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SSV Reutlingen: Erst gezaubert, dann eingebrochen

Der SSV Reutlingen vergibt in Durchgang eins viele Chancen. Sportvortsand Christian Grießer: Fußball ist manchmal richtig hart.

Enttäuschung bei den SSV-Spielern (von links) Arbnor Nuraj, Torhüter Enrico Piu, Vladan Djermanovic und Denis Lübke.  FOTO: BAUR
Enttäuschung bei den SSV-Spielern (von links) Arbnor Nuraj, Torhüter Enrico Piu, Vladan Djermanovic und Denis Lübke. FOTO: BAUR
Enttäuschung bei den SSV-Spielern (von links) Arbnor Nuraj, Torhüter Enrico Piu, Vladan Djermanovic und Denis Lübke. FOTO: BAUR

KARLSBAD-MUTSCHELBACH. »Fußball ist manchmal richtig hart«, stellte der Sportvorstand Christian Grießer zerknirscht fest. »Manchmal ist der Fußball echt kurios«, sagte Trainer Maik Stingel. »Die erste Halbzeit war extrem gut, die zweite allerdings unterirdisch«, formulierte Kapitän Denis Lübke. Oberligist SSV Reutlingen zeigte in der Partie beim ATSV Mutschelbach im ersten Durchgang eine bärenstarke Leistung, hätte höher als mit 1:0 führen müssen – und trat am Ende mit einer 1:5 (1:1)-Klatsche die Heimreise an.

»Wir haben gegen einen sehr starken Gegner zu hoch gewonnen«, urteilte Mutschelbachs Trainer Dietmar Blicker. »In der ersten Halbzeit war Reutlingen die klar bessere Mannschaft und hat es im Spielaufbau super gemacht«, fügte er hinzu. Dann aber sprach der Coach des Aufsteigers das Wort zum Samstag: »Wir waren sehr clever und haben unsere Chancen sehr gut genutzt.« Auch der Ex-Reutlinger Colin Bitzer sah einen SSV, der »mit 3:0 hätte vorne liegen müssen«. Bitzer legte aber auch den Finger in die SSV-Wunde: »Reutlingen hatte keine Lust, Eckbälle zu verteidigen.«

Gorgoglione trifft per Strafstoß

Der SSV kassierte sage und schreibe drei Gegentore nach Eckstößen. Dieses Problem ist nicht neu an der Kreuzeiche, schließlich musste Keeper Enrico Piu auch schon in der Vorrunde häufig nach Standardsituationen den Ball aus dem Tor klauben. Der SSV zeigte in den ersten 45 Minuten phasenweise Zauberfußball. Erzielte aber nur ein Tor. Nachdem Vladan Djermanovic im Strafraum zu Fall gebracht wurde, erzielte Riccardo Gorgoglione in der elften Minute per Elfmeter die Führung. Danach verfehlte Samuel Mayer (19. Minute) knapp das Mutschelbacher Gehäuse, ehe Gorgoglione zwei »Hunderprozentige« versemmelte. In der 25. Minute vergab er nach einer Hereingabe von Mayer freistehend aus zentraler Position, drei Zeigerumdrehungen später scheiterte Gorgoglione nach einem Zuspiel von Florian Krajinovic frei vor ATSV-Torsteher Dominic Bleich. Die Strafe folgte auf dem Fuß. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff kam Sebastian Weizel nach einer Ecke völlig unbedrängt zum Kopfball – 1:1. »Wir haben mit unserer ersten gefährlichen Aktion den Ausgleich gemacht«, erklärte Blicker. Eine sehr gute Note beim SSV verdiente sich in der ersten Hälfte Youngster Kevin Founes, der sich extrem zweikampfstark präsentierte.

Heber aus 45 Metern

Auch das 2:1 für Mutschelbach in der 51. Minute fiel nach einem Eckstoß. Torschütze: Ex-KSC-Stürmer Christoph Batke. Danach wurde ein Schuss von Tom Schiffel (64.) geblockt, ehe in der 69. Minute das 3:1 notiert wurde. Ivan Cabraja hatte im Laufduell mit dem pfeilschnellen Lukas Lindner das Nachsehen, Piu stürmte etwas unmotiviert aus seinem Gehäuse, der Heber von Lindner trudelte über die Linie.

Das 4:1 (76.) markierte Weizel mit einem Heber aus 45 Metern. Dieser Treffer hatte allerdings eine Vorgeschichte: Der Schiedsrichter-Assistent zeigte eine Auswechslung an, die SSV-Spieler schalteten ab und Weizel schaltete schnell. Mit anderen Worten: Die Reutlinger Grünschnäbel ließen sich die Butter vom Brot nehmen. Auch der fünfte Treffer für Mutschelbach, der bereits in der Vorrunde den SSV besiegt hatte (2:1), fiel nach einem Eckstoß. Torschütze: Christof Leiss. (GEA)