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SSV Reutlingen trumpft beim 4:1 in Mutschelbach auf

Nach sieben Spielen ohne Sieg triumphierte der Fußball-Oberligist SSV Reutlingen beim ATSV Mutschelbach mit 4:1 (2:0). Die Gründe für den Sieg.

Mehr Genugtuung als ausgelassene Freude im Lager des SSV Reutlingen. Von links: Luca Meixner, Stefan Ilic, Riccardo Gorgoglione,
Mehr Genugtuung als ausgelassene Freude im Lager des SSV Reutlingen. Von links: Luca Meixner, Stefan Ilic, Riccardo Gorgoglione, Keeper Enrico Piu, Mirhan Inan. Foto: JoBaur
Mehr Genugtuung als ausgelassene Freude im Lager des SSV Reutlingen. Von links: Luca Meixner, Stefan Ilic, Riccardo Gorgoglione, Keeper Enrico Piu, Mirhan Inan.
Foto: JoBaur

MUTSCHELBACH. Fußball-Oberligist SSV Reutlingen hat einen Schlussstrich unter seine Negativserie gezogen. Nach sieben Spielen ohne Sieg (drei Unentschieden, vier Niederlagen) triumphierte das Team von Trainer Maik Stingel beim ATSV Mutschelbach mit 4:1 (2:0). »Nach dem Tor von Mutschelbach war es ein Kampfspiel. Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen«, urteilte Stingel. »Auf diese Leistung kann man aufbauen. Wir haben den Kampf angenommen«, sagte der Sportliche Leiter Christian Grießer. Welche Trümpfe hat der SSV vor 200 Zuschauern in der Edeka-Arena in Karlsbad-Mutschelbach in die Waagschale geworfen?

- Das System: Stingel ordnete seine Elf zum ersten Mal in dieser Saison in einer 4:3:3-Formation an. Bislang bevorzugte der Reutlinger Kommandogeber ein 3:5:2. "Unsere Abwehr-Viererkette hat gut funktioniert", sagte der auf der linken Seite agierende Nils Staiger. "Wir sind bereits in den letzten Spielen gut gestanden", stellte Innenverteidiger Stefan Ilic fest. Und ergänzte: "Wir sind seit vier Begegnungen ungeschlagen." In der Tat haben die Reutlinger zuletzt das Pokalspiel in Mengen gewonnen und gegen Göppingen sowie Nöttingen jeweils Unentschieden gespielt." In Mutschelbach wirkte die SSV-Defensive auf jeden Fall sehr stabil. Lediglich in der Phase nach dem Treffer von Christoph Batke in der 62. Minute zum 1:3 mussten die Reutlinger einige knifflige Situationen überstehen. In die Viererkette mit Luca Plattenhardt, Ilic, Marvin Jäger und Staiger rutschte bei gegnerischen Angriffen Kevin Founes. Diese fünf Akteure sorgten dafür, dass Mutschelbach erst nach 53 Minuten seine erste gefährliche Angriffsaktion hatte, als Felix Kendel einen 16-Meter-Schuss knapp am Gehäuse vorbeizirkelte.

- Onesi Kuengienda: Der 30 Jahre alte Angreifer betätigte sich einmal mehr als Türöffner. Mit seinen Toren in der 44. und 45. Minute sorgte Kuengienda für die 2:0-Pausenführung. Diese Treffer markierte er in unnachahmlicher Kuengienda-Manier. Beim Führungstor nahm er den Ball nach präziser Hereingabe von Mattia Trianni gekonnt an, ließ Keeper Dominic Bleich ins Leere laufen, schaute sich die Situation auf der Torlinie mit zwei Mutschelbacher Abwehrspielern an und drosch den Ball in die Maschen. Beim 2:0 setzte sich Kuengienda nach bärenstarkem Zuspiel von Plattenhardt im Zentrum energisch durch, tauchte frei vor Bleich auf und ließ diesem mit seinem Flachschuss keine Abwehrchance. In Mutschelbach zeigte sich wieder einmal, dass ein Kuengienda in guter Form für den SSV im Abstiegskampf die Lebensversicherung sein kann.

- Luca Plattenhardt: Der Außenbahnspieler, der vor Saisonbeginn vom Regionalligisten FC Homburg zum SSV zurückkehrte, bereitete nicht nur das zweite Tor mustergültig vor, sondern sorgte mit seinen dosiert eingesetzten Vorstößen für viel Gefahr beim ATSV Mutschelbach. Der 25-Jährige scheint als rechtes Glied der Viererkette noch besser als in der offensiveren Position zur Geltung zu kommen.

- Die Tore: Das Reutlinger Führungstor leitete der eine starke Leistung abliefernde Florian Krajinovic ein. Er setzte Trianni auf der linken Außenbahn in Szene und der bediente Torschütze Kuengienda. Beim 2:0 fing Plattenhardt einen Ball ab und leitete diesen gedankenschnell an Kuengienda weiter. Beim 3:0 in der 58. Minute wurde ein Eckstoß abgewehrt, Jonah Adrovic versuchte es mit einer Direktabnahme aus 18 Metern, die von Ilic unhaltbar für Bleich ins Tor gelenkt wurde. Den Mutschelbacher Treffer erzielte Batke (62. Minute) per Kopfball nach einer Flanke von Robin Mörmann. Schließlich wurde Mirhan Inan in der Nachspielzeit von Ole Deininger auf die Reise geschickt und markierte den 4:1-Endstand.

- Der Chancenwucher: Der SSV hatte von Beginn an das Zepter in der Hand, vergab aber zahlreiche gute Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Plattenhardt (2.) mit einem Schuss aus 14 Metern an Bleich. Schließlich lief Trianni (16.) nach einem Patzer von Jakob Weißer allein auf Bleich zu, umkurvte den Torhüter, legte sich aber den Ball einen Tick zu weit vor und traf nur das Außennetz. In der 33. Minute steckte Krajinovic auf Trianni durch, der umdribbelte erneut Bleich und traf erneut aus spitzem Winkel das Außennetz. Trianni hätte sich früh zum König von Mutschelbach krönen können, bereitete aber wenig später das Führungstor vor. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verfehlte Riccardo Gorgoglione freistehend aus zehn Metern um wenige Zentimerter das Gehäuse. Die dicksten Chancen im zweiten Durchgang vergaben Krajinovic (46.) und der später verletzt ausgeschiedene Donat Morina (71.). Der Trost für das Reutlinger Ensemble: Wenn man vier Mal trifft und gewinnt, dann lassen sich einige versemmelte Gelegenheiten leichter verschmerzen. (GEA)