PFORZHEIM . »Unsere Ungeschlagen-Serie ist gerissen«, stellte SSV-Trainer Alexander Strehmel nach der 1:3 (0:2)-Niederlage beim 1. CfR Pforzheim fest. Und fügte im nächsten Atemzug hinzu: »Ab nächsten Samstag gegen den SV Fellbach wollen wir eine neue Serie starten.« Bei den Goldstädtern mussten sich die Reutlinger Oberliga-Fußballer verdientermaßen geschlagen geben. Dennoch wäre etwas Zählbares möglich gewesen, allerdings verpennten die Nullfünfer die Anfangsphase. »Wir haben auf dem schwer bespielbaren Platz zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen«, ließt Strehmel die 90 Minuten Revue passieren. »Wir haben in der Anfangsphase zu viele wichtige Zweikämpfe verloren.«
Vor dem 2:0 stellt sich der SSV stümperhaft an
Pforzheim überrannte die Reutlinger in der Anfangsphase und lag nach 18 Minuten mit 2:0 in Führung. Das 1:0 markierte Yunus Emre Kahriman in der zehnten Minute. Vor dem 2:0 ließen sich die Reutlinger in einer Art und Weise düpieren, wie es in der Oberliga nicht vorkommen sollte. Mit einem Freistoß tief aus der eigenen Hälfte überspielten die Pforzheimer die gesamte SSV-Hintermannschaft. Konstantinos Markopoulos stürmte allen auf und davon und konnte von Keeper Marcel Binanzer im Strafraum nur durch ein Foul gebremst werden. Markopoulos verwandelte den Elfmeter zum 2:0. Stichwort Binanzer: Der SSV-Kapitän zeigte vor 570 Zuschauern in der Kramski-Arena einmal mehr eine Klasse-Leistung und stellte unter Beweis, dass er im baden-württembergischen Oberhaus zu den Besten seines Fachs gehört. Binanzer rettete in dieser Partie mehrmals in höchster Not und verhinderte weitere Gegentreffer.
Toth mit feiner Schusstechnik
Nach einem Abwehrfehler geriet der SSV in der 53. Minute durch Salvatore Catanzano mit 0:3 ins Hintertreffen. Die Reutlinger Anhänger mussten das Schlimmste befürchten, doch die Strehmel-Schützlinge zeigten gute Moral und kamen in der 63. Minute zum 1:3. Nach einem Zuspiel von Luca Plattenhardt war Yannick Toth mit feiner Schusstechnik aus 16 Metern erfolgreich. Es war bereits der fünfte Saisontreffer des defensiven Mittelfeldspielers.
Der SSV stemmte sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und hatte mehrmals die Gelegenheit zum Anschlusstreffer. Die Reutlinger kämpften, rannten und kombinierten in vorbildlicher Manier, kamen allerdings nicht zum Anschlusstor, das noch einmal für Hochspannung gesorgt hätte. Weil die Gäste alles nach vorne warfen, gab es naturgemäß für die Pforzheimer einige gute Konterchancen. »Wir haben verdient gewonnen, aber Reutlingen hat eine gute Energie gezeigt«, urteilte Pforzheims Trainer Thomas Herbst. (GEA)