-Fußballer. Was er vor den Duellen gegen den FC Nöttingen und die TSG Balingen von seinem Team verlangt.

Stürmer Konstantinos Markopoulos (links) will seinem SSV Reutlingen wieder mit Treffern helfen.
Stürmer Konstantinos Markopoulos (links) will seinem SSV Reutlingen wieder mit Treffern helfen. Foto: Frank Pieth
Stürmer Konstantinos Markopoulos (links) will seinem SSV Reutlingen wieder mit Treffern helfen.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Die bevorstehenden Tage sind von Reutlingens Cheftrainer Alexander Strehmel zur Woche der Wahrheit auserkoren worden. Zwei wegweisende Duelle gegen starke Konkurrenten stehen für die Oberliga-Fußballer auf dem Programm. Zunächst wollen die Kicker von der Kreuzeiche beim FC Nöttingen (Samstag, 15.30 Uhr) zeigen, zu was sie in der Lage sind, am kommenden Mittwoch (19 Uhr) geht es im Pokal-Viertelfinale in Reutlingen gegen die TSG Balingen.

»Ich freue mich schon«, sagt Strehmel. »Nach der Woche wissen wir genau, wie gut wir sind.« Aber selbstverständlich ist sich der ehemalige Bundesliga-Spieler im Klaren, dass sein Team trotz »guter Stimmung« und acht Punkten aus den vergangenen vier Begegnungen schon am Wochenende gegen den Tabellensechsten eine Schippe drauflegen muss. Zufrieden war der Kommandogeber nämlich weder mit dem 1:1 beim SV Oberachern noch mit dem 1:1 gegen den FSV 08 Bietigheim-Bissingen zuletzt, weil seine Elf jeweils eine Führung verspielte.

»Ich bin mit der Mannschaft hart ins Gericht gegangen. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen«

»Ich will eine Reaktion sehen«, macht er unmissverständlich klar. »Wenn wir eine Entwicklung machen möchten, müssen wir solche Spiele auch mal gewinnen.« Vor den zwei Kracher-Partien gab es deshalb für seine Kicker ein ausführliches Video-Studium: »Ich bin mit der Mannschaft hart ins Gericht gegangen. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Wir sind uns alle einig, dass wir mehr bringen müssen.«

Die zentralen Baustellen: Fehlende Konstanz über 90 Minuten sowie die Chancenausbeute im Offensivspiel. Reutlingen schaffte es zuletzt weder starke Starts in der zweiten Hälfte fortzusetzen noch die guten Phasen zu nutzen, um mehr als einen Treffer zu erzielen. »Wir fangen auf einem sehr hohen Niveau an und passen uns dann dem Spiel unserer Gegner an«, analysiert Strehmel. Nach den Toren zum 1:0 gegen Oberachern und Bissingen wäre eine gewisse »Zufriedenheit« aufgekommen. »Aus der heraus macht man dann zu wenig.«

»Diese aggressive Spielweise gegen den Ball ist unsere DNA«

Vorne liefen seine Fußballer den Kontrahenten zwischenzeitlich zu wenig intensiv an. Der SV hätte die hohen Pässe einfach drüberspielen können – und weg war sie, die Kontrolle, erklärt Strehmel. »Genau das muss sich gegen Nöttingen ändern. Diese aggressive Spielweise gegen den Ball ist unsere DNA.« Der kommende Gegner agiere ähnlich wie Oberachern, »aber besser nach vorne«.

Helfen würde es selbstverständlich auch, wenn der zur Winterpause gekommene Top-Torjäger Konstantinos Markopoulos wieder in die Erfolgsspur findet. Dass ein Stürmer seiner Klasse in zwei Partien ohne Treffer bleibt, ist kein Beinbruch. Dass der 33-Jährige aber ohne Tor bleibt, obwohl er hundertprozentige Möglichkeiten hat, wurmt ihn dann doch. »Das tut ihm unheimlich weh, weil er der Mannschaft helfen will«, erklärt Strehmel und stellt gleichzeitig klar, dass die Schuld für den zu geringen Ertrag im Angriff nicht nur bei Markopoulos liegt. »Wir treffen im letzten Drittel häufig noch nicht die richtige Entscheidung. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag stimmt nicht. Das wissen wir.«

»Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag stimmt nicht. Das wissen wir«

Was den Reutlingern am Samstag mit Sicherheit guttut: Die Tatsache, dass Abwehrchef Jonas Vogler, der gegen Oberachern nach Problemen im Sprunggelenk zurückkehrte, wieder dabei ist und sich fit fühlt. »Er hilft uns sehr, eindeutig«, meint Strehmel. Auch sonst kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die Langzeitverletzten Moritz Kuhn und Tim Wöhrle sind alle einsatzbereit und brennen auf einen Platz im 18-Mann-Aufgebot für die kommenden beiden Partien.

Gegen Nöttingen will der SSV den nächsten kleinen Entwicklungsschritt gehen. Gegen den Oberligazweiten Balingen braucht es im Pokal dann aber fast schon einen Sprung. (GEA)