Logo
Aktuell Fussball

Top-Torjäger wechselt zum SSV Reutlingen: Wie Konstantinos Markopoulos tickt

Der SSV Reutlingen verpflichtet den Oberliga-Torschützenkönig der Vorsaison. Der 32 Jahre alte Fußballer bringt mehr mit als nur Offensivgefahr. Ein anderer Spieler geht.

Konstantinos Markopoulos  (hier noch im Trikot des FSV 08 Bietigheim-Bissingen) geht künftig für den SSV Reutlingen auf Torjagd.
Konstantinos Markopoulos (hier noch im Trikot des FSV 08 Bietigheim-Bissingen) geht künftig für den SSV Reutlingen auf Torjagd. Foto: T.Baur/Eibner
Konstantinos Markopoulos (hier noch im Trikot des FSV 08 Bietigheim-Bissingen) geht künftig für den SSV Reutlingen auf Torjagd.
Foto: T.Baur/Eibner

REUTLINGEN. Als SSV-Trainer Alexander Strehmel Konstantinos Markopoulos bei der 1:3-Niederlage gegen den 1. CfR Pforzheim im November spielen sah, war der 56-Jährige so begeistert, dass er gleich nach dem Match zu seinem Sportlichen Leiter Christian Grießer eilte und meinte: »Die Nummer 91 will ich.« Gesagt, getan. Wie der SSV Reutlingen am Freitagabend in einer Pressemitteilung bestätigt, wechselt der 32 Jahre alte Top-Stürmer mit »sofortiger Wirkung« aus Pforzheim zum Oberliga-Konkurrenten an die Kreuzeiche und erhält dort einen Vertrag bis 2027.

»Dass es so weit kommt, ist super. Das spricht für den Verein«, freut sich Strehmel über den Wechsel seines Wunschkickers. Kaum Zweifel dürfte es daran geben, dass Markopoulos dem Team weiterhelfen kann. Denn der Grieche ist genau das, was sich viele Fans schon lange für ihren SSV wünschen: Ein klassischer Strafraumstürmer. »Der braucht nicht viele Möglichkeiten«, sagt Reutlingens Chef an der Seitenlinie. Die eindrucksvollen Statistiken des Zugangs unterstreichen diese Aussage. In der aktuellen Saison steht Markopoulos bei 12 Treffern in 17 Partien. Im Vorjahr wurde er Torschützenkönig der Oberliga mit 29 Toren. Selbst in der Spielzeit davor waren es mit 25 Erfolgen nicht viel weniger. Zum Vergleich: Reutlingens Bester, Yannick Toth, steht aktuell bei sechs Saisontoren.

»Er ist ein sehr umgänglicher Typ, der auch diese familiäre Atmosphäre braucht«

Die Kaltschnäuzigkeit alleine war es aber nicht, die Strehmel beim ehemaligen Pforzheimer so gefiel. »Am meisten hat mir imponiert, wie er gegen den Ball gespielt hat. Er ist ein Arbeiter. Genau so einen haben wir gesucht. Jetzt gilt es, ihn schnell zu integrieren.« Sorgen, dass das ein Problem werden könnte, macht sich der Reutlinger Kommandogeber aber keine. »Er ist ein sehr umgänglicher Typ, der auch diese familiäre Atmosphäre braucht, die bei uns herrscht.«

»Ich habe mich für den SSV Reutlingen entschieden, weil es ein großer Verein mit einer beeindruckenden Geschichte und hervorragenden Bedingungen ist«, sagt Markopoulos. »Mein Ziel ist es, mit meiner Erfahrung und Torgefahr zum Erfolg des Vereins beizutragen.« Gut sei der Fitnesszustand des »Teamplayers«, berichtet Strehmel, der seit seinem Amtsantritt im Oktober in Reutlingen laufintensiven Fußball spielen lässt. Zudem absolvierte der Torjäger in den letzten drei Jahren für Pforzheim nahezu alle Begegnungen und gilt als wenig verletzungsanfällig. Einen Sonderstatus kann sich Markopoulos aber abschminken. »Jetzt muss er Leistung bringen, das weiß er auch.«

""Der wollte unbedingt zu uns. So früh wie möglich. "

Möglich ist der Transfer wohl, weil sein alter Arbeitgeber Berichten der Pforzheimer Zeitung zufolge in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Auf der Webseite des 1. CfR heißt es: Der Wechsel komme durch eine »entsprechende Klausel in seinem Vertrag« zustande. Diese ermögliche »bei Bezahlung einer vereinbarten Ablösesumme den sofortigen Wechsel«.

Über »sehr gute Gespräche« im Vorfeld berichtet Strehmel. »Er wollte unbedingt zu uns. So früh wie möglich.« Markopoulos' Begeisterung für die Nullfünfer dürfte auch mit dem sportlichen Aufschwung unter dem neuen Coach zu tun haben. Seit der ehemalige Bundesligaprofi trainiert, holte der SSV aus 8 Spielen 13 Punkte (3 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage) und befreite sich aus dem Tabellenkeller.

Markopoulos ist bereits der zweite hochkarätige Zugang beim Club von der Kreuzeiche. Erst vor gut einer Woche verkündeten die Reutlinger den Transfer des regionalliga-erfahrenen Mittelfeldspielers Leander Vochatzer. Verzichten müssen die Nullfünfer künftig aber auf Cedric Guarino, dessen Vertrag aufgrund »beruflicher Veränderungen« aufgelöst wurde. »Wir bedauern den Abgang sehr. Durch seine Spielweise und seinen feinen Charakter war er schnell ins Team integriert. Beide Seiten hatten ursprünglich andere Ziele, aber es ist eben nicht immer alles planbar«, sagt Grießer. (GEA)