REUTLINGEN. Der VfB Stuttgart sorgte rund ums und im Kreuzeiche-Stadion für Begeisterung, viele Fans beobachteten nach dem 2:1-Sieg des Fußball-Bundesligisten gegen Celta Vigo auch noch das Testspiel des Oberligisten SSV Reutlingen gegen den Verbandsliga-Vertreter SC Pfullendorf - und wurden bitter enttäuscht. Die Nullfünfer präsentierten sich beim 1:1 (1:1) in schwacher Form. Kein Tempo, kein Spielwitz, keine Leidenschaft. Ein SSV in dieser Verfassung wird im baden-württembergischen Oberhaus keine Bäume ausreißen. Mehr noch: Wenn sich die Schützlinge von Trainer Alexander Strehmel nicht erheblich steigern, muss man für den Punktspielstart am Freitag, 1. August (19 Uhr), beim FC 08 Villingen schwarz sehen.
Strehmel redete sich nach dem Remis gegen den Zehnten der Verbandsliga Südbaden in Rage. »Ich habe unsere Tugenden Herz, Kampf, Leidenschaft vermisst. Das war erschreckend.« Der ehemalige Bundesligaspieler, der mit dem VfB Stuttgart 1992 deutscher Meister wurde, kritisierte das fehlende Engagement und die mangelnde Laufbereitschaft. »Es plätscherte alles so dahin. Wir müssen langsam aufwachen.« Sein Team wolle derzeit »alles spielerisch lösen, die Intensität fehlt«.
Der SSV stolpert in diesen Tagen dem Oberliga-Auftakt entgegen. Vor einer Woche gab's eine 3:4-Niederlage im Testspiel beim FC Holzhausen, dann ein viele Wünsche offen lassendes 5:1 im Pokal beim Bezirksligisten VfL Pfullingen II und nun das dürftige Remis gegen Pfullendorf.
Strehmel setzte gegen die Südbadener insgesamt 21 Akteure ein. Marlon Gangloff scheiterte freistehend an Pfullendorfs Keeper Nino Trost. In der 25. Minute setzte sich Jan Babic gegen den als Innenverteidiger aufgebotenen Lino Kuhn im Zweikampf energisch durch und brachte den SCP in Führung. Fünf Minuten später markierte Willie Sauerborn den 1:1-Ausgleich. Der Stürmer traf aus acht Metern nach Vorarbeit von Gangloff. Zwei Mal Ben Schaal, Nedim Pepic und zwei Mal Konstantinos Markopoulos vergaben gute Möglichkeiten für die Reutlinger, die allerdings bei Konterangriffen immer wieder in große Not gerieten. Am Ende hätte der SSV auch als Verlierer vom Platz schleichen können. (GEA)


