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Trennung von Trainer Reitter: Der SSV Reutlingen bringt sich in Zugzwang

Der SSV Reutlingen, Tabellen-14. in der Fußball-Oberliga, trennt sich von Trainer Philipp Reitter. Wie ordnet GEA-Sportchef Manfred Kretschmer diesen Schritt der Nullfünfer ein.

Philipp Reitter muss seinen Posten als Trainer des SSV Reutlingen räumen. FOTO: REISNER
Philipp Reitter muss seinen Posten als Trainer des SSV Reutlingen räumen. FOTO: REISNER
Philipp Reitter muss seinen Posten als Trainer des SSV Reutlingen räumen. FOTO: REISNER

REUTLINGEN. Schon wieder bleibt der SSV Reutlingen in der Fußball-Oberliga weit unter seinen Möglichkeiten. Schon wieder muss ein Trainer seinen Hut nehmen. Schon wieder hat man einem Übungsleiter im Sommer das Vertrauen ausgesprochen, obwohl die Leistungskurve in der Endphase der Saison zuvor steil nach unten zeigte. Vor einem Jahr gaben die Verantwortlichen der Nullfünfer Maik Stingel eine weitere Chance, vor wenigen Monaten Philipp Reitter. Nun sind beide Geschichte beim SSV.

Und doch gibt es Unterschiede. Stingel durfte sich bis Jahresende beweisen, ehe der Wechsel vollzogen wurde und die Neuen (zunächst Reitter und Rasmus Joost) eine Einarbeitungsphase erhielten.

Mit dem Zeitpunkt der Trennung von Reitter bringt sich der Traditionsclub in Zugzwang. An einem Mittwochabend zwischen zwei Samstag-Spielen den Übungsleiter auszutauschen, ist sehr ungewöhnlich. Es sei denn, man hat einen Nachfolger in der Hinterhand. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Bei manchen Clubs ist es auch so, dass ein Co-Trainer Gewehr bei Fuß steht, dem der große Wurf zugetraut wird. Den gibt es beim SSV nicht. Daniel Bogdanovic, erst seit einigen Wochen Co-Trainer, hat keine Ambitionen auf das Cheftrainer-Amt und darüber hinaus extrem wenig Erfahrung in diesem Geschäft.

Was für einen Verbleib - zumindest in der jetzigen Phase - von Reitter sprach, war die Tatsache, dass sein Verhältnis zur Mannschaft gut war. Die Mannschaft wollte mit Reitter arbeiten und dessen Vorstellungen auf dem Platz umsetzen. Deshalb hätte der 40 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber eine Bewährung bis zur Winterpause erhalten sollen. Auch deshalb, weil immer mehr der zahlreichen Verletzten zurückkehren.