REUTLINGEN. Verliert der Fußball-Oberligist SSV Reutlingen zwei Stürmer? Muhamed Sanyang und Jovan Djermanovic liebäugeln mit einem Engagement bei einem höherklassigen Club. »Ich bin gerne in Reutlingen, alles ist möglich«, sagt Sanyang. Nachdem er sich im Winter eine schwere Handverletzung zugezogen hatte, wurde er von Trainer Maik Stingel im Jahr 2023 nur fünf Mal eingesetzt. Zuvor hatte der 21-Jährige in 19 Begegnungen immerhin acht Mal getroffen. Vergangene Runde überzeugte Sanyang, dem immer wieder technische Fehler unterlaufen, der aber dank seiner Schnelligkeit und Wucht ein ständiger Unruheherd in den gegnerischen Abwehrreihen ist, mit neun Toren in 21 Spielen.
Jovan Djermanovic hat laut SSV-Sportvorstand Christian Grießer ein Angebot für eine Vertragsverlängerung vorliegen. Der 22-Jährige zögert aber, prüft andere Möglichkeiten. Djermanovic wurde in dieser Saison vom Verletzungspech gebeutelt, kam lediglich auf 18 Einsätze und drei Tore. Vergangene Runde standen für den ehemaligen Jugendspieler des VfB Stuttgart 13 Treffer in 31 Partien zu Buche.
Auch wenn sich das Duo Sanyang/Djermanovic beim Kreuzeiche-Club verabschieden sollte, einige Toremacher sind ja noch da. Mit den Routiniers Riccardo Gorgoglione (13 Treffer) und Onesi Kuengienda (10) sind die in dieser Saison erfolgreichsten Schützen weiterhin an Bord. Und zwei Stürmer hat der SSV verpflichtet. Roman Kasiar kommt vom Oberliga-Rivalen FSV 08 Bietigheim-Bissingen und Mirhan Inan war zuletzt ebenfalls im baden-württembergischen Oberhaus beim 1. Göppinger SV unterwegs. Es gibt Experten, die dem Pfullinger Inan eine zweistellige Torzahl zutrauen.
Mit Daniel Sanchez (SC Viktoria Griesheim) wurde ein Akteur für die linke Außenbahn verpflichtet. Auf der Sechser-Position wollen die Reutlinger mit einem weiteren externen Zugang nachlegen. »Da gibt es Kontakte und auch schon Gespräche«, erklärt Grießer. Vom bisherigen Kader sind mit Verträgen für die nächste Saison ausgestattet: Marvin Jäger, Nils Staiger, Luca Meixner, Riccardo Gorgoglione, Tom Schiffel, Onesi Kuengienda, Denis Lübke, Vladan Djermanovic, Kevin Founes, Florian Krajinovic, Furkan Özüdogru, Louis Potye, Ivan Cabraja und Marco Gaiser. Bei Torhüter Enrico Piu und Luca Lennerth deutet vieles auf eine weitere Zusammenarbeit hin.
Noch offen ist die Personalie Toni Suddoth. »Toni befindet sich nach seinem Kreuzbandriss auf dem Weg der Besserung. Wir werden mit ihm sprechen«, sagt Grießer. Der SSV sei mit den Planungen »relativ weit«, werde doch eine Kadergröße von 24 Spielern angepeilt. Aus der Jugend sollen zwei Kicker hochrücken. »Die A-Junioren-Bundesliga ist Fluch und Segen zugleich«, hat Grießer nach einem Jahr Aufenthalt des SSV im Oberhaus feststellen müssen. »Viele wollen Profi werden und wandern deshalb ab.« (GEA)