REUTLINGEN. Das Ziel ist klar formuliert: »Wir wollen unsere Ungeschlagen-Serie ausbauen«, sagt Alexander Strehmel, der Trainer des Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen. In den zurückliegenden vier Begegnungen haben die Kreuzeiche-Kicker nicht verloren, das soll am Samstag (14 Uhr) beim Gastspiel in Pforzheim so bleiben. Viele kleine Schritte wolle er mit seinem Team gehen, so Strehmel, »und mit jedem weiteren Punktgewinn stärken wir unser Selbstvertrauen«.
Den Tabellenvierten 1. CfR Pforzheim hat der Reutlinger Kommandogeber zwei Mal unter die Lupe genommen. Strehmels Urteil: »Das ist ein Team, das schnell umschaltet und viele Tore nach Standard-Situationen erzielt.« In den Reihen der Goldstädter stehen mit Tim Schwaiger, Luca Wöhrle, Yannick Sagert und Francis Ubabuike vier ehemalige Akteure des SSV Reutlingen. Außerdem hat Walter Vegelin in der Jugend für die Nullfünfer die Fußballschuhe geschnürt.
In der Fairness-Tabelle Schlusslicht
Die Ausfall-Liste beim SSV ist nach wie vor lang. Neun Akteure stehen in Pforzheim nicht zur Verfügung. Normalerweise würde viel dafür sprechen, die gleiche Startformation wie beim 2:1-Sieg gegen den FC 08 Villingen II aufzubieten. Das geht aber nicht, weil Jonah Adrovic mit der Gelb-Roten Karte bedacht wurde und somit ein Spiel gesperrt ist. Apropos Karten: Der SSV nimmt in der Fairness-Tabelle den 18. und damit letzten Platz ein. Drei Balltreter des Kreuzeiche-Clubs wurden mit der Roten Karte des Feldes verwiesen - Rekord. Jonas Vogler, Onesi Kuengienda und Tobias Dierberger sind die Rotsünder. 55 Mal bekam ein Reutlinger den Gelben Karton vor die Nase gehalten - Rekord. »Wir bekommen eindeutig zu viele Gelbe Karten, das werde ich nicht mehr tolerieren«, erklärt Strehmel. Zahlreiche Strafen gebe es wegen Meckerns, »das muss sich schleunigst ändern«.
In Pforzheim kehrt Dierberger nach seiner Rotsperre in den Kader zurück. Im Aufgebot steht auch Henoch Grauer. »Das ist ein junger Stoßstürmer, der gut trainiert hat«, hält Strehmel große Stücke auf den A-Jugendlichen. Der Gomaringer, der in der B-Jugend von der TSG Tübingen zum SSV wechselte, kam in der A-Junioren-Oberliga in sechs Spielen zum Einsatz und trug sich fünf Mal in die Torschützenliste ein. Nur zum Bankdrücken dürfte Grauer nicht mit nach Pforzheim reisen. Strehmel: »Henoch ist eine richtige Alternative.«
Trainer kündigt »Veränderungen« an
Strehmel steht beim SSV seit dem 14. Oktober auf der Kommandobrücke. In den zurückliegenden knapp vier Wochen hat sich der Ex-Profi ein Bild von dem Traditionsclub gemacht. Er wolle und müsse den Finger in die Wunde legen. In Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Christian Grießer wolle er »zeitnah Veränderungen« anschieben. Präzisieren wollte er diese Veränderungen gegenüber dem GEA nicht. »Diese schöne Stadt hat mehr verdient als 5. Liga«, stellt Strehmel fest. Zunächst aber müssen die Reutlinger dem Tabellenkeller der Oberliga entfleuchen. In Pforzheim soll der nächste Schritt vollzogen werden. (GEA)